Starker Regen und stehendes Wasser veranlasste die Rennleitung, das Rennen nach sieben Stunden und 17 Minuten zu unterbrechen. Trotz des großen Einsatzes der Mitarbeiter und Offizielle des Dubai Autodrome verhinderte der anhaltende Regen während der Nacht und in den Morgenstunden die weitere Fortsetzung des Rennens. Es wurde entschieden, aus Sicherheitsgründen das Rennen nicht mehr aufzunehmen. Diese Entscheidung wurde von allen im Fahrerlager und in der Boxengasse einstimmig akzeptiert und begrüßt.
Bereirs seitdem die ersten Teammitglieder und Fahrer in Dubai angekommen waren, war das Wetter Gesprächsthema Nummer eins. Die Rennwoche startete, wie in den Vereinigten Arabischen Emiraten üblich, bei herrlichen Bedingungen, aber für den Freitag und den Samstag, den beiden Renntagen also, wurde Regen vorhergesagt, und zwar eine große Menge. Das sorgte für Unruhe bei den Teams, die aus aller Welt angereist waren, um beim ersten internationalen Langstreckenrennen des neuen Kalenderjahres an den Start zu gehen. Reifenpartner Hankook reagierte schnell und ließ ein zusätzliches Kontingent Regenreifen ins Dubai Autodrome transportieren, um für jegliche Bedingungen gerüstet zu sein und um die gestiegene Nachfrage der teilnehmenden Teams erfüllen zu können.
Die Veranstaltung startete offiziell am Mittwoch mit einer Parade der Rennautos vom Dubai Autodrome in die nahegelegene First Avenue Mall in Dubais rapide wachsendem Stadtviertel Motor City, wo sich eine große Menschenmenge eingefunden hatte. Das traditionele ‚Welcome-Barbecue’ fand am Mittwochabend auf der Start-und-Zielgeraden der Rennstrecke statt. Auch für die Trainingssitzungen und das Zeittraining am Donnerstag waren die Bedingungen noch bestens, was – nach einem nächtlichen Schauer – auch noch für die Startaufstellung und die Anfgangsphase des Rennens am Freitagnachmittag galt.
Im ersten Teil des Rennens gab es unterhaltsamen Sport auf der Strecke, aber nach fünf Stunden wurde der Regen stärker, so dass sich auf der Rennstrecke sowie in den Auslausfzonen immer mehr Wasser ansammelte. Um 22.17 Uhr entschloss die Rennleitung, das Rennen mit der roten Flagge zu unterbrechen. Alle Fahrzeuge wurden auf der Start-und-Zielgeraden abgestellt. Der Regen hielt während der Nacht an, was nicht nur die Infrastruktur des Dubai Autodrome, sondern auch die Stadt Dubai und den Rest der Emirate traf. Nach gründlicher Analyse der Situation wurde um 7.00 Uhr im gegenseitigen einvernehmen zwischen der Rennleitung, Dubai Autodrome und CREVENTIC entschieden, das Rennen aus Sicherheitsgründen nicht mehr aufzunehmen.
Als die rote Flagge geschwenkt wurde, führte der Black Falcon Mercedes-AMG GT3 (#4, Khaled Al Qubaisi / Hubert Haupt / Ben Barker / Manuel Metzger / Jeroen Bleekemolen) mit 168 absolvierten Rennrunden. Daher wurde das deutsche Team als Sieger bestätigt und feierte somit nach vorherigen Erfolgen in den Jahren 2012, 2013, 2015 und 2018 den fünften Gesamtsieg bei den Hankook 24H DUBAI, einen Rekord. Es war auch der fünfte Dubai-Sieg für Mercedes-AMG. Khaled Al Qubaisi, Hubert Haupt und Jeroen Bleekemolen haben nun alle drei Gesamtsiege in Dubai auf dem Konto. Khaled Al Qubaisi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten saß beim Rennabbruch im Auto. „Die Bedingungen waren extrem schwierig, überall gab es Wasserlachen“, berichtete er. „Schade, dass wir nicht weiterfahren können, aber dass der Rennabbruch die richtige Entscheidung war, steht außer Frage. Sicherheit geht vor.“
Zwei Audi, das Car Collection Motorsport-Auto (#88, Rik Breukers / Christopher Haase / Mike David Ortmann / Dimitri Parhofer / Markus Winkelhock) als Dubai-Gesamtsieger aus dem Vorjahr, sowie der MS7 by WRT-R8 (#7, Mohammed Saud Fahad Al Saud / Michael Vergers / Dries Vanthoor / Christopher Mies / Rik Breukers), komplettierten die Top Drei, beide in der gleichen Runde wie der Sieger.
Das niederländische Team MP Motorsport machte mit dem GT3-Am-Klassensieg mit dem Mercedes-AMG GT3 (#19, Daniël de Jong / Henk de Jong / Bert de Heus / Jaap van Lagen) den kompletten Erfolg für Mercedes-AMG in der GT3-Kategorie perfekt. Mit zwei Runden Rückstand fuhr hier der Toksport WRT Mercedes (#70, Axcil Jefferies, Alexander Hrachowina / George Kurtz / Martin Konrad / Finlay Hutchinson) auf Platz zwei, der Dinamic Motorsports-Porsche (#28, Roberto Pampanini / Ivan Jacoma / Maurizio Calamia / Stefano Monaco / Mikkel Overgaard Pedersen) hatte als Klassendritter drei Runden Rückstand auf die Klassensieger.
