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ATS Formel 3 Cup
23.07.2012

EuroInternational: 2013 soll der Titel her

Als Tom Blomqvist am Samstag in Spa-Francorchamps im zweiten Lauf als Sieger die Ziellinie überquerte, machte er die Party in seinem Team EuroInternation perfekt. Denn der erste persönliche Sieg des Jahres von Blomqvist war der 111. Sieg in der Geschichte seines Teams.

Doch die noch größere Feier gab es in der Mannschaft wegen des insgesamt 500. Rennens, dass der italienische Rennstall bestritt. Teamchef Antonio Ferrari hat in 23 Jahren eine beachtliche Geschichte geschrieben, die einen weiteren Höhepunkt jetzt im ATS Formel-3-Cup findet.

1989 gestartet wurde das Team unter dem Namen Euromotorsport erstmals 1991 bekannt. Mit zwei Autos nahm man in der Indycar-Serie teil und sammelte von da an Meisterschaften und Punkte, wie Wolfgang Petry einst Freundschaftsbändchen. Bis heute gab es in den unterschiedlichen Serien 112 Pole-Positions, 111 Siege und über 150 Podiumsplätze. Dazu kommen noch über 30 unterschiedliche Titel in den diversen Serien, die das Team bestritten hat. „Wir sind auf allen Kontinenten Rennen gefahren“, gibt Teamchef Ferrari stolz zu Protokoll. Heute ist EuroInternation in den USA, Europa und Asien erfolgreich unterwegs.

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Wenn Ferrari an die Zahl 500 denkt, muss er sich erst einmal hinsetzen. „Ich denke es ist ein großes Ziel und nicht viele Teams weltweit schaffen das.“ Dabei hat er selbst als Teammitglied über 1.000 Rennen mitgemacht. „Ich startete bereits 1978 und war als Ingenieur und Teammanager bei anderen Teams dabei.“ Dass man dabei so richtig rund kommt, versteht sich von selbst. EuroInternational hat so ziemlich alle wichtigen Rennstrecken der Welt schon befahren. „Ich war auf jedem Kontinent. Wir sind beim Indy 500 genauso gefahren, wie in Daytona, Le Mans, Monaco, Monza und auch hier in Spa.“

Besondere Momente konnte EuroInternational bei den 500 Rennen zu genüge erleben. Für Antonio Ferrari gibt es dabei keinen besonderen Sieg. „Für mich ist es wichtig, dass wir jedes Jahr nicht nur als Motorsportteam funktionieren, sondern dass wir stetig den Status eines potentiellen Siegteams haben.“ Mit über 20 Prozent Siegen bei 500 Rennen hat sein Team das bisher auch immer geschafft. EuroInternatioanl ist das einzige Team, dass in Europa, Amerika und Asien die Formel BMW gewinnen konnte.

Dass es überhaupt so weit kommen konnte verdankt das Team dem ersten Indy 500. „Wir hatten mit unserem Auto einen Unfall und waren nicht qualifiziert“, erinnert sich Ferrari. Zwar besaß der Teamchef eine zweite Starterlaubnis, aber kein zweites Autos. „Wir haben dann einen Deal mit einem anderen Team gemacht und über Nacht ein neues Auto aufgebaut. Die gleichen Piloten, die sich am Tag zuvor nicht qualifizieren konnten, schafften die Qualifikation.“ Mit dem Geld, das die Mannschaft dadurch bekam, startete Ferrari als Teamchef durch. „Diese Nacht und diesen Moment werde ich nie vergessen. Aber es gibt so viele Situationen, die wir erlebt haben und die unvergesslich bleiben.“ Für ihn überwiegen die vielen guten Moment deutlich gegenüber den wenigen schlechten, die es im Laufe der Zeit zweifelsfrei gab.

Wer im Motorsport so lange zu Hause ist und entsprechend viel erlebt hat, müsste eigentlich entspannt und locker daher kommen. Doch Teamchef Antonio Ferrari kennt das nicht. Von Jahr zu Jahr wird er immer ehrgeiziger. „Der zweite Platz ist der erste Verlierer. Ich will immer gewinnen.“ Er hat sich zum Ziel gesetzt junge Nachwuchspiloten zu fördern und ihnen beizubringen, wie man Rennen gewinnt. „Vielleicht komme ich in ein paar Jahren an die Rennstrecke, nur um einfach zuzugucken oder um vielleicht nur einen Fahrer zu managen. Aber zuerst will ich den ATS Formel-3-Cup gewinnen.“ In diesem Jahr glaubt der Teamchef noch nicht an den Titel aber 2013 will er ganz vorne sein.