24h Daytona
30.01.2018
Der Ford GT fährt in Daytona erneut zum GTLM-Klassensieg
Dabei stellte der von einem EcoBoost-Turbomotor angetriebene Ford GT beim Saisonauftakt der nordamerikanischen IMSA Sportwagen-Meisterschaft einen neuen GTLM-Distanzrekord für das „Rolex 24“ auf dem Daytona International Speedway auf. Seit seinem ersten Renneinsatz Anfang 2016 konnte der Ford GT in der IMSA-Serie und der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC bereits elf Klassensiege für sich verbuchen und hat drei Mal ein 24-Stunden-Rennen für sich entschieden. Ford CGR-Teamchef Chip Ganassi durfte sich in Daytona über den insgesamt 200. Sieg seines Rennstalls freuen.
„Es ist wirklich eine Hommage an unser Ford GT-Team und die Fahrer, dass wir diesen Klassiker hier in Daytona zum zweiten Mal hintereinander gewinnen und dass bereits drei Erfolge bei 24-Stunden-Rennen unser Engagement mit diesem Sportwagen krönen“, freut sich Raj Nair, Präsident von Ford in Nordamerika. „Diese Rennen sind so hart zu gewinnen, dass es sehr viel aussagt über unseren Ford GT und den Ford EcoBoost-Motor im Speziellen sowie ganz allgemein über die Technologie und die Ingenieursleistung, die dahinter steckt. Dieser Sieg wird uns besonders in Erinnerung bleiben, weil es der 200. Erfolg für Chip Ganassi ist, wir ihn aber auch unserem verstorbenen Freund Dan Gurney widmen möchten.“
Die beiden Ford GT mit den Nummern 66 und 67 übernahmen kurz nach dem Start die Führung und lieferten sich anschließend ein praktisch 24 Stunden dauerndes Duell um den Sieg in der GTLM-Kategorie. Dabei behielt die 66 von Müller, Hand und Bourdais lange Zeit die Überhand. Ein kleineres Problem mit dem Getriebe im letzten Abschnitt eines Rennens, das von auffällig wenigen Gelbphasen gekennzeichnet wurde, sorgte für einen etwas verlängerten Boxenstopp – die Vorentscheidung zu Gunsten des Ford GT von Briscoe, Dixon und Westbrook.
„Ganz ohne Zweifel haben wir einen großartigen Sieg und ein fantastisches Wochenende erlebt“, betont Teamchef Chip Ganassi. „Zugleich war dies aber auch einer der nervenzermürbenderen Erfolge, denn nach einem grandiosen Start stand schnell fest, dass wir dieses Rennen nur noch aufgrund eigener Fehler verlieren können. Nicht zu gewinnen, ist eine Sache. Einen sicheren Sieg noch zu verlieren eine ganz andere – deswegen ist das für mich immer die schlimmste Ausgangssituation. Ich ziehe meinen Hut vor dem Team, den Fahrern, den Ingenieuren und Mechanikern sowie allen, die den Motor und das Auto gebaut haben.“
„Ein unglaubliches Rennen“, bilanziert der aus Burbach im Siegerland stammende Dirk Müller (42). „Von Beginn an waren wir im Formationsflug unterwegs. Beide Ford GT liefen problemlos, auch wir haben uns keinen Fehler erlaubt und uns auf der Strecke aus allen Schwierigkeiten herausgehalten. Wir waren nah dran, unseren Vorjahressieg zu wiederholen – meine Gratulation an die Kollegen vom Auto mit der 67. Wir freuen uns für sie, denn sie hätten sich auch für uns gefreut, wäre es andersherum gelaufen. Wir sind eben ein Team.“
„Mit unseren Teamkollegen und Freunden hier in Daytona 24 Stunden lang so hart um den Sieg zu kämpfen, war einfach fantastisch“, räumte auch der 42 Jahre alte Brite Richard Westbrook ein. „Gefühlt hat das Rennen Ewigkeiten gedauert, und am Ende trennen uns nur wenige Sekunden. Ich denke, wir haben den Zuschauern eine tolle Show geliefert.“
Beide Ford GT absolvierten im Rahmen des „Rolex 24 at Daytona“ 781 Runden auf dem rund 5,7 Kilometer langen Tri-Oval mit integriertem Straßenkurs. Dies entspricht einer Renndistanz von gut 4.452 Kilometern und einem neuen GTLM-Rekord. Der bisherige lag bei 4.443 Kilometern oder 719 Runden auf der seinerzeit noch 6,18 Kilometer langen Strecke.
„Wenn dein Team einen Doppelsieg einfährt, dann willst du natürlich immer in dem Auto sitzen, das gewinnt“, erklärt der US-Amerikaner Joey Hand (38). „Aber für das Engagement von Ford war es natürlich perfekt zu zeigen, wie problemlos beide Autos liefen. Ich habe nie zuvor zwei Rennwagen erlebt, die sich 24 Stunden lang ein so enges Duell Stoßstange an Stoßstange geliefert haben. Dies zeigt einmal mehr, zu was die Jungs von Ford CGR in der Lage sind – und das liegt nicht zuletzt auch an der Führung durch Chip Ganassi. Ich habe heute mein Bestes gegeben und bin ziemlich viele Runden gefahren. Am Ende hat es für uns nicht ganz gereicht.“
„Welch ein Start in das Jahr 2018 für Ford: Erst der Gesamtsieg bei der Rallye Monte Carlo durch Sébastien Ogier und Julien Ingrassia im Fiesta WRC, wenige Stunden später dann der Doppelerfolg mit dem Ford GT bei den 24 Stunden von Daytona“, freut sich Mark Rushbrook, als Direktor von Ford Performance verantwortlich für das Motorsport-Engagement von Ford weltweit. „Während der Winterpause haben sich allein auf der technischen Seite so viele Leute richtig hereingekniet, was die Vorbereitung auf ein Rennen wie dieses betrifft. Diese tollen Erfolge geben uns den richtigen Schwung für den Rest der Saison und eines unserer großen Ziele: den Titel in der IMSA Sportwagen-Meisterschaft.“