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ADAC GT Masters
15.09.2019

Meisterstück von Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde

Das war ein Meisterstück: Mit einem souveränen Sieg von der Pole-Position fuhren Patric Niederhauser (27/CH) und Kelvin van der Linde (23/ZA, beide HCB-Rutronik Racing) im Sonntagsrennen auf dem Hockenheimring im Audi R8 LMS vorzeitig die Meisterschaft im ADAC GT Masters nach Hause. Die neuen Champions gewannen das zwölfte von 14 Saisonrennen vor den Markenkollegen Ricardo Feller (19/CH) und Dries Vanthoor (21/B, beide Montaplast by Land-Motorsport) und Rolf Ineichen (41/CH) und Franck Perera (35/F, beide Orange1 by GRT Grasser) im Lamborghini Huracán GT3 Evo. Auch in der Pirelli-Trophy-Wertung fiel die Entscheidung bereits in Hockenheim, Corvette-Pilot Sven Barth (38/Eberbach, RWT Racing) ist der Titel nicht mehr zu nehmen. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, so Patric Niederhauser. „Es ist schwierig, meine Gedanken in Worte zu fassen. Ein unglaubliches Gefühl. Ich habe immer noch Tränen in den Augen.“ 


Niederhauser und van der Linde werden Favoritenrolle gerecht 

Souveräner ging es kaum: Mit deutlichem Punktevorsprung ins drittletzte Saisonrennen gegangen, machten Niederhauser und van der Linde den vorzeitigen Titelgewinn souverän perfekt. Von der Pole-Position aus gestartet, blieb van der Linde vorn und übergab beim Pflichtboxenstopp als Führender an seinen Schweizer Teamkollegen. Niederhauser ließ danach nichts mehr anbrennen und fuhr mit 5,158 Sekunden Vorsprung zum zweiten Saisonsieg. Damit stand fest: Die beiden Piloten von HCB-Rutronik Racing sind die ADAC GT Masters-Meister 2019. Mit einem Vorsprung von 55 Punkten bei noch 50 beim Finale auf dem Sachsenring zu vergebenden Zählern ist ihnen der Triumph nicht mehr zu nehmen, erstmals in der Geschichte des ADAC GT Masters wurde der Titel vor dem Finalwochenende entschieden. Für Niederhauser ist es der erste in der „Liga der Supersportwagen“, für van der Linde der zweite nach 2014. 

Den zweiten Platz im Rennen machten die Lamborghini-Fahrer Rolf Ineichen und Franck Perera sowie Ricardo Feller und Dries Vanthoor im Audi untereinander aus. Bis zu den Boxenstopps hielt Perera den zweiten Rang, doch als der V10-Motor des Lamborghini nach dem Fahrerwechsel nicht sofort wieder ansprang, übernahm Feller den zweiten Platz und gewann am Ende auch die Pirelli-Junior-Wertung. Der Lamborghini von Perera und Ineichen kam 7,3 Sekunden hinter dem Audi als Dritter ins Ziel. Ineichen siegte damit auch zum sechsten Mal 2019 in der Pirelli-Trophy-Wertung, den Titel sicherte sich vorzeitig Sven Barth, der zusammen mit Partner David Jahn (28/Leipzig) als Gesamt-15. und Zweiter in der Klasse ins Ziel kam. Für Barth ist es der erste Titelgewinn im ADAC GT Masters. 

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Timo Bernhard (38/Homburg/Saar) und Klaus Bachler (28/A, beide Küs Team75 Bernhard) kamen mit ihrem Porsche 911 GT3 R als Vierte ins Ziel. Filip Salaquarda (35/CZ) und Frank Stippler (44/Bad Münstereifel, beide Team ISR) fuhren im Audi R8 auf Rang fünf zu ihrem bisher besten Saisonergebnis, dahinter kam der Porsche 911 mit dem nun abgelösten Champion von 2018, Robert Renauer (34/Jedenhofen), und Thomas Preining (21/A, beide Precote Herberth Motorsport) ins Ziel. Siebte wurden Indy Dontje (26/NL) und Maximilian Götz (33/Uffenheim, beide Mann-Filter Team HTP) im besten Mercedes-AMG. Die Samstagssieger und Tabellenzweiten Christian Engelhart (32/Starnberg) und Mirko Bortolotti (29/I, beide Orange1 by GRT Grasser), vor dem Rennen die engsten Verfolger von Niederhauser und van der Linde, kämpften sich vom zehnten Startplatz noch auf Rang acht. 

Daniel Keilwitz (30/Villingen) und Jimmy Eriksson (28/S) holten bei ihrem ersten gemeinsamen Einsatz im Mercedes-AMG des Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing als Neunte zum zweiten Mal am Wochenende Punkte. Die Top-Ten komplettierten Adrien de Leener (30/B) und Matteo Cairoli (23/I) im zweiten „Neunelfer“ des Küs Team75 Bernhard. 


Stimmen der Sieger

Patric Niederhauser (HCB-Rutronik Racing, Audi R8 LMS): „Es war für mich heute definitiv anstrengender zuzuschauen, als im Auto zu sitzen. Kelvin hat eigentlich die ganze Arbeit geleistet und mit der Pole den Grundstein für unseren Sieg gelegt. Im Rennen konnte er bis zu den Stopps Franck hinter sich halten. Ich wusste nach dem Fahrerwechsel zuerst gar nicht, wo wir liegen. Deshalb habe ich gepusht, bis klar war, dass ich weiter vorne liege. Ich konnte dann den Vorsprung verwalten. Das Auto war gut heute. Ich konnte die Fahrt richtig genießen. Ein großes Danke an das ganze Team. Es macht einen unglaublichen Job. Es ist einfach der Hammer, mit so einer Mannschaft zusammenzuarbeiten.“ 

Kelvin van der Linde (HCB-Rutronik Racing, Audi R8 LMS): „Unglaublich. Der Tag begann schon toll mit der Pole-Position – meine erste seit mehreren Jahren im ADAC GT Masters. Und jetzt haben wir uns mit einem perfekten Rennen den Titel gesichert. Wir wussten, dass wir eine Chance auf die Meisterschaft haben. Aber wir wollten nicht zu viel darüber nachdenken. Wir haben versucht, unser eigenes Rennen zu fahren, ohne zu aggressiv zu sein. Die zweite Rennhälfte, als ich in der Box war, war Wahnsinn. Es waren so viele Leute da. Ich konnte mich gar nicht bewegen. Ich habe immer noch nicht die Worte. Ich glaube, ich werde noch etwas brauchen, um den Titel zu realisieren. Jetzt wird gefeiert – mit Vollgas!“