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ROTAX MAX Challenge
01.08.2016

ROTAX MAX Challenge Germany krönt Halbzeitmeister

Wittgenborn war am 30. und 31. Juli 2016 Schauplatz des dritten Saisonlaufs zur ROTAX MAX Challenge Germany. Trotz Ferienzeit reisten über 130 Teilnehmer zum Vogelsbergring, um auf der 1.038 Meter langen Piste die Saisonhalbzeit zu bestreiten. Bei sommerlichen Bedingungen erlebten die Zuschauer und Fans vor Ort – aber auch daheim per Live-Stream – packenden Kartsport. Am Abend feierte man nicht nur einige neue Sieger, sondern auch die Halbzeitmeister 2016...

Micro: Jonas Teichmann feiert ersten Saisonsieg

Nicht zuletzt aufgrund der ausgelosten Leihmotoren gestalten sich die Rennen bei den Jüngsten in diesem Jahr enorm spannend und ausgeglichen. In Wittgenborn gab zunächst Enrico Förderer (M-Tec Praga Racing) den Ton an. Der Leuteroder fuhr die Bestzeit im Zeittraining und ging folglich als Favorit ins erste Rennen. Dort lieferte er sich einen sehenswerten Schlagabtausch mit Maximilian Tarillion (TBKart), wobei der Letztgenannte am Ende knapp die Nase vorn hatte. Als Dritter kreuzte Ole Scharp (Praga) den Zielstrich.

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Im zweiten Wertungslauf kam es zu einer Neuauflage des Duells Tarillion / Förderer. Diesmal ging der Kampf allerdings nicht ohne Lackaustausch über die Bühne, was für Tarillion auf Rang sechs endete. Förderer schien das Rennen derweil gewinnen zu können, aber er hatte die Rechnung ohne Jonas Teichmann (MSC Wittgenborn) gemacht. Der Lokalmatador bugsierte sich gegen Rennende an die Spitze und holte sich den Sieg vor Enrico Förderer und Giuseppe Fico (B&W Kartteam).

Der Finallauf war an Spannung kaum zu überbieten. Vom Anfang bis zum Ende lag das Feld extrem eng beieinander und die Nachwuchspiloten zeigten atemberaubende und äußerst faire Manöver. Am Ende lagen die ersten 14 Piloten nicht einmal vier Sekunden auseinander! Die besten Nerven hatte in diesem Krimi erneut Jonas Teichmann. Der Mach1-Pilot holte sich nicht nur den Heimsieg, sondern übernahm auch die Gesamtführung in der Meisterschaft. Platz zwei erkämpfte sich Maximilian Tarillion vor Giuseppe Fico, dem damit zum ersten Mal in diesem Jahr der Sprung auf das Podium gelang.

Mini: Lennart Wolf räumt ab

Wittgenborn erwies sich vor allen Dingen für Lennart Wolf (Kremer Kartteam) als erfolgreiches Pflaster. Im Zeittraining legte der Braunschweiger mit der schnellsten Runde den Grundstein für ein erfolgreiches Wochenende. In den drei Rennläufen führte schließlich kein Weg am OK-Piloten vorbei. Er sah gleich dreimal als Sieger die Ziellinie. Dabei waren die Läufe kein leichtes Spiel für ihn, denn die Konkurrenz war ihm durchaus immer dicht auf den Fersen.

Im ersten Rennen kreuzten Ben Dörr und Vincent France (beide CRG Performance) auf den Verfolgerplätzen die Ziellinie. Beide erhielten jedoch eine Zeitstrafe, sodass Flint Schniggenberg (OK) und Luca Thiel (B&W Kartteam) nachrücken durften. Im zweiten Lauf verbesserte sich Thiel dann auf Position zwei, während Dörr sich auf Position drei vorarbeiten konnte. Im letzten Rennen des Tages tauschten die beiden ihre Position. Neben Dreifachsieger Lennart Wolf standen somit Ben Dörr als Zweiter und Luca Thiel als Dritter auf dem Podium. Ein bescheidenes Wochenende erlebte derweil Finn Gehrsitz (Solgat Motorsport). Der Tabellenführer kam nicht richtig in Fahrt und musste sich mit Platzierungen im Mittelfeld begnügen. Die Gesamtführung konnte der Steinenbronner trotzdem verteidigen.

Junioren: Dreifachsieg für Tamino Bergmeier

Tamino Bergmeier (Team TKP) war in Wittgenborn eine Klasse für sich. Der Youngster aus Melle fuhr die Trainingsbestzeit und war auch in den drei Wertungsläufen unschlagbar. Gleich drei Start-Ziel-Siege bescherten ihm das Punkte-Maximum, was ihn pünktlich zur Halbzeit sogar an die Tabellenspitze bugsierte.

Der bis dato Gesamtführende Sebastian Estner (RS Competition) erlebte dagegen ein Waterloo: Im ersten Rennen bekam er einen Wertungsausschluss, im zweiten Lauf reichte es nur zu P18 und im Finale folgte ein Ausfall. Dass sein Bruder Andreas Estner (RS Competition) beim Gastspiel Schützenhilfe bot und im zweiten Lauf Rang drei einfuhr, half im Titelkampf nicht weiter. Solide, aber ebenfalls nicht optimal, war die Punktausbeute von Andre Walter (Team Scheider), der sich als Zweiter, Zwölfter und Fünfter wertvolle Punkte sicherte und damit auf Platz zwei in der Meisterschaft vorrückt.

Im Kampf um die Podestplätze machte letztlich Dirk-Laurenc Seifried (RS Competition) den besten Job. Nach einem dritten Platz im Samstagsrennen sah er am Sonntag zweimal als sicherer Zweiter die Zielflagge. Hinter ihm komplettierte Phil Dörr (CRG Performance) als Dritter das Podium der Tageswertung.

Senioren: Christopher Dreyspring auf Titelkurs

Mit 36 Teilnehmern stellten die Senioren das größte Feld an diesem Wochenende. Allen voran trumpfte Tim Mika Metz (CRG Performance) auf. Der letztjährige Junior bugsierte sich im Zeittraining zu seiner ersten Senior-Pole-Position. Dass dies kein Zufallstreffer war, unterstrich er in den Vorläufen, aus denen er wiederum als Führender hervorging.

Im ersten Rennen bekam es Metz dann aber mit Tabellenführer Christopher Dreyspring (VPDR / TAD Racing) zu tun. Die beiden lieferten sich einen packenden Zweikampf um den Sieg, bevor Metz sein Kart kurz vor Rennende mit abgesprungener Kette abstellen musste. Dreyspring konnte das Rennen daraufhinohne große Probleme vor Daniel Woik (Woik Motorsport) und Max Wissel (Nees Racing) nach Hause fahren. Undankbarer Vierter wurde Robert Kindervater (Woik Motorsport), der bereits im Qualifying und den Vorläufen ganz vorne mitgemischt hatte. Im zweiten Rennen konnte Kindervater daran allerdings nicht mehr anknüpfen. Er rutschte auf Rang neun ab.

Keine Schwäche zeigte hingegen Christopher Dreyspring, der die Meute auch im Finale unter Kontrolle hatte. Mit dem mittlerweile sechsten Saisonsieg machte der Nürnberger einen großen Schritt in Richtung Titelverteidigung. Platz zwei holte sich der frischgebackene Euro-Challenge-Champion Nicolas Schöll (RS Competition). Nach durchwachsenen Heats hatte sich der Österreicher sukzessive vorgearbeitet und so belohnte er sich am Ende nicht nur mit der schnellsten Rennrunde, sondern auch mit Platz zwei auf dem Podium. Rang drei erkämpfte sich Tim Schneider (KSM Schumacher Racing Team) vor Daniel Woik und Max Wissel, die auch in der Meisterschaft auf den Verfolgerpositionen rangieren.

DD2 Masters: Thomas Piert ist Halbzeitmeister

Eine Wachablösung gab es in der DD2 Masters-Klasse. Nachdem Patrick Henke (Beule Kart Racing Team) die bisherigen Läufe weitgehend bestimmte, haderte der Tabellenführer in Wittgenborn. Vor allen Dingen ein unglücklicher Ausfall nach einer Kollision mit einem zu überrundenden Konkurrenten kostete im ersten Rennen wichtige Punkte, deren Verlust er auch im Anschluss als Vierter und Neunter nicht richtig kompensieren konnte.

Dafür legten seine Meisterschaftsrivalen nach: Titelverteidiger Tommy Helfinger (M-Tec-Praga Racing Team) trumpfte im Zeittraining mit der Bestzeit auf. Die Pole-Position münzte der Kronauer im ersten Wertungslauf umgehend in den Sieg um, während sich hinter ihm Thomas Piert (Praga) und Philipp Weber (Nees Racing) etablierten. Diese drei bestimmten das Geschehen auch in den anschließenden Rennen, allerdings war es diesmal Thomas Piert, der sich mit perfekten Starts an die Spitze bugsierte und die weiteren Laufsiege kassierte. Damit übernahm der Sankt Augustiner auch die Führung in der Meisterschaft.

Helfinger musste sich im zweiten Wertungslauf mit Rang zwei vor Weber begnügen. Diese Reihenfolge schien auch im Finale Bestand zu haben, allerdings hatte Weber das bessere Händchen beim Überrunden, was ihm kurz vor Rennende zum zweiten Platz auf dem Podium verhalf, während Helfinger sich knapp geschlagen mit Position drei abfinden musste.

DD2: Dreifachsieg für Wishofer – Marschall Halbzeitmeister

Martin Mortensen (RS Competition) markierte im Zeittraining der Königsklasse das Tempo. Mit nur 0.007 Sekunden Vorsprung fuhr er auf die Pole-Position. Doch diese nutzte dem Deutsch-Dänen wenig: Er geriet im ersten Wertungslauf in eine Kollision und spielte im weiteren Verlauf des Wochenendes keine große Rolle mehr.

Ganz anders sah das für Gaststarter Mick Wishofer (VPDR) aus. Der Österreicher etablierte sich vom ersten Rennen an in Führung und holte sich drei souveräne Siege. Dahinter konnte sich zunächst Titelverteidiger Luka Kamali (CRG Performance) behaupten. Im ersten Lauf noch als Zweiter abgewinkt, erlebte Kamali im zweiten Rennen einen herben Rückschlag: Eine Zeitstrafe wegen Frühstarts warf ihn auf P9 zurück. Im Finale konnte er dies als Fünfter immerhin noch einigermaßen ausbügeln.

Ausgerechnet Kamalis Meisterschaftskonkurrent Pascal Marschall (Beule Kart Racing Team) nutzte die Gunst der Stunde: Nach einem fünften Platz im Samstagsrennen legte er am Sonntag eine Schippe drauf und kreuzte den Zielstrich zweimal als Zweiter. Da Sieger Wishofer als Gaststarter keine Punkte erhielt, freute sich Marschall über eine gelungene Ausbeute, die ihm die Halbzeitmeisterschaft einbrachte.

Freuen konnten sich auch die Piloten auf den Verfolgerplätze: Der Niederländer Jordi van Moorsel (Kartschmie.de) untermauerte seine Leistung mit einem dritten und zwei vierten Plätzen, während Niklas Gränz (Nees Racing) sein bislang bestes Saisonergebnis feierte. Der Hungener holte sich am Samstag einen fünften Platz und schaffte am Sonntag mit zwei dritten Plätzen zum ersten Mal in diesem Jahr den Sprung auf das Podium.

Die ROTAX MAX Challenge Germany geht nun in den Saisonendspurt. Am 20. und 21. August 2016 ist die populäre Single-Brand-Serie in Kerpen zu Gast. Auf dem traditionsreichen Erftlandring könnten sogar schon die ersten Vorentscheidungen in der Meisterschaft fallen.