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FIA WEC
16.11.2020

Toyota Gazoo Racing stellt neue Langstrecken-Weltmeister

Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López sind Weltmeister: Mit dem Sieg im achten und letzten Rennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2019/20 in Bahrain sicherte sich das Trio erstmals den Titel – und verdrängte die Teamkollegen von Toyota Gazoo Racing auf Platz zwei. Zum Abschied demonstrierte der Toyota TS050 Hybrid nochmals seine Stärke.

Conway, Kobayashi und López drehten im letzten Rennen die schlechtere Ausgangslage: Von der Pole Position startend triumphierten sie beim Acht-Stunden-Rennen von Bahrain und holten sich ihren ersten großen Titel. Die scheidenden Weltmeister Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima machten gemeinsam mit Brendon Hartley das Ergebnis für Toyota Gazoo Racing perfekt. Als Zweite hatten sie 64,594 Sekunden Rückstand auf die Teamkollegen, was auch dem Erfolgs-Handicap des WM-Führenden geschuldet war, das den Toyota TS050 Hybrid #8 rund 0,54 Sekunden pro Runde verlangsamte. 

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Nachdem der Vorsprung zeitweise auf 75 Sekunden kletterte, neutralisierte ein Safety-Car alle Abstände und garantierte eine spannende Schlussphase. Doch die Crew des Rennwagens mit der Startnummer 7 behielt die Nerven und setzte sich sukzessive wieder ab.

„Herzlichen Glückwunsch an die neuen Weltmeister Mike, Kamui und José. Langstreckenrennen sind ein Mannschaftssport: Das ganze Team verdient meine Gratulation für die Leistungen in dieser Saison, ich bin stolz auf den Teamgeist und die Entschlossenheit“, freut sich Teampräsident Hisatake Murata. „Mein Dank gilt auch den WM- und Rennorganisatoren; durch ihren Einsatz konnten wir die Saison trotz der globalen Umstände zu Ende bringen. Es ist ein emotionaler Moment: das letzte Rennen der LMP1-Ära und das letzte für unseren TS050 Hybrid. Wir haben so viele Erinnerungen an die letzten acht Saisons. Wir erinnern uns an spannende Rennen, großartige Konkurrenten und fantastische Autos.“ 

Der Doppelsieg krönt die LMP1-Ära auf der Langstrecke, an der Toyota seit 2012 teilnimmt. Der japanische Automobilhersteller hat 29 von insgesamt 64 Rennen gewonnen, 26 Pole Positions eingefahren und 24 Mal die schnellste Runde absolviert. In drei der acht Saisons stellte die Crew sowohl den Team- als auch den Fahrer-Weltmeister.

Obwohl der Kraftstoffverbrauch in dieser Zeit um satte 35 Prozent gesunken ist, wurden die Zeiten immer schneller. Die Rundenzeit in Le Mans hat sich um zehn Sekunden verbessert, der Toyota TS050 Hybrid hat dabei die schnellste Runde aller Zeiten in den Asphalt des legendären Circuit de la Sarthe gebrannt. Der 1.000 PS starke Hybrid-Rennwagen, der seit 2016 von Toyota in 34 Rennen eingesetzt und von elf verschiedenen Fahrern pilotiert wurde, gewann dreimal die 24 Stunden von Le Mans.

„Herzlichen Glückwunsch an Mike, Jose und Kamui zum Gewinn des WM-Titels. Auch Sébastien, Brendon und Kazuki haben im letzten Rennen des TS050 Hybrid eine starke Leistung gezeigt und den Doppelsieg gesichert“, freut sich Akio Toyoda, Chairman von Toyota. „Im Jahr 2018 konnten wir unser Ziel erreichen, in Le Mans an der Spitze zu stehen. 2019 und 2020 feierten wir in Le Mans weitere Siege in Folge. Wir haben das Auto so entwickelt, dass die Fahrer bis ans Limit gehen konnten. Es hat fünf Jahre gedauert, bis wir dieses Niveau erreicht haben. Es war jedoch das 8er-Fahrzeug, das dreimal in Le Mans gewann, während der Rennwagen #7 von Mike, Kamui und Jose jedes Mal einige Probleme hatte. Sie waren jedes Mal frustriert. Doch dieses Mal lag der TS050 Hybrid #7 im letzten Rennen und auch in der Meisterschaft vorne. Es war wirklich schön zu sehen, wie sich die drei Fahrer gefreut haben. Jetzt können wir den TS050 Hybrid zufrieden in den Ruhestand schicken.“

Während sich der Wüstenstaub auf die Saison 2019/20 legt, laufen bereits die Vorbereitungen für die Saison 2021. Sie umfasst voraussichtlich sechs Rennen. In den kommenden Monaten sind Ausdauertests mit dem neuen Hypercar des Teams geplant, bevor es am 19. März 2021 bei den 1.000 Meilen von Sebring sein Renndebüt gibt. 
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