ADAC Formel Masters
18.09.2014
Die Titel-Entscheidung steht kurz bevor
Seit 2008 trugen sich auf der Berg- und Talbahn elf verschiedene Fahrer in die Siegerliste ein – fünf von ihnen feierten am Ende der jeweiligen Saison den Titelgewinn im ADAC Formel Masters. In diesem Jahr könnte Mikkel Jensen in die Fußstapfen seiner erfolgreichen Vorgänger treten. Der Däne liegt in der Meisterschaft vorne und kann den Titelsieg im zweiten Rennen auf dem Sachsenring perfekt machen.
Der Neuhauser Racing-Pilot Jensen führt die Gesamtwertung vor dem vorletzten Rennwochenende der Saison mit 71 Punkten Vorsprung vor seinem engsten Verfolger Maximilian Günther an. „Man darf nie sagen, dass die Meisterschaft schon sicher ist, bevor es nicht auch rechnerisch so weit ist“, sagt Jensen. „Aber ich bin sehr zuversichtlich und reise mit Selbstvertrauen an den Sachsenring. Der Titelgewinn ist das erklärte Ziel.“ Der 19-Jährige gewann in seiner zweiten Saison im ADAC Formel Masters bislang sieben Rennen und fuhr zwölf Mal auf das Podium.
Meisterschaft zum Greifen nah
Lange Zeit lieferten sich Jensen und Günther ein enges Duell um die Gesamtführung. Nach zuletzt starken Leistungen konnte sich der dänische Youngster jedoch absetzen. Nun ist der große Traum zum Greifen nah. „Ich habe den engen Kampf mit Maximilian sehr genossen“, sagt Jensen. „Aber je größer der Vorsprung ist, desto besser ist es für mich. Ich möchte noch weitere Rennen gewinnen, doch der Abstand sorgt für eine gewisse Sicherheit.“
ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Günther hat den Titelgewinn noch nicht abgeschrieben, geht angesichts des Rückstandes aber realistisch an die Aufgabe heran. „Natürlich ist mir die Meisterschaft wichtig, aber ich zähle nicht die einzelnen Punkte“, so der amtierende Vize-Champion. „Ich schaue weiter von Rennen zu Rennen und gebe mein Bestes. Abgerechnet wird am Ende. Und seien wir mal ehrlich: Mehr als Rennen zu gewinnen, kann ich sowieso nicht machen.“
Die Titelrivalen reisen mit guten Erinnerungen an den Sachsenring. Im Vorjahr fuhren beide auf dem 3,645 Kilometer langen Kurs auf das Podium. „Die Strecke ist sehr speziell“, erklärt Jensen. „Auf kaum einem anderen Kurs spürst du den Speed im Auto so sehr wie hier. Eine Besonderheit sind die flachen Kerbs, weil die Strecke ursprünglich für Motorradrennen entworfen wurde. Diese können wir auch mit unseren Formelautos nutzen, um uns einen Vorteil zu verschaffen.“
Heimspiel für JBR Motorsport & Engineering
Für JBR Motorsport & Engineering steht ein besonderes Rennwochenende bevor. Das Team aus Kirchheim bestreitet sein Heimrennen auf dem Sachsenring. Der Teamsitz liegt nur rund eine Stunde Autofahrt von der Rennstrecke entfernt, auf der jährlich der eni Motorrad Grand Prix Deutschland ausgetragen wird. David Kolkmann freut sich schon auf seine ersten Formelrennen auf dem 3,645 Kilometer langen Kurs. „Der Sachsenring ist wirklich speziell“, weiß der 17-Jährige. „Der Kurs ist nicht nur schnell, sondern auch ziemlich knifflig. Wir fahren einige Kurven blind, man sieht also den Ausgang nicht. Das ist schon ein merkwürdiges Gefühl und es dauert eine Weile, sich daran zu gewöhnen.“
Bei Testfahrten konnten sich Kolkmann und sein polnischer Teamkollege Igor Waliko mit den Herausforderungen der Strecke vertraut machen. Neben Gefällen von bis zu 13 Grad weist der Sachsenring eine weitere Besonderheit auf: Zehn Linkskurven stehen lediglich vier Rechtskurven gegenüber. „Da die Linkskurven am Sachsenring überwiegen, wird das Setup des Autos entsprechend eingestellt“, erklärt Kolkmann. „Das macht es nicht einfach, die wenigen Rechtskurven richtig zu treffen. Da ist das fahrerische Talent gefragt.“ Sein Ziel für die Saisonrennen 19 bis 21: „Ich möchte auf jeden Fall in die Punkteränge fahren. Zuletzt ging es bei mir stetig aufwärts, diesen Trend möchte ich gern beim Heimspiel meines Teams JBR Motorsport & Engineering fortsetzen.“