Bestes GTX-Auto war der Lamborghini Huracán Super Trofeo des Teams Dragon Racing aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (#788, James Geddie / Glyn Geddie / Adam Balon / Phil Keen), sieben Runden vor dem QSR Racing-Mercedes-AMG (#754, Jimmy de Breuker / Michiel Verhaeren / Olivier Bertels / Johnny de Breucker / Dimitry Gvazava). Mit weiteren sechs Runden Rückstand belegte der VDS Racing Adventures-MARC II V8 (#758, Raphaël van der Straten / Hary Putz / Nick Geelen / Patrick Asnong / Jake Camilleri) Platz drei in der Klasse.
MRS-GT Racing (#989, Jukka Honkavuori / Gosia Rdest / John Hartshorne / Ollie Hancock) gewann die Porsche 991-Klasse mit einer Runde Vorsprung auf race:pro motorsport (#996, Bertram Hornung / Matthias Jeserich / Christian Voigtländer / Max Weering / Larry ten Voorde) und zwei Runden Vorsprung auf DUWO Racing (#909, Andrey Mukovoz / Sergey Peregudov / Stanislav Sidoruk / Dylan Pereira).
In der GT4-Klasse krönte das koreanische Team Atlas BX Motorsports Mercedes-AMG GT4 (#403, Steven Cho / Jongkyum Kim / Masataka Yanagida / Jaesung Park) eine tolle Aufholjagd vom letzten Platz der GT-Startaufstellung zum Klassensieg. In der gleichen Runde wie die Sieger fuhren die beiden BMW M4 GT4 des britischen Century Motorsports mit nahezu identischer Fahrerbesetzung auf die Positionen zwei (#430, Angus Fender / Brett Strom / Ben Hurst / Daren Jorgensen / Nathan Freke) und drei (#429, Nathan Freke / Ben Hurst / Andrew Gordon-Colebrooke / Angus Fender / Daren Jorgensen).
TCE-Sieg im Regen für den AC Motorsport-Audi bei den Hankook 24H DUBAI
In einem Rennen, das wegen Starkregens auf sieben Stunden und 17 Minuten verkürzt wurde, gewann das Belgische Team AC Motorsport erstmals die TCE-Division bei den Hankook 24H DUBAI. Nach der Entscheidung, das Rennen aus Sicherheitsgründen nicht mehr aufzunehmen, wurde der Audi RS 3 LMS (#188, Stéphane Perrin / Vincent Radermecker / Tom Boonen / Gilles Magnus / Matthew Taskinen) des Teams als Sieger bestätigt. Nachdem die Mannschaft in Dubai bereits zweimal die TCE-Pole-Position herausfahren konnte, klappte es nun endlich auch mit dem ersten Divisionssieg bei den Hankook 24H DUBAI. Für Audi war es der zweite Tourenwagensieg in Dubai nach dem ersten TCR-Erfolg der Marke im Jahr 2017. Das Ergebnis ist auch der erste große internationale Motorsporterfolg für Tom Boonen, ein mehrfach ausgezeichneter ehemaliger Radprofi.„Die Bedingungen da draußen waren einfach unfassbar. Ich fuhr wirklich sehr langsam, aber sogar auf den Geraden schwamm das Auto auf“, schilderte der Kanadier Matthew Taskinen, der zum Zeitpunkt der roten Flagge am Lenkrad des siegreichen Audi saß. Neben dem Sieg in der TCE-Division gewann das Team AC Motorsport auch die TCR-Klasse vor zwei Volkswagen Golf GTI TCR: Lestrup Racing Team (#111, Hannes Morin / Martin Öhlin / OIiver Söderström / Marcus Fluch) auf Platz zwei und Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing (#112, Alberto Vescovi / Roberto Ferri / Miklas Born / Constantin Kletzer / Yannick Mettler) auf Rang drei, beide mit zwei Runden Rückstand.
TCR-Fahrzeuge füllten die ersten zehn Positionen der TCE-Gesamtwertung. Dahinter sicherte sich das Team ACP - Tangerine Associates mit dem BMW M240i Racing Cup (#321, Catesby Jones / Ken Goldberg / Damon Danieli / Dr Jim Norman) den TCX-Klassensieg. Als schnellstes TCE-Auto im Zeittraining wurde der CWS Engineering-Ginetta G55 (#278, Colin White / Bradley Scorer / Jean-François Brunot / Fraser Robertson / Adam Hatfield) auf Rang zwei in der Klasse gewertet, gefolgt vom Nordschleife Racing-Ligier JS2 R (#226, Guillaume Roman / Thierry Blaise / François Riaux / Michel Sallenbach). In der TC-Klasse schaffte es nur der Team Avia Sorg Rennsport-BMW M240i Racing Cup (#351, Skip Woody / Johan Schwartz / Benito Tagle / Mark Brummond) ins Ziel, was automatisch zum Klassensieg führte.