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Rallye Allgemein
23.04.2012

Ruben Zeltner gewinnt Masters-Auftakt im Erzgebirge

Souverän gewannen Ruben und Petra Zeltner (Lichtenstein) im Porsche 911 GT3 die 49. ADMV Rallye Erzgebirge (20.-21. April 2012).

Für Zeltner, der auf der Zielrampe in Stollberg nach dem Auftaktlauf auch die Führung im ADAC Rallye Masters übernahm, war dies schon der sechste Erfolg beim Heimspiel. Platz zwei belegten die Vorjahressieger Carsten Mohe / Katrin Becker (Crottendorf / Schlitz) im Renault Mégane RS vor Guido Imhoff / Sebastian Walker (Burgdorf / Trittau) in ihrem VW Golf Kit-Car. Mit dem sechsten Gesamtrang im kleinen Ford Fiesta R2 eroberte der 26-jährige Raffael Sulzinger (Tittling) die Führung im ADAC Rallye Junior Cup.

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Vom Start weg lies Ruben Zeltner keinen Zweifel daran, dass er "seine Erze" erneut gewinnen wollte. Vor tausenden begeisterter Fans gewann er die Auftaktprüfung am Freitagabend mitten durch Oberdorf. Platz zwei belegte Peter Corazza, dessen Wohnort Oelsnitz ebenfalls nur einen
guten Steinwurf entfernt liegt. Als Corazza in der ersten Samstags-Prüfung seinen Lancer übers Dach rollte, schien der Weg für Zeltner frei zu sein. Zur Halbzeit hatte er schon einen Vorsprung von 1:36,9 Minuten auf Mohe. Das zu frühe Verlassen der Service-Zone brachte zwei Strafminuten, in der virtuellen Tabelle lag nun Mohe vorn. Der Wahl-Sachse katapultierte sich im Porsche schnell zurück an die Spitze, hatte im Ziel wieder einen Vorsprung von 46,6 Sekunden und nahm den Fehler von Ehefrau und Co-Pilotin gelassen: "Der Fehler von Petra kostete uns zwei Minuten. Das war doch gut so, denn sonst wäre es ja langweilig geworden." Mohe war klar, "gegen Ruben hatten wir keine Chance, der zweite Platz ist für uns ein tolles Ergebnis. Zudem konnten wir noch einige Fahrwerks-Einstellungen testen."

Für die Niedersachsen Imhoff / Walker war der dritte Gesamtrang "ein genialer Einstieg in die Masters-Saison." Im Golf Kit-Car mussten sie ihren Podiums-platz bis auf den letzten Meter gegen die Angriffe des Zwickauers Maik Stölzel im Porsche 911 GT3 verteidigen. Stölzel fuhr dem Zeitverlust von gut 40 Sekunden durch einen Ausrutscher in der Auftaktprüfung hinterher, bei seiner Aufholjagd konnte er Markenkollege Zeltner sogar eine Bestzeit abluchsen. Für die beiden Schluss-Prüfungen setzte Imhoff wie Stölzel auf Regenreifen, damit "die Entscheidung auf der Strecke und nicht durch die Reifenwahl fällt." Co Sebastian Walker vermerkte nicht ohne Stolz: "In unserem etwas betagten Golf waren wir dabei fünfmal schneller als Carsten (Mohe) im aktuellen Mégane, und das auf Prüfungen, die quasi in seinem Vorgarten liegen."

Mit dem fünften Gesamtrang und dem Sieg in der Division 4 beendeten Marcel Mahr-Graulich und Co-Pilotin Nadja Hartung Hauneck / Fulda) im Mitsubishi Lancer E10 ihre Masters-Premiere. Der Hesse war begeistert: "Der Divisionssieg ist ein toller Einstand. So kann es ruhig
weitergehen." Der Kampf um den Sieg in der Division 5 führte Youngster Raffael Sulzinger (Ford Fiesta R2) und Routinier Lars Mysliwietz (Piesbach, Citroën C2R2) bis auf die Gesamtränge sechs und sieben nach vorn. Der 26-jährige Bayer, "das waren brutal anspruchsvolle Prüfungen,
so mag ich das", übernahm mit dem Divisionssieg auch die Führung im ADAC Rallye Junior Cup. Mysliwietz analysierte: "Am Freitagabend war ich zu vorsichtig, es wäre sicherlich besser gewesen, vor dem umkämpften Masters-Auftakt noch eine andere Rallye zur Eingewöhnung nach der Winterpause zu bestreiten." Der Saarländer ergänzte: "Nachdem ich bei meiner Aufholjagd noch in einen Notausgang rutschte, war alles entschieden."

Für einige Masters-Teams endete der Auftaktlauf mit einer Nullrunde. Besonders betroffen war die Division 2. Am Opel Ascona 400 von Walter Gromöller verstummte das Antriebsaggregat auf der Anfahrt zur zweiten WP. Heiko Hahn lag im BMW M3 auf dem sechsten Gesamtrang, als eine Antriebswelle brach. Den Dänen Johnny Pedersen stoppte eine gebrochene Ventilfeder am BMW M3-Motor. Olaf Müller (BMW 320is, Antriebswelle) und der zweimalige Junior Cup Sieger Konstantin Keil (Skoda Fabia R2, Kühlwasserverlust) mussten ebenfalls vorzeitig abreisen.
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