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CIK/FIA
04.07.2012

Neue Lärmbegrenzung und -kontrolle im Kartsport

Bereits in den 90er Jahren war das Thema Lärmschutz ein „lästiger“ Begleiter im Kartsport. Besonders die hochdrehenden damaligen 100ccm Motoren entwickelten sich zu regelrechten Ruhestörern, was vielen Kartbahnbetreibern Probleme mit Behörden und Anwohnern einbrachte.

Seit der Einführung der KF- bzw. TaG-Motoren reduzierte sich die Lärmemission deutlich, aber im Zuge immer schärferer Umweltschutzbedingungen sind auch heutige Karts noch zu laut. Sich dieser Situation bewusst, hat die CIK-FIA in den vergangenen Monaten daran gearbeitet, den Lärmausstoß zu beschränken.

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„Hauptsächlich sind die Schlatkartklassen der KZ1 bzw. KZ2 vom zu hohen Lärmpegel betroffen“, erklärt Laurent Arnaud, Leiter der CIK-FIA Technik-Abteilung. „Um wirkungsvoll und präzise Kontrollen durchführen zu können, mussten wir eine Messsystem entwickeln, das exakt ist, aber auch realistische Werte ausgibt. Daher haben wir ein System entwickelt, dass den Lärmschall während der ganzen Veranstaltung auf der Rennstrecke misst.“ Zwei auf Akustik spezialisierte Firmen wurden beauftragt das neue Messsystem zu entwickeln. Konkret misst es 51.200 Mal pro Sekunde mit vier Mikrofonen. Das System ist direkt mit der Zeitnahme verbunden und kann so das Messergebnis dem jeweiligen Piloten zuordnen. Kommt jedoch eine komplette Gruppe von Karts vorbei, wird die Messung gelöscht. Ein Abstand von fünf Zehntelsekunden zwischen zwei Karts muss eingehalten werden.

Das System wurde bereits im September 2011 auf der italienischen Strecke in Sarno getestet. Laut CIK-FIA hatten die anwesenden Hersteller ausreichend Möglichkeit, sich mit dem System vertraut zu machen. Laurent Arnaud: „Einige Hersteller haben effizient gearbeitet und es geschafft, die Grenze von 108 dB ohne Leistungseinbußen einzuhalten.“

Im Rahmen seiner letzten Sitzung am 15. Juni hat der FIA World Motor Sport Council grünes Licht zum neuen System gegeben und die Lärmgrenze offiziell auf 108 dB beschränkt. Diese Regel tritt ab sofort bzw. ab dem nächsten CIK-FIA-Rennen in Kraft. Die Nichteinhaltung des Lärmschutzes wird mit entsprechenden Strafen geahndet, was im Hinblick auf den World Cup der KZ1 und KZ2 in Sarno im September besonders brisant werden dürfte. Überschreitet man die Messwerte im Zeittraining um 1 dB, wird man in der Startaufstellung um drei Positionen strafversetzt, sechs Plätze für 2 dB und neun Plätze für 3 dB. Ähnliche Strafen gibt es in den Rennen, wobei hier Zeitstrafen zum Einsatz kommen: drei Sekunden für 1 dB, sechs Sekunden für 2 dB und neun Sekunden für 3 dB. Wer sogar 3 dB überschreitet, dem winkt mindestens der letzte Platz.
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