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Automobilsport
01.08.2013

Sarah Ganser: Zufrieden zur Saisonhalbzeit

Die Motorsportsaison 2013 geht in die Sommerpause und die für den Dürener Motorsportclub im ADAC startende Sarah Ganser aus Stolberg kann auf eine turbulente erste Halbzeit zurückblicken. Neben den geplanten Renneinsätzen für das Skylimit Yokohama Race Team im Porsche 996 GT3 in der BRCC Serie startete sie zusätzlich noch mit ihrem Peugeot 206 RC bei der Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) auf der berüchtigten Nordschleife der beliebten Eifelrennstrecke.

Bei den Langstreckenrennen der international anerkannten Belgian Racing Car Championship (BRCC) teilt sich Sarah das Cockpit des PS-starken GT3-Porsche mit Karen Vaes (B) und Charlotte Maes (B). Schon beim ersten Rennen im belgischen Zolder (20. - 21 April) gelang dem Trio ein toller Einstand. Trotz eines kleinen Crashs landete man am Ende auf dem guten dritten Platz. Das erst 18-jährige Motorsporttalent war zufrieden: „Ich konnte wieder einiges lernen, habe viele nette Leute getroffen und sehr viel Spaß gehabt.“

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Beim zweiten BRCC Rennen im französischen Dijon (10. - 12. Mai)fuhr Sarah sehr gute Trainingszeiten, obwohl ihr die Strecke gänzlich unbekannt war. Mit einem optimalen Blitzstart konnte sie sich gleich in der ersten Rennrunde von P21 auf den 16. Platz vorarbeiten. Doch dann rammte ein Mitstreiter ihr Heck und drängte sie in die Mauer. „Zum Glück konnten wir weiter fahren,“ ärgerte sich Sarah. „Aber Top-Zeiten waren nicht mehr möglich.“ Das stark beschädigte Heck beeinträchtigte die Performance des Porsche 996 doch nachhaltig. Nach drei Rennstunden wurde das Damenteam erneut auf P3 abgewunken.

Am 1. Juni begann für Sarah Ganser ein neues Kapitel ihrer Rennfahrerkarriere. Zum ersten Mal startete sie in der „Grünen Hölle“, der legendären Nordschleife des Nürburgrings - mit ihrem Peugeot 206 RC. „Natürlich sind der Porsche und der Peugeot zwei total unterschiedliche Autos. Nicht nur vom Leistungspotential,“ erklärte Sarah. „Aber mit beiden macht es mir viel Spaß Rennen zu fahren.“ Zusammen mit Jana Ostheider (Harsewinkel), die auch den Startturn fuhr, stellte sie sich der neuen Herausforderung. Jana, die wie Sarah über keinerlei Ringerfahrung verfügte, machte ihre Sache gut und nach der Hälfte des Rennens übernahm die Stolbergerin ihren liebevoll „Knutschkugel“ genannten Peugeot. Leider kam sie nicht weit. Ein BMW Fahrer, gerade in ein Überholmanöver involviert, übersah sie und beförderte sie ins Aus. Nach dem Rennen entschuldigte sich der Unfallverursacher bei ihr, was Sarah mit einem „That’s racing“ kommentierte.

Schon eine Woche später wieder ein Rennen im Porsche - diesmal in Spa Francorchamps (B). Ihre Eindrücke schilderte Sarah wie folgt: „Karen fuhr den Start und machte es echt prima, obwohl sie das erste Mal im Regen unterwegs war. Danach übernahm Charlotte den Wagen und am Schluss war ich dran. Es war ein super Feeling in den Sonnenuntergang zu fahren. Ich hatte so viel Spaß gehabt, dass ich die Boxentafel mit den Zeiten völlig ignorierte. Ich fuhr einfach.“ Völlig stressfrei absolvierte sie fehlerfrei ihre Runden, fuhr Top-Zeiten und den Porsche vom 21. auf den 15. Platz im Gesamt, was erneut P3 in der Klasse bedeutete. „Es war ein gelungenes Wochenende und ich freue mich schon auf die nächsten Rennen im Porsche. Langsam finden die „Zicke“ und ich zusammen.“

Gerne würde Sarah Ganser auch das 24h Rennen von Zolder im Porsche bestreiten, aber dafür reicht das Budget (noch) nicht. Zusammen mit ihrem Vater Robert ist sie auf der Suche nach Sponsoren, die dem aufstrebenden Talent einen Start bei dem medienwirksamen Rennen ermöglichen.

Aber Sarah ist nicht nur im Motorsport aktiv. In den Sommerferien betreut die frischegebackene Abiturientin Kinder mit Behinderungen in einem Feriencamp an der Nordsee. Nicht nur als Ausgleich zum hektischen Rennsport, sondern auch als Vorbereitung für ihren angestrebten Beruf.