ADAC GT Masters
11.09.2018
Ortmann holt am Sachsenring Punkte in der Junior-Wertung
Ortmann, der aufgrund seiner positiven Erfahrungen in der Formel 4 die Schwierigkeit des Sachsenringes sehr mag, sagte uns im Vorfeld: „Der Sachsenring ist keine leichte Strecke. Aber irgendwie mag ich diesen Rundkurs wirklich. Deshalb werde ich versuchen, den Rückenwind weiter zu nutzen.“ Rückenwind, der sich in dieser Saison mit dem Rennen am Nürburgring aufzubauen begann und sich im niederländischen Zandvoort noch verstärkte, war definitiv auch am Sachsenring wieder zu spüren. Nur das berühmte und oft zitierte Quäntchen Glück wusste diesmal nicht Bescheid.
Schon im freien Training der Junioren stellte der 18-jährige Blumberger den orangefarbenen Audi mit der Startnummer 24 auf Platz drei ab. „Unserem Audi R8 scheint der Sachsenring auch zu liegen“, sagte er im Anschluss mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht und fügte hinzu: „Noch nicht perfekt, aber das sind nur Nuancen, die zur Perfektion fehlen. Der Abstand auf die Pole-Position liegt im Bereich eines Augenzwinkerns. Ich bin für das Zeittraining guter Dinge.“ Gesagt, getan. Platz sechs fuhr der Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport und der Deutschen Post Speed Academy für sich und sein Berliner BWT-Mücke-Motorsport-Team heraus. Und auch sein Teamkollege Markus Winkelhock war voll des Lobes: „Das hat Mike sehr gut gemacht. Jetzt müssen wir daraus ein gutes Resultat einfahren.“
Am Samstagnachmittag war es dann soweit. Um 15 Uhr fiel der Startschuss für das erste Rennen des Wochenendes. Nach einer turbulenten Startphase hielt Mike David Ortmann den Audi R8 bis zum Fahrerwechsel auf dem siebten Platz. Nun war es an Markus Winkelhock, den Audi sicher in die Punkte zu bringen. „Platz sieben war jetzt nicht wirklich schlecht. Auch wenn ich nach ein bisschen mehr geschielt habe, ist es ein tolles Gefühl zu wissen, dass der Audi funktioniert und wenn wir alles auf den Punkt bringen auch ganz vorne stehen können“, kommentierte Mike David Ortmann das Samstagsrennen.
Mit Platz fünf im Zeittraining am Sonntagmorgen schien alles für Mike David Ortmanns Vorhaben in die richtige Richtung zu laufen. Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt, als das Rennen am Sonntagnachmittag um 13.05 Uhr einen Verlauf nahm, der einer anderen Motorsportart sehr ähnelte. Die über 20.000 motorsportbegeisterten Zuschauer hatten wohl eher das Gefühl, eine „Stock Car Crash Challenge“ geboten zu bekommen. Denn das Rennen war keine halbe Runde alt, da wies die Rennleitung die Streckenposten an, die rote Fahne herauszuhalten. Der daraus resultierende Rennabbruch gab dem BWT-Mücke-Motorsport-Team die Möglichkeit, den orangefarbenen Audi in Rekordzeit wieder fit für den Restart zu machen. Ein Gaststarter nahm sich bereits in der ersten Kurve nach Start und Ziel den von Winkelhock pilotierten Audi vor, so dass dieser quer über die Strecke schoss. Nur mit Mühe gelang es Winkelhock, den beschädigten Audi bis zum Start-Ziel zu fahren, auf dem die Rennleitung die GT3-Boliden stoppte.
30 Minuten später fuhr die „Liga der Supersportwagen“ zu ihrem zweiten Anlauf hinter dem Safety-Car, erst in eine Aufwärmrunde, bevor es in die Formationsrunde mit anschließendem Restart ging. In der Aufwärmrunde noch mit dabei, musste das Team aufgrund größerer Beschädigungen am Audi diesen dann aus dem Rennen nehmen. Im Verlauf des restlichen Rennens gab es unzählige Safety-Car-Phasen. Insgesamt acht GT-3-Boliden sahen aufgrund von Unfällen und Ausflügen ins Kiesbett die Zielfahne am Sonntagnachmittag nicht.
„Es fällt mir schwer, nach diesem Rennen ein Urteil zu bilden. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Ich finde es super schade, dass ein Kontrahent mir meinen Rennsonntag wieder einmal unnötigerweise versaut hat. Es ist zum Verzweifeln. Ich konnte zwar am Samstag einige Punkte für die Junior-Meisterschaft mitnehmen, musste diese aber am Sonntag liegenlassen. Das ist insbesondere dann schade, wenn du realisierst, dass wir und das Auto eigentlich in den Top-Drei hätten fahren können“, analysierte der Youngster das Geschehen.
„Jetzt gilt es, nicht den Kopf hängen zu lassen. Wie wir immer so schön sagen: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Und so werden wir wieder unseren Job machen unduns bis in die Haarspitzen motiviert auf das Finale am Hockenheimring in zwei Wochen vorbereiten“, so Mike David Ortmann.