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DTM
24.04.2024

Lucas Auer im Interview über seine DTM-Karriere

Auch für Mercedes-AMG Customer Racing startet am kommenden Wochenende in der Motorsport Arena Oschersleben die DTM-Saison 2024. Rekordmeister Mercedes-AMG greift zum Jubiläum von 130 Jahren Mercedes-Benz Motorsport und 40 Jahren DTM mit einem erfahrenen Aufgebot nach dem Titel. 

Lucas Auer steht wie kaum ein anderer Fahrer im aktuellen Feld für den Namen DTM. Seit 2015 gehört der Mercedes-AMG Performance-Fahrer zum festen Aufgebot der Sprintserie. 139 DTM-Rennen hat Lucas in diesem Zeitraum absolviert, 121 davon in Diensten von Mercedes-AMG. Seinen ersten von neun DTM-Siegen feierte er 2016 auf dem Lausitzring. Seit Beginn der GT3-Ära im Jahr 2021 startet der Österreicher für das Mercedes-AMG Team WINWARD. 2022 kämpfte er bis zum Finalwochenende in Hockenheim um den Fahrertitel und wurde letztlich Vizemeister. Die Saison 2023 schloss er mit zwei Podestplätzen und dem neunten Gesamtrang ab. 2024 greift Lucas erneut die Meisterschaft an. 

Du gehst 2024 in deine vierte Saison mit WINWARD. Inwiefern profitierst du davon, dass du schon so lange mit demselben Team zusammenarbeitest?
Lucas Auer: „Ich empfinde das auf jeden Fall als Vorteil. Kontinuität bringt dich im Hochleistungssport einfach weiter. Alle kennen sich in- und auswendig. Wir gewinnen und wir verlieren als Team zusammen. Daher haben wir auch als Team unsere Lehren aus dem letzten Jahr gezogen und können unsere gesetzten Ziele diese Saison gemeinsam umsetzen. Das ist wichtig.“

2022 hast du mit WINWARD in der DTM um den Titel gekämpft. Wie habt ihr euch jetzt auf die neue aktuelle Saison vorbereitet, um daran anzuknüpfen?
„Nach 2022 hat sich in der DTM einiges verändert, unter anderem die Reifen und das Reglement. Die Umsetzung ist uns letztes Jahr nicht ganz so optimal gelungen wie anderen Teams. Wir haben über den Winter hart gearbeitet und erkannt, wo unsere Schwächen liegen. Es kommt jetzt darauf an, das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen und in Ergebnisse zu verwandeln. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir 2024 als Team einen besseren Job machen.“ 

Ihr habt für 2024 die Renningenieure innerhalb eures Teams getauscht. Welche Auswirkungen hat das auf deine Arbeit?
„Es ist richtig, dass es intern Veränderungen gegeben hat. Aber am Ende des Tages arbeiten wir immer als Team zusammen - unabhängig davon, welcher Ingenieur welchem Fahrer zugewiesen ist. Für mich persönlich ändert sich nicht so viel, weil ich schon lange mit WINWARD starte und mit allen Teammitgliedern gut zusammenarbeite. Für mich persönlich bedeutet das deshalb keine riesige Umstellung.

Du hast dieses Jahr aber einen neuen Teamkollegen. Was verändert sich für dich dadurch?
„Ich kenne Maro Engel wirklich schon ewig. Er ist mit dem Mercedes-AMG GT3 schon überall auf der Welt starke Rennen gefahren, hat viele Siege eingefahren und ich denke, dass wir voneinander profitieren und das Team zusammen nach vorne bringen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm und hoffe, dass das eine richtig gute Saison wird.“

Ist es für dich von Vorteil, dass du dieses Jahr auch in anderen Rennserien mit WINWARD antrittst?
„Ja. Zunächst einmal sitze ich mehr im Auto als letztes Jahr. Mein Unfall in Daytona hatte mich damals in der gesamten Vorbereitung zurückgeworfen. Ich bin gefühlt jetzt schon mehr Kilometer gefahren als im gesamten letzten Jahr. Die Einsätze in anderen Meisterschaften helfen immer, um sich weiterzuentwickeln, ganz unabhängig davon, ob es Langstrecken- oder Sprintformate sind. Dem Team geht es dabei ganz genauso, deshalb sehe ich das schon als Vorteil.“

Du startest dieses Jahr mit der „Mamba“, die bei den Fans sehr beliebt ist. Springt die Begeisterung für dieses Auto auf dich als Fahrer über?
„Die Mamba ist eine Ikone im Motorsport. Ich war zunächst etwas überrascht, wie viele Fans das Auto hat. Es freut mich sehr, in dem Design an den Start zu gehen und ich will die Mamba natürlich gut aussehen lassen und richtig abliefern.“

Die DTM feiert 40 Jahre und du bist Teil dieses besonderen Jahrgangs. Was bedeutet die Serie für dich?
„Happy Birthday! Ich bin schon das neunte Jahr dabei und habe unterschiedliche Epochen miterlebt. Die DTM ist nach wie vor etwas ganz Besonderes und es ist für mich eine große Ehre, ein Teil davon zu sein. Hier messen sich die besten Fahrer, Hersteller und Teams auf höchstem Niveau. Wenn du es hier aufs Podium schaffst, oder am besten noch gewinnst und um die Meisterschaft fährst, ist das ein wahnsinnig gutes Gefühl. In der DTM erfolgreich zu sein, verlangt dir alles ab und das macht den Wettbewerb so cool.“

War dir bewusst, dass du der erfahrenste Fahrer von Mercedes-AMG in der DTM bist?
„Ja, das war mir schon bewusst. Ich weiß aber auch, dass Maro ebenfalls schon einige Jahre hier ist. Aber ich kenne die Zahlen und das macht mich auch stolz. Die DTM war vom ersten Moment an meine sportliche Heimat und es freut mich riesig, immer noch dabei zu sein.“

Welche Momente aus deiner DTM-Karriere sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Lucas Auer: „Ich denke gerne zurück an 2016, als ich auf dem Lausitzring mit Mücke Motorsport meinen ersten Sieg in der DTM geholt habe. Ich habe mich damals in diesem Umfeld sehr wohl gefühlt, und dass wir da beim Heimrennen des Teams diesen Sieg eingefahren haben, war unglaublich und ein Moment für die Ewigkeit.“

Du hast nach diesem ersten Sieg noch viele weitere Erfolge in der DTM eingefahren, der Titel fehlt dir allerdings noch. Ist das dein Ziel für dieses Jahr?
„Auf jeden Fall. Aber es geht zunächst darum, nach Siegen zu streben. Die Frage mit der Meisterschaft stellt sich dann erst im letzten Drittel, ob du in diesem Kampf dabei bist. Das hängt nicht nur davon ab, ob du schnell genug bist, sondern vor allem auch davon, ob du konstant genug bist.“

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