Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Automobilsport
26.09.2020

BMW Junior Team und Marc Surer testen BMW Rennfahrzeuge von damals und heute

Im Vorfeld der 24 Stunden auf dem Nürburgring (GER) sind zwei Generationen des BMW Junior Teams und ihrer BMW Rennfahrzeuge zusammengetroffen. Dan Harper (GBR), Max Hesse (GER) und Neil Verhagen (USA) durften für Filmaufnahmen zwei historische BMW Formel-2-Fahrzeuge sowie den BMW 320 Gruppe 5 testen. Marc Surer (SUI), Mitglied des legendären BMW Junior Teams von 1977, saß am Steuer des modernen BMW M4 GT4. Jochen Neerpasch, der Gründer des ersten und Mentor des aktuellen BMW Junior Teams, war ebenfalls vor Ort, um den Fahrzeugtausch live zu verfolgen.
 
Video: Marc Surer und das BMW Junior Team testen historische und aktuelle Rennfahrzeuge: https://b.mw/Born_to_Race.
 
Im alten Fahrerlager des Nürburgrings standen einige legendäre Fahrzeuge bereit: Hesse übernahm das Steuer des BMW 320 Gruppe 5, mit dem das BMW Junior Team von 1977 mit Surer, Eddie Cheever (USA) und Manfred Winkelhock (GER) in der Deutschen Produktionswagen-Meisterschaft für Furore gesorgt hatte. Harper und Verhagen fuhren die BMW Formel-2-Autos von 1978 und 1979, in denen Surer und Bruno Giacomelli (ITA) Rennen bestritten haben. Surer, der zuvor einen Funktionstest mit allen historischen Fahrzeugen durchgeführt hatte, stieg für den Test auf dem Nürburgring in den modernen BMW M4 GT4, mit dem das aktuelle BMW Junior Team am Wochenende sein erstes 24-Stunden-Rennen bestreitet.
 
„Für mich ist es immer ein Déjà vu, wieder in die alten Autos zu steigen“, sagte Surer. „Man braucht nicht mehr als zwei Runden, dann ist es, als wäre man nie weg gewesen. Man fühlt sich zu Hause und macht alles automatisch. Es ist noch alles auf der Festplatte gespeichert.“ Für Harper, Hesse und Verhagen war die Umstellung größer. „Sie mussten teilweise zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Rennfahrzeug kuppeln, Zwischengas geben, schalten“, erklärte Surer. „Für mich war es einfacher mit all den modernen Fahrhilfen. Es war ein Vergnügen, das Auto zu fahren.“
 
Das aktuelle BMW Junior Team war von seinen Testfahrten in den historischen Fahrzeugen beeindruckt. „Es war unglaublich. Allein der Sound erzeugt Emotionen, die man in aktuellen Fahrzeugen nicht mehr allzu häufig erlebt“, meinte Verhagen. „Vielen Dank an alle, die dieses coole Erlebnis möglich gemacht haben.“ Harper sagte: „Es war ein großes Privileg, diese Fahrzeuge hier auf dem Nürburgring fahren zu dürfen. Ich fand es erstaunlich, wie groß der technische Sprung zwischen meinem 1978er Auto und Neils 1979er Auto war.“
 
Hesse genoss sein Erlebnis im BMW 320 Gruppe 5 ebenfalls: „Einfach großartig. Der Sound, das Handling. Man konnte sofort spüren, wie leicht das Fahrzeug ist. Ich bin nur ein paar schnelle Runden gefahren und ziehe den Hut vor den Jungs, die mit diesen Fahrzeugen in den 1970er-Jahren Rennen bestritten haben. Am Anfang war es komisch. Du machst die Tür auf und siehst ein Lenkrad ohne irgendwelche Knöpfe. Es gibt nur einen Schalter zum Starten – und dann den Schalthebel für das manuelle Getriebe. Es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht.“
 
Surer hat nicht nur das Fahren Spaß gemacht, sondern auch die Begegnung mit seinen Nachfolgern. „Das neue BMW Junior Team ist eine ähnliche Mischung aus Charakteren und Nationalitäten wie wir damals“, sagte Surer. „Mir kam das Konzept sehr bekannt vor – Fahrer auszuwählen, weil sie gut sind und sich in ihren Klassen durchgesetzt haben, und nicht, weil sie viel Geld haben. Es ist toll, dass es ein System, das mir und meinen Kollegen damals unsere Karrieren ermöglicht hat, auch heute noch gibt.“
 
Jochen Neerpasch zeichnete damals für das Konzept des BMW Junior Teams verantwortlich – und spielt als Mentor auch diesmal wieder eine wichtige Rolle im Ausbildungsprogramm von Harper, Hesse und Verhagen. Sein Fazit des Treffens der Generation lautete: „Es war wunderbar, diese historischen Fahrzeuge mal wieder in Aktion zu sehen. Und für unser BMW Junior Team war es wie ein zweites Weihnachten, einmal solche Autos fahren zu dürfen. Marc Surer und die neue Generation der Junioren gemeinsam zu erleben, war für mich ebenfalls faszinierend. Unser Prinzip, junge Talente als Team schneller lernen zu lassen, hat damals funktioniert – und ich bin sicher, es wird auch diesmal funktionieren.“