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24h Le Mans
22.08.2021

Porsche 911 RSR bei den 24 Stunden von Le Mans auf Podestkurs

Das Porsche GT Team hat nach der langen Nacht bei den 24 Stunden von Le Mans beste Aussichten auf einen Podiumsplatz. Der 911 RSR mit der Startnummer 92 von Kévin Estre, Neel Jani und Michael Christensen rangiert zum Sonnenaufgang nach 16 Rennstunden auf dem dritten Platz der GTE-Pro-Klasse. Das baugleiche, rund 515 PS starke Schwesterfahrzeug mit der Nummer 91 folgt auf Rang vier. Beide Werksautos haben allerdings den direkten Anschluss an die Spitzenreiter verloren. Der Grund dafür sind die besonderen Bestimmungen für den Einsatz von Safety-Cars beim Langstrecken-Klassiker in Frankreich.

Im Gegensatz zu anderen Renn-Events werden bei Zwischenfällen in Le Mans jeweils drei Führungsfahrzeuge gleichzeitig auf die Strecke geschickt. Grund ist die enorme Streckenlänge von 13,626 Kilometern. Dies hat zur Folge, dass das Starterfeld in drei Gruppen aufgeteilt wird. Wer hinter dem gleichen Safety-Car fährt wie die Spitze, kann Zeit aufholen. Wer sich hinter dem folgenden Sicherheits-Fahrzeug einreihen muss, hat sofort unverschuldet einen Rückstand von mindestens 90 Sekunden. Genau dies passierte den beiden Porsche 911 RSR des Werksteams gleich zweimal. Somit hat sich ein Abstand von rund drei Minuten auf die Führenden der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse ergeben.

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„Die Nacht ist vorbei – und sie ist für unsere Werksautos verhältnismäßig ruhig verlaufen“, bilanziert Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Das große Thema, das wir allerdings hatten, war das Pech mit den Safety-Cars. Wir sind im zweiten Zug gelandet und haben somit auf die beiden führenden Autos viel verloren. Wir hecheln der Spitze hinterher und kämpfen. Es sind noch acht Stunden zu fahren. Unsere Autos laufen sehr gut und wir haben ein starkes Tempo, daher bleiben wir zuversichtlich.“

Der Neunelfer des Kundenteams HubAuto Racing, der von der Pole-Position gestartet war, belegt nach 16 Rennstunden den fünften Platz der GTE-Pro-Kategorie. Die Mannschaft von WeatherTech Racing hat ihren 911 RSR unterdessen abstellen müssen. Bei einem Unfall des Amerikaners Cooper MacNeil am frühen Sonntagmorgen wurde das Chassis der Startnummer 79 beschädigt. Eine Weiterfahrt war nicht möglich. Auch in der GTE-Am-Kategorie hatten die Kundenteams von Porsche erhebliches Pech. Die beiden Autos der deutschen Mannschaft Project 1 sind ebenso bereits ausgeschieden wie die Startnummer 99 von Proton Competition. Der Neunelfer von GR Racing hat nach zwei umfangreichen Reparaturen einen Rückstand von 15 Runden. Der bestplatzierte Porsche 911 RSR in der Amateurklasse ist zum Tagesanbruch die Nummer 77 von Dempsey-Proton Racing, in dem unter anderem Porsche Werksfahrer Matt Campbell aus Australien agiert. Auch das Schwesterauto mit der Nummer 88 und das Fahrzeug von Absolute Racing belegen Plätze in den Top 10.

Neel Jani (Porsche 911 RSR #92): „Insgesamt ist es für uns ein eher schwieriges Rennen. Wir versuchen, uns jetzt erst einmal auf dem dritten Platz festzunageln. Viel mehr können wir aktuell leider nicht ausrichten. Wir haben an unserer Startnummer 92 nicht immer die optimale Fahrzeugbalance. Ich hoffe, dass sich das im Verlauf des Vormittags mit dem damit verbundenen Anstieg der Temperaturen wieder ändern wird. Wir kämpfen ohne Unterlass, brauchen im diesjährigen Wettbewerb aber auch etwas Glück.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Es macht mir immer wieder extrem viel Spaß, in der Nacht in Le Mans zu fahren. Die Strecke baut immer mehr Grip auf. Das kommt uns entgegen. Die Mitbewerber sind allerdings stark. Vor allem in direkten Duellen haben sie offensichtlich einen Vorteil. Wir können auf den langen Geraden im Windschatten mithalten, kommen aufgrund der Unterschiede bei den Topspeeds aber nicht vorbei. Wir müssen geduldig bleiben.“

Matt Campbell (Porsche 911 RSR #77): „Nach meinem zweiten Dreifach-Stint in diesem Rennen brauche ich jetzt erst einmal eine Pause. Nach einem eher mäßigen Start läuft es mittlerweile bei uns sehr rund. Wir machen langsam aber sicher wieder etwas Boden gut. Die Nacht war ereignisreich. Es gab viele Zwischenfälle, oft gelbe Flaggen und einige Einsätze der Safety-Cars. Die Konkurrenz an der Spitze unserer GTE-Am-Klasse ist sehr stark. Wir können nur versuchen, weiterhin das Maximum aus unserem Auto herauszuholen. Schauen wir mal, was dann am Ende dabei herauskommt.“