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24h Le Mans
14.06.2019

Ford geht aus GTE-Startreihe eins ins 24-Stunden-Abenteuer

Sein Abschiedsrennen aus der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Enduranc Championship) nimmt der Ford GT bei den 24 Stunden von Le Mans aus der ersten Startreihe der LM GTE Pro-Kategorie in Angriff. Der Brite Harry Tincknell setzte mit dem Mittelmotor-Sportwagen, den er sich mit seinem Landsmann Andy Priaulx sowie dem US-Amerikaner Jonathan Bomarito teilt, in 3:48,112 Minuten die zweitschnellste Qualifying-Zeit dieser Klasse. Die Pole-Position verpasste Tincknell auf dem 13,626 Kilometer langen "Circuit des 24 Heures" um 0,112 Sekunden denkbar knapp. Das rot-weiße Design des Rennwagens mit der Startnummer 67 erinnert an den Ford GT40, mit dem Dan Gurney und AJ Foyt 1967 den französischen Langstreckenklassiker gewonnen haben. Die anderen drei Werksautos von Ford setzten die sechst-, neunt- und zehntschnellste Zeit in der hart umkämpften GTE Pro. Die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans beginnen am morgigen Samstag um 15:00 Uhr.

"Ich bin glücklich", strahlte Harry Tincknell nach vollbrachter Qualifying-Tat. Die Mittwochs-Session hatte er noch angeführt. "Das ganze Jahr schon schaue ich nur auf dieses Rennen, und seit dem Testtag am vorvergangenen Wochenende fühlte ich, dass wir uns im richtigen Rhythmus befinden. Der Ford GT hat genau das geliefert, was ich von dem Rennwagen erwartet habe. Im vergangenen Jahr mussten wir das Auto zwischen den Qualifying-Sessions noch komplett umbauen, nun konnten wir auf einer viel versprechenden Basis aufbauen. Dabei sollte der Ford GT auch im Rennen konkurrenzfähig sein, denn wir drei sind alle sehr flott unterwegs hier. Ohne den kleinen Fehler, den ich auf meiner schnellsten Runde gemacht habe, wäre sogar die Pole Position möglich gewesen. Aber über Platz zwei kann ich mich auch freuen. Wir haben eine gute Ausgangslage."

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Im Ford GT mit der Startnummer 68 setzte Dirk Müller aus Burbach im Siegerland erst gegen Ende des letzten Qualifyings in 3:49,116 Minuten eine Zeit, die für Startplatz sechs reichte. Er teilt sich das Auto, das für gewöhnlich in der nordamerikanischen IMSA-Sportwagen-Meisterschaft eingesetzt wird, mit Joey Hand (USA) und dem Lokalmatador Sébastien Bourdais aus Le Mans. Die Folierung dieses Ford GT gleicht jener aus dem Jahr 2016, als dieses Trio beim Debüt des Modells die GTE Pro-Klasse auf dem Circuit des 24 Heures gewonnen hatte.

"Es ist so schwierig, auf diesem Kurs eine freie Runde zu erwischen - selbst in der Nacht", betont Hand. "Mit Startplatz sechs haben wir unser Ziel dennoch erreicht: Wir wollten unter den ersten Acht bleiben, um den Kontakt zur Spitze zu halten und zu Beginn des Rennens schnell aufschließen zu können. In der Profi-Klasse der GTE-Kategorie geht es zwischen den Fahrern und Autos unheimlich eng zu. Wir haben uns sehr auf die Abstimmung unseres Ford GT für das Rennen konzentriert, das sollte uns in die Karten spielen. Dennoch kommt es in erster Linie darauf an, keine Fehler zu machen. Wer die 24 Stunden von Le Mans gewinnen will, muss eine perfekte Vorstellung abliefern."

Der schwarz-weiß gestaltete Ford GT mit der Startnummer 66 geht von Platz neun aus ins Rennen. Das Auto erinnert an jenen Ford GT40, mit dem Bruce McLaren und Chris Amon 1966 den ersten Sieg für Ford bei diesem Klassiker einfuhren. "Ich bin gleich zu Beginn des dritten Qualifyings für eine schnelle Runde auf die Strecke gegangen, musste meinen Anlauf jedoch wegen einer Gelbphase abbrechen", erklärt Stefan Mücke. Der Berliner teilt sich den Rennwagen mit dem Franzosen Olivier Pla und dem US-Amerikaner Billy Johnson. In 3:49,511 Minuten hat er auch die schnellste Zeit des Trios gesetzt. "Wir haben uns dann vornehmlich um die Rennabstimmung gekümmert, bevor Olivier kurz vor Mitternacht noch einmal einen Versuch gewagt hat - dabei ist er jedoch im Überholverkehr aufgehalten worden. Jetzt nehmen wir die 24 Stunden von Le Mans aus der Mitte des Teilnehmerfeldes in Angriff, wissen aber, dass wir deutlich schneller sind. Nun gucken wir uns noch einmal alle Details genau an, um für das Rennen bestmöglich vorbereitet zu sein."

Startplatz zehn belegt der zweite Ford GT des IMSA-Teams von Ford Chip Ganassi Racing, der die Farben des zweitplatzierten Ford GT40 von 1966 trägt. Der Neuseeländer Scott Dixon fuhr eine Qualifying-Runde in 3:49,546 Minuten. Ihm zur Seite stehen der Brite Richard Westbrook und der Australier Ryan Briscoe. "Dieses Ergebnis ist leider etwas enttäuschend", räumt Briscoe ein. "Zu Beginn der Session hatte ich mit einem Top-3-Resultat gerechnet, aber wir steckten im Verkehr fest und konnten unseren Speed in der Nacht wegen Überholmanövern und Gelbphasen nicht mehr reproduzieren. Auf neuen Reifen ist unser Ford GT wirklich sehr schnell, wir hätten das Zeug für eine bessere Startposition gehabt. Wir müssen zwar noch etwas am Set-up des Autos arbeiten, aber die wichtige Botschaft lautet: Der Speed ist da, das stimmt mich optimistisch."

"Unser Augenmerk lag heute in erster Linie auf der Abstimmung der Ford GT für das bevorstehende Langstreckenrennen", betont Mark Rushbrook, als Direktor von Ford Performance verantwortlich für das weltweite Motorsport-Engagement der Marke. "Natürlich ist es immer schön, im Qualifying gut abzuschneiden - bei einem 24-Stunden-Rennen kommt es auf den Startplatz aber nicht so sehr darauf an. Wichtiger ist es, dass unsere Autos über viele Runden betrachtet schnell sind. Wir haben einen ganz ordentlichen Speed. Doch wer Le Mans gewinnen will, muss vor allem fehlerfrei durchkommen. Wir sind gespannt - und bereit für die bevorstehende Aufgabe."

Mit dem ersten und einzigen privat eingesetzten Ford GT in der LM GTE Am-Kategorie starten Ben Keating (USA), Jeroen Bleekemolen (NL) und Felipe Fraga (BR) vom neunten Platz dieser Klasse.

Die 24 Stunden von Le Mans werden von Eurosport frei empfangbar übertragen. Der YouTube-Kanal von Ford Performance sowie FordPerformance.tv begleiten die vier Werkswagen des Herstellers während des gesamten Rennens mit Live-Onboard-Aufnahmen und Einblicken in die Boxen von Chip Ganassi Racing.