Die Highlights des Wochenendes
Jagd durchs Feld: Für Ortmann und Winkelhock stand dieser Leitspruch in beiden Rennen auf der Agenda. Am Samstag arbeiteten sie sich im kfzteile24 Audi R8 LMS #24 von Startplatz 24 bis auf die 13. Position nach vorne. Direkt am Start kollidierten mehrere Fahrzeuge, doch Ortmann hielt sich geschickt aus allen Schwierigkeiten heraus und übergab das Auto auf Platz 21. Winkelhock zeigte ebenfalls einen fehlerfreien Stint, ging an einigen Autos vorbei und profitierte zudem von einigen Ausfällen. So brachte er den Audi auf Platz 13 über die Ziellinie. Neben Punkten hatte er allerdings auch eine weitere Verwarnung für die Missachtung von Tracklimits im Gepäck – gleichbedeutend mit einer Strafversetzung im Grid um zehn Positionen für das Sonntagsrennen. Entsprechend startete Winkelhock nur von Rang 25 und übergab Ortmann den Audi schließlich auf Position 20. Das Duo machte eine Position beim Boxenstopp gut und Ortmann arbeitete sich in seinem Stint noch bis auf Platz 16 – leider knapp hinter den Punkteplatzierungen. Ungeachtet dessen machte das Duo in beiden Rennen insgesamt 20 Positionen gut. Wie gewonnen, so zerronnen: Ein super Start von Platz 20 gelang Schmidt im BWT Audi R8 LMS #25 am Samstag. Leider wurde das Rennen nach weniger als einer Runde abgebrochen und beim Re-Start nach der ursprünglichen Startaufstellung wieder begonnen – alle gewonnenen Positionen waren dahin. Trotzdem arbeitete sich Schmidt bis zum Stopp auf Platz 16 nach vorne. Durch eine geschickte Taktik und etwas Glück fand sich Haase nach dem Fahrerwechsel auf Rang elf wieder und beendete das Rennen am Ende sogar in den Top-Ten. Dieses Kunststück gelang dem Duo am Sonntag nicht. Gemeinsam mit dem Team entschied sich Haase zu einer konträren Strategie im Qualifying und ging direkt zu Beginn der Session auf Zeitenjagd, was sich mit Startplatz 22 nicht auszahlte. Trotzdem war er bis zum Fahrerwechsel schon wieder auf Platz 18, als es zu einer Berührung mit einem Konkurrenten kam, die die Felge des Audi beschädigte und in weiterer Folge für einen schleichenden Plattfuß sorgte. So musste beim Boxenstopp der Reifen gewechselt werden, weshalb Schmidt laut Reglement zusätzliche zehn Sekunden Standzeit ausharren musste. So kam das Duo am Ende nicht über Rang 19 hinaus.
Achterbahnfahrt: Mit Startplatz 16 ging Rogivue am Samstag nur knapp hinter den Punkten ins Rennen und arbeitete sich bis zum Boxenstopp auf Rang 14 nach vorne. Leider lief der Boxenstopp nicht optimal, weshalb das Team mit einer Durchfahrtsstrafe belegt wurde. Diese trat Stefan Mücke kurz nach dem Fahrerwechsel an und kam als 21. zurück auf die Strecke. Trotz dieses Rückschlags gab der BWT Audi R8 LMS #26 nicht auf, kam bis zur karierten Flagge wieder bis auf Rang 16 nach vorne und verpasste ganz knapp die verdienten Punkte. Das Qualifying zum Sonntagslauf zeigte den erhofften Aufwärtstrend. Mücke startete das Rennen von Rang 13 mit einer Top-Platzierung im Visier. Leider kam es in der ersten Kurve zu einer Berührung mit einem Konkurrenten, der daraufhin ausschied. Die Rennkommissare sahen Mücke als Verursacher des Zwischenfalls und nahmen ihn aus dem Rennen.
Die Stimmen zum Wochenende
Stefan Mücke (BWT Audi R8 LMS #26): „Insgesamt war es leider nicht unser Wochenende, trotzdem können wir Positives mitnehmen. Wir haben das Auto nach und nach verbessert. Das Qualifying am Sonntagmorgen war schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Der Start ins Rennen lief natürlich absolut nicht wie erhofft. Manchmal ist man einfach nur noch Passagier. Ein kleiner Kontakt reicht aus, um ein Auto zu drehen. Das macht natürlich niemand mit Absicht und leider kam es dadurch zu diesem unschönen Ergebnis. Bis zum Sachsenring wollen wir noch einen kleinen Schritt machen. Das Event ist wie ein zweites Heimrennen und ich fahre gerne dort. Es kommen immer viele Fans, die uns als Team unterstützen.“ Nikolaj Rogivue (BWT Audi R8 LMS #26): „Für mich war es wohl das bisher schwierigste Wochenende der Saison, obwohl der Speed der Autos ein bisschen besser geworden ist. Ich war zwar im Samstagsqualifying bestes Auto des Teams, aber leider nur auf Platz 17. Meine Runde war mit Ausnahme eines kleinen Fehlers in Sektor zwei perfekt, da war der Startplatz nicht zufriedenstellend. Bis zum Stopp des ersten Rennens war ich ebenfalls bester Mücke, doch leider haben wir eine Durchfahrtsstrafe für den etwas zu kurzen Boxenstopp bekommen und sind mit Platz 16 knapp an den Punkten vorbei.“
Christopher Haase (BWT Audi R8 LMS #25): „Wir hatten leider aus verschiedenen Gründen schwierige Qualifyings. Unter anderem passte das Timing nicht. In den beiden Rennen war das Auto gut, doch die Ausgangslage und ein Zwischenfall am Sonntag ließen einfach keine besseren Ergebnisse zu. Das Hockenheim-Wochenende war mein letztes in der ADAC GT Masters-Saison 2019, weil ich am letzten September-Wochenende im Blancpain GT Series Endurance Cup an den Start gehen werde. Ich wünsche dem Team für den Sachsenring alles Gute und hoffe, dass die Saison auf einem Hoch endet.“
Jeffrey Schmidt (BWT Audi R8 LMS #25): „Uns fehlte leider schon im Training die Pace. Das Qualifying am Samstag lief auch nicht rund, daher lautete im Rennen die Devise Schadensbegrenzung. Wir sind sauber gefahren und haben uns vorgearbeitet bis auf Platz zehn. Leider haben sich die Probleme im zweiten Qualifying fortgesetzt. Im Rennen hatte Haase einen leichten Kontakt. Eine Felge war danach angebrochen und das hat zu einem schleichenden Plattfuß geführt. Daher mussten wir beim Boxenstopp den Reifen wechseln. Ich habe in meinem Stint alles gegeben und drei Autos überholt.“
Mike David Ortmann (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): „Wir hatten am Wochenende leider nicht die Pace, die wir uns erhofft hatten und schon etwas länger vermissen. In meinem Qualifying war es eine Mischung aus Verkehr und Pech, doch selbst ohne das wäre es maximal Platz 15 geworden. Rennen 1 war fehlerfrei und wir sind bis auf Platz 13 nach vorne gekommen. Ein paar Punkte und Schadensbegrenzung. Mit der Strafversetzung am Sonntag war auch dieses Rennen stark beeinträchtigt und bei der Dichte des Feldes war nicht mehr als Platz 16 und Rang vier in der Juniorwertung möglich. Dort aufs Podium zu fahren, wäre ein kleines Trostpflaster gewesen. Vielleicht finden wir bis zum Finale noch etwas Pace und können einen schönen Saisonabschluss erleben.“
Markus Winkelhock (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): „Im Freien Training waren wir von der Pace her bei der Musik. Wir hatten allerdings etwas Untersteuern und uns fehlte ein wenig die Traktion. Das Qualifying war ziemlich ernüchternd. Wir hatten damit gerechnet, weiter vorne zu landen. Im ADAC GT Masters ist es schwierig, sich in den Rennen deutlich nach vorne zu arbeiten. Wir müssen uns also im Qualifying steigern. Im Sonntagsrennen war die Pace deutlich besser als im ersten Lauf. Beim Thema Track Limits sehe ich Handlungsbedarf, denn es tut der Serie nicht gut, wenn es Strafen hagelt.“
Matthias Kieper (PR & Team-Management): „Natürlich hatte sich das gesamte Team mehr von diesem Wochenende erwartet, zumal uns der Test am Donnerstag optimistisch stimmte. Mein Dank gilt allen Teammitgliedern, die unermüdlich analysiert und geschraubt haben. Ich hätte mir gewünscht, dass sie für ihre Arbeit belohnt werden. Wir werden alles daran setzen, dass uns das nun am Sachsenring gelingt, wo wir in der Vergangenheit schon sehr gute Wochenenden hatten.“
Michael Weiss (Technischer Leiter): „Das Wochenende startete mit den freien Tests am Donnerstag sehr verheißungsvoll, doch leider schlug es im weiteren Verlauf ins Gegenteil um. Wir stolperten von Einem ins Nächste und zusammengefasst hieß das viel Arbeit bei leider wenig Ertrag. Bist du einmal auf einer Erfolgswelle, kann dich nichts so schnell runterholen – leider ist das umgekehrt genauso. Solche Wochenenden gibt es im Rennsport und wir können es nur schnell abhaken und aufs Finale am Sachsenring blicken. Es sind noch zwei Mal 25 Punkte zu vergeben und solange nicht die letzte Zielflagge gefallen ist, arbeiten wir weiter!“
Peter Mücke (Teamchef): „Es war ein schwieriges Wochenende für das gesamte Team, an dem vieles gegen uns gelaufen ist. Wir können aber auch Positives zum Finale mitnehmen. Wir hatten in den beiden Rennen bei allen drei Autos den Speed für die Top-10. Wir werden am Sachsenring neu angreifen und alles geben, um die Saison mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen.“