Formelsport Allgemein
19.07.2011
Pirelli bringt soften GP2- und GP3-Reifen zum Nürburgring
Mario Isola, Rennmanager von Pirelli, erklärt: „Zum Nürburgring liefern wir die soften Reifen für die GP2 und die GP3. Sie sind auf dieser technischen Strecke, die eine mittlere Durchschnittsgeschwindigkeit und einen guten Mix langsamer und schneller Kurven hat, die beste Wahl, um Grip und Performance zu kombinieren. Die größte Herausforderung wird das Wetter sein, das wie in Silverstone kaum vorhersagbar ist. Mit der Reifenwahl für diese Runde wollen wir den Fahrern einen beständigen Reifen bieten, der guten Grip und
damit Straßenhaftung liefert. Da der Asphalt nicht zu rau ist, wird der Reifenabrieb kaum eine Rolle spielen. Dennoch müssen die Fahrer ein gutes Reifenmanagement haben, wenn sie gute Überholmanöver starten und das Rennen geniessen wollen.“ Der moderne Kurs des Nürbrurgrings wurde neben der legendären Nordschleife gebaut.
Es ist eine anspruchsvolle Strecke, auf der die Autos mit einem relativ hohen Abtrieb unterwegs sind, um bestmöglichen Grip zu erhalten. Die 1984 in Betrieb genommene neue Grand Prix-Strecke wurde mit den höchsten Sicherheits-Standards ausgestattet. Das geht auf Kosten der Überholmöglichkeiten, die rar gesät sind. Tatsächlich ist es immer schwierig, auf dem Nürbrurgring zu überholen. Nur mit maximalem Einsatz ist man
erfolgreich.
„Da sie Reifen mit variabler Haltbarkeit haben, müssen die Fahrer der GP2 und der GP3 ihre Strategie bis ins Detail planen und während des Rennens gut auf ihre Pneus achten.
In Deutschland hat das Reifenmanagement eine Schlüsselrolle, da die soften Reifen mit geringerer Lebensdauer entwickelt wurden. In der Regel beginnen sie schon nach einigen
Runden abzubauen. Wegen der hohen aerodynamischen Kräfte und der starken Bremsmanöver, die in einigen Abschnitten nötig sind, müssen die Piloten einen sanften Fahrstil haben. Sie müssen vermeiden, zu aggressiv mit ihren Reifen umzugehen und sie übermässigem Streß auszusetzen. Das gilt insbesondere in den vielen Zonen, in denen stark gebremst werden muss und ein gutes Gleichgewicht sowie Stabilität gefordert sind“, ergänzt Mario Isola.
Der deutsche GP2-Pilot Chirstian Vietoris (Racing Engineering) kommentiert: „Nach einem sehr positiven Wochenende in Silverstone freue ich mich auf das Heimrennen in Deutschland. Das Team und ich müssen noch eine Menge vorbereiten, um fit für die nächste Runde zu sein. Insbesondere arbeiten wir am Feintuning und am Setup des Autos. In Valencia hatte ich einige Probleme, den Reifenabbau unter Kontrolle zu halten, als wir mit den soften Pneus unterwegs waren.“
Der italienische GP3-Fahrer Vittorio Ghirelli (Jenzer Motorsport) sagt: „Der Nürburgring wird eine ziemliche Herausforderung werden. Aber das Team und ich haben eine Menge Fortschritte gemacht. Das Gefühl für das Auto und die Reifen wird immer besser. Um ehrlich zu sein: Ich fühle mich wohler, wenn ich mit den härteren Reifen von Pirelli fahren kann. Aber ich schaffe das schon. In gewisser Hinsicht ist es gut, Reifen mit einem absichtlichen Verschleiß zu haben. Letztes Jahr war es ein bisschen langweilig. Dieses Jahr haben wir mehr Spaß.“
Am Freitag, den 22. Juli, fahren die Piloten der GP3 zwei Trainingseinheiten, während bei den Teilnehmern der GP2 ein Training und das Qualifying auf dem Plan stehen. Am Samstag, den 23. Juli, absolvieren die Fahrer der GP3 am Morgen ihr Qualifying, gefolgt vom Hauptrennen der GP2 um 15.40 Uhr und dem ersten GP3-Rennen um 17.20 Uhr. Bevor am Sonntag, dem 24. Juli, der Große Preis von Deutschland startet, findet um 9.20 Uhr das zweite Rennen der GP3 statt, danach das Sprintrennen der GP2 um 10.30 Uhr. Die GP2-Piloten absolvieren beim Rennen am Samstag 35 und am Sonntag 24 Runden. Beide Rennen der GP3 werden über 15 Runden der 5,148 Kilometer langen Strecke in Deutschland ausgetragen.