Formel 1
06.07.2013
Hamilton verhindert die Vettel-Pole
Im Freien Training zeigten Red Bull-Pilot Sebastian Vettel und Mercedes-Pilot Nico Rosberg bereits, dass sie auf jeden Fall im Kampf um die Pole-Position und vermutlich auch den Rennsieg am Sonntag ein Wörtchen mitzusprechen haben. Im Qualifying standen – wie auch sonst- die Pirelli-Reifen im Vordergrund. Nach dem Reifendebakel letztes Wochenende in Silverstone reiste Pirelli mit überarbeiteten Pneus am Nürburgring an und gab den Teams einiges an Regeln zur korrekten Nutzung der Reifen vor. Das sorgte natürlich bereits früh für Strategie-Spielchen mit den italienischen Pneus und so gingen bereits Top-Piloten wie Fernando Alonso (Ferrari) das Q1 mit weichen Reifen an.
Dies setzte Teams wie Force India noch einmal unter Druck, die das erste Qualifying-Segment mit der härteren Reifenmischung angingen. Adrian Sutil und Paul di Resta wechselten daher wenige Minuten vor Ablauf der Zeit noch auf die weichen Reifen und sicherten sich somit ihren Einzug ins Q2. Die üblichen Verdächtigen mussten sich am Ende des ersten Qualifying-Durchgangs verabschieden: Valtteri Bottas (Williams, P17), Pastor Maldonado (Williams, P18), Charles Pic (Caterham, P19), Jules Bianchi (Marussia, P20), Giedo van der Garde (Caterham, P21) und Max Chilton (Marussia, P22) schafften abermals nicht den Sprung ins Q2. In der zweiten Qualifying-Session zeigten insbesondere auch die Lotus-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean, dass am Nürburgring wieder mit dem englischen Überraschungs-Team zu rechnen ist. Dies ist insofern eine Überraschung, da Lotus und Ferrari im Qualifying meistens Red Bull und Mercedes unterlegen sind.
Am Ende des zweiten Qualifying-Durchgangs purzelten aufgrund der besser werdenden Streckenbedingungen die Zeiten und der große Verlierer war dieses Mal die Mercedes-Crew um Nico Rosberg. Nachdem die meisten Piloten sich für einen weiteren Stint auf den weichen Reifen entschieden, blieb Nico Rosberg – auf aussichtsreicher Position liegend- in der Box und setzte auf Risiko. Diese Strategie zahlte sich letzten Endes nicht aus und so musste sich Rosberg, wie auch dessen Landsmann Adrian Sutil, am Ende von Q2 mit einem Platz außerhalb der Top-10 arrangieren.
Auf den Plätzen elf bis 16 landeten somit Nico Rosberg, Paul di Resta, Sergio Perez (McLaren), Esteban Gutierrez (Sauber), Adrian Sutil und Jean-Eric Vergne (Toro Rosso). Die Bestzeit im Q2 sicherte sich Ferrari-Pilot Felipe Massa vor Kimi Räikkönen und Fernando Alonso. Auch Nico Hülkenberg gelang der seltene Sprung in die Top-10, ebenso wie Toro-Rosso-Piloten Daniel Ricciardo und McLaren-Star Jenson Button.
Im finalen Qualifying-Durchgang zeigte sich bereits früh, dass der Kampf um die Pole-Position in Deutschland zwischen Lewis Hamilton (Mercedes) und Sebastian Vettel ausgetragen werden würde. Die Ferrari-Piloten Massa und Alonso entschieden sich für eine alternative Strategie und gingen mit Blick aufs morgige Rennen das Q3 mit den härteren Reifen an. Auch Q3 entwickelte sich zu einem Zeiten-Thriller kurz vor Ende der Session. Mit 0,103 Sekunden Vorsprung sicherte sich Lewis Hamilton in letzter Sekunde die Pole-Position vor Sebastian Vettel und Mark Webber. Auf den Plätzen vier bis zehn folgen Kimi Räikkönen, Romain Grosjean, Daniel Ricciardo, Felipe Massa, Fernando Alonso, Jenson Button und Nico Hülkenberg.
Das morgige Rennen verspricht mit dieser bunten Startaufstellung eine extrem nervenaufreibende Startphase und sicherlich auch einen aufregenden Grand Prix. Und vielleicht gelingt Sebastian Vettel von der zweiten Startposition aus morgen sein erster Sieg in heimischen Gefilden. Es wird spannend.
Text: Antonia Grzelak - motorsport-xl.de