„Es ist heute perfekt gelaufen“, sagte Sieger Ammermüller. „Erst die Pole-Position, dann der Sieg und die Tabellenführung. Nach dem nicht so idealen Samstag haