Die angepeilte Titelverteidigung beim Rolex 24 At Daytona verpasste das Team am Ende nur knapp. Nach einem engen Duell in der Schlussphase sorgte der GRT Magnus Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 44 mit Platz zwei dennoch für einen versöhnlichen Abschluss einer schwierigen Woche. Lamborghini-Werksfahrer Marco Mapelli musste sich dem Sieger um weniger als eine halbe Minute geschlagen geben, nachdem die beiden Schwesterautos ihre Chancen auf ein Top-Resultat früh durch Defekte eingebüßt hatten.
Die drei neu aufgestellten Fahrerpaarungen des GRT Grasser Racing Teams bestanden ihre erste gemeinsame Feuerprobe allen Widerständen zum Trotz mit Bravour. Sowohl das Quartett der Startnummer 11 als auch die vier Damen im GEAR Racing powered by GRT Grasser Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 überzeugten mit starker Pace und perfektem Teamwork.
In wenigen Wochen bietet sich dem GRT Grasser Racing Team die nächste Chance, das in Daytona gezeigte Potential bei einem weiteren großen Langstreckenklassiker in den USA in Top-Resultate zu verwandeln. Bei den 12 Stunden von Sebring vom 18. bis 21. März steht nach dem Sieg im vergangenen Jahr eine weitere Titelverteidigung auf dem Plan.
GRT Magnus Lamborghini Huracán GT3 EVO #44
(Andy Lally/Marco Mapelli/Spencer Pumpelly/John Potter)
Die Nummer 44 hatte bereits vor dem Start auf dem Daytona International Speedway einen schweren Stand. Durch ein Getriebeproblem verpasste das Quartett um Lamborghini-Werksfahrer Marco Mapelli das Qualifying und musste das Rennen vom letzten Startplatz in der GTD-Klasse in Angriff nehmen. Mit stoischer Ruhe, starker Pace und einem taktisch klugen Rennen bahnten sich der Italiener und seine drei US-amerikanischen Teamkollegen Lally, Pumpelly und Potter den Weg durchs Feld, um in der Schlussphase in den Kampf um den Sieg einzugreifen.Mapelli kämpfte in den letzten Stunden am Sonntag erbittert gegen Markenkollege Andrea Caldarelli und musste sich nach 765 Runden um kaum mehr als 20 Sekunden geschlagen geben. Der zweite Platz des GRT Magnus Lamborghini Huracán GT3 EVO bescherte dem GRT Grasser Racing Team bei den 24 Stunden von Daytona trotz eines schwierigen Wochenendes den dritten Podestplatz in Serie.
Marco Mapelli: „Unser Rennen verlief sauber und ohne Probleme. Wir haben keine Fehler gemacht. John hat einen großartigen Job gemacht, was einer der Schlüssel für unser Team war. Verglichen mit unseren direkten Rivalen hatten wir mit ihm einen echten Gentleman-Fahrer auf unserem Auto. Andy und Spencer waren wie immer toll und haben ihre Erfahrung im richtigen Moment ausgespielt. Und natürlich gilt mein Dank auch GRT Magnus für ein perfekt vorbereitetes Auto, das schnell und zuverlässig war. Dass es am Ende nur zu Platz zwei gereicht hat, ist ein bisschen enttäuschend, aber unsere Markenkollegen waren diesmal etwas schneller. Das müssen wir akzeptieren und jetzt hart daran arbeiten, beim nächsten Mal wieder vorne zu sein.“
GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 EVO #11
(Franck Perera/Albert Costa/Richard Heistand/Steijn Schothorst)
Die #11 musste bereits bei den Vorbereitungen für das hart umkämpfte Langstreckenrennen den ersten Rückschlag verkraften. Durch einen Unfall im Training wurde das Chassis des Lamborghini Huracán GT3 EVO von Perera, Costa, Heistand und Schothorst schwer beschädigt. Der unermüdlichen Arbeit der Crew war es zu verdanken, dass das Fahrzeug rechtzeitig zum Qualifying wieder einsatzbereit war. Die Piloten revanchierten sich mit Startplatz fünf und stellten damit den schnellsten Lamborghini im Starterfeld.Im Rennen setzten sie die gute Ausgangslage zunächst um und kämpfte in den ersten Stunden an der Spitze des Feldes. Ein Defekt an der Benzinpumpe zwang Perera während seines ersten Stints jedoch noch vor Einbruch der Nacht an die Box. Dank des Einsatzes der Mechaniker ging das Auto nach einer langen Reparaturpause wieder ins Rennen. Der dabei entstandene Rückstand hatte die Lamborghini-Favoriten allerdings jeglicher Siegchancen beraubt. Trotz Rundenzeiten auf Top-Niveau reichte es schlussendlich nur zum 14. Platz.
Franck Perera: „Zunächst einmal Gratulation an Lamborghini und an unser Schwesterauto von GRT Magnus. Der Doppelsieg ist toll und ein Beleg für das Potential des Huracán GT3 EVO und die harte Arbeit von Lamborghini. Für uns ist das Resultat natürlich eine Enttäuschung, denn wir hatten den Speed und das Line-up für den Kampf um den Sieg. Wir haben an der Spitze gekämpft, bis die Probleme anfingen. Es ist sehr schade, aber das Team hat seinen super Job gemacht, damit wir das Rennen überhaupt beenden konnten. Letztendlich nehmen wir auch viel Positives aus Daytona mit. Nach der Reparatur sind wir weiter die Rundenzeiten der Führenden gefahren und hatten alle zusammen viel Spaß. Ich bin mir sicher, dass wir in Sebring stärker zurückkommen werden und ich freue mich darauf.“
Albert Costa: „Das Rennen lief gut, bis wir das Problem mit der Benzinpumpe bekamen. Wir waren hier, um zu gewinnen und mit diesen Schwierigkeiten waren wir dazu leider nicht mehr in der Lage. Aber wir haben auf der Strecke dennoch weiter hart gekämpft. Es hat Spaß gemacht und wir haben mit unserer Pace gezeigt, dass wir ohne die Probleme die Chance auf das Podest gehabt hätten. Aber so läuft es im Motorsport manchmal. Für mich war es das erste 24-Stunden-Rennen und ich habe trotzdem jede Sekunde davon genossen. Unser Schwesterauto hat einen super Job gemacht und ich kann es kaum abwarten, mit Grasser in die Europasaison zu starten.“
Steijn Schothorst: „Es war für uns ein schwieriges Rennen. Wir sahen stark aus und hatten uns gut vorbereitet. Die ersten Stints waren wir sicher in den Top-Fünf und sind die Rundenzeiten der Spitze gefahren. Aber nachdem Franck das Problem bekam, hatten wir keine Chance mehr auf ein Top-Resultat. Das Team hat unglaubliche Arbeit geleistet, um das Auto wieder auf die Strecke zu bringen und wir waren danach wieder sehr schnell. Wir haben allen gezeigt, dass wir die Pace für den Gesamtsieg hatten. Wir haben das Fahren trotz allem sehr genossen und hatten viel Spaß. Jetzt schauen wir nach vorne, denn vor uns liegen noch viele Rennen in den USA. Ich freue mich schon auf Sebring.“
GEAR Racing powered by GRT Grasser Lamborghini Huracán GT3 EVO #19
(Rahel Frey/Christina Nielsen/Katherine Legge/Tatiana Calderon)
Für die vier Damen im GEAR Racing powered by GRT Grasser Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 verliefen die 24 Stunden von Daytona über weite Strecken vielversprechend. Das unter dem Banner von ''Girl Empowerment Around Racing' neu aufgestellte Team beendete drei der vier Trainingssessions in den Top-Ten. Im Qualifying gelang es mit Startplatz 14 jedoch nicht, das Potential voll auszuschöpfen.Im Rennen rehabilitierten sich Frey, Nielsen, Legge und Calderon mit einer soliden Pace und der richtigen Strategie, wodurch sie kontinuierlich Positionen gutmachten. Zwischenzeitlich auf den sechsten Platz vorgerückt, endete fünf Stunden vor der Zielflagge der Traum vom Top-Resultat. Nielsen musste das Auto mit einem technischen Defekt auf der Strecke abstellen, was dem Team diesmal die Chance auf eine Reparatur und die Wiederaufnahme des Rennens nahm.
Tatiana Calderon: „Daytona war für mich eine sehr schöne Erfahrung. Es war mein erstes 24-Stunden-Rennen und mein Sportwagen-Debüt. Das alles mit einem Team wie GEAR Racing powered by GRT Grasser und so erfahrenen Teamkolleginnen in dieser Art von Motorsport zu erleben, war für mich von großem Vorteil und hat sehr viel Spaß gemacht. Das Team hat wirklich alles gegeben und uns ein konkurrenzfähiges Auto zur Verfügung gestellt. Es ist sehr schade, dass wir das Rennen nicht beenden konnten. Aber ich möchte jedem für die große Unterstützung an diesem Wochenende danken. Es war unglaublich, diesen Rückhalt zu spüren und ein Team um sich zu haben, das so hungrig ist.“
Teamchef Gottfried Grasser: „Nach diesem Wochenende habe ich ein lachendes und ein weinendes Auge. Natürlich hätten wir Daytona gerne ein drittes Mal gewonnen, aber es kann halt auch nicht jedes Jahr funktionieren. Wir hatten mit der #11 eine super Chance auf den Sieg, doch leider gab es dort und bei der #19 technische Probleme, wodurch für beide Autos kein Ergebnis drin war. Trotzdem können wir stolz sein, denn die Mädels haben bis zu ihrem Ausfall eine super Performance gezeigt und die Jungs haben nach der Reparatur weiter alles gegeben. Mit dem zweiten Platz des GRT Magnus Lamborghini Huracán GT3 EVO #44 sind wir angesichts dieser Schwierigkeiten natürlich sehr zufrieden. Sie sind vom letzten Startplatz gekommen und haben ein super Rennen gezeigt. Ein großes Lob geht an Marco Mapelli, der in der Schlussphase hart um den Sieg gekämpft hat. Es ist schade, dass es nicht ganz gereicht hat. Aber wir freuen uns für Lamborghini. Der dritte Sieg in Folge und ein Doppelsieg sind ein Beweis für die ausgezeichnete Arbeit, die dort geleistet wird. Wir müssen jetzt genau analysieren, was zu den Problemen an unseren Autos geführt hat. Die Vorbereitungen starten noch hier in Florida und Mitte Februar stehen die Tests in Sebring an, wo im März das nächste Highlight ansteht. Nach dem Sieg im vergangenen Jahr wollen wir diesen Erfolg natürlich wiederholen und unseren Titel verteidigen.“