Im Rennen wurde es sofort turbulent: In der ersten Schikane ereignete sich eine Kollision mehrerer Fahrzeuge, die dem Rest des Feldes den Weg blockierten. Stoffel reagierte geistesgegenwärtig und fuhr in der Auslaufzone außen vorbei, was ihn auf Rang fünf nach vorne katapultierte, ehe das Rennen zur Bergung der Autos unterbrochen wurde.
Die Rennleitung entschied nach einer 35-minütigen Pause, den Re-Start mit den 21 noch intakten Fahrzeugen in der ursprünglichen Grid-Reihenfolge durchzuführen. Statt von Platz fünf ging es für Stoffel von Rang 14 weiter, Gary nahm das Rennen von Position 15 wieder auf.
Stoffel hielt sich jedoch nicht lange auf Platz 14 auf, sondern startete eine Aufholjagd. Bis zur Rennhalbzeit arbeitete er sich mit mehreren geschickten Überholmanövern auf Rang zehn nach vorne. Diese Position hielt er, ehe er zwei Runden vor Schluss Audi-Pilot Lucas di Grassi vorbeiziehen lassen musste, der seinen Attack-Mode genutzt hatte. Ausgerechnet jetzt setzten starke Regenfälle ein, die Stoffel auf der nun rutschigen Strecke eine Konterattacke erschwerten. So schrammte er letztlich als Elfter um eine Position an den Punkterängen vorbei.
Gary blieb zunächst auf Platz 15, touchierte aber in einer Kurve die Streckenbegrenzung und musste mit einem Reifenschaden an die Box. Der nötige Reifenwechsel kostete den DTM-Champion viel Zeit. Schließlich überquerte er auf Position 18 die Ziellinie.
Stimmen zum Rennen
Stoffel Vandoorne (27, BE, #5), Platz 11: „Knapp an den Punkten vorbei, das ist wirklich schade. Ich habe hart gekämpft und mir sind einige gute Überholmanöver gelungen. Die Pace war für mein Gefühl im Rennen besser als im Qualifying, das ist das Positive. Aber dennoch ist es enttäuschend, dass es heute nicht mit Punkten geklappt hat. Ich denke, es wäre möglich gewesen.“Gary Paffett (38, GB, #17), Platz 18: „Ein sehr hartes Rennen. Nach dem Re-Start war die Position zwar nicht schlecht, aber es ist relativ schwer, hier zu überholen. Ich habe versucht dranzubleiben, doch dann habe ich mir an der Mauer einen Reifenschaden geholt und musste an die Box. Ich bin enttäuscht über meinen Fehler. Wir wollten heute Punkte holen und das ist uns leider nicht gelungen.“
Ulrich Fritz, Teamchef HWA Racelab: „Das war ein chaotisches Rennen mit all den Vorfällen und der Roten Flagge. Wir haben uns glücklicherweise beim Unfall in der ersten Runde aus größeren Problemen herausgehalten, aber es war heute nicht leicht für unsere beiden Fahrer. Den ganzen Tag über hatten wir mit der Pace zu kämpfen. Stoffel hat knapp die Top-Ten verpasst und Gary musste mit einem Platten an die Box, nachdem er die Mauer touchiert hatte. Danach war das Rennen für ihn gelaufen. Wir müssen jetzt den Kopf oben behalten und uns auf das letzte Rennwochenende dieser Saison konzentrieren.“
Am 13. und 14. Juli endet die ABB FIA Formel E Meisterschaft 2018/19 mit zwei Rennen in New York City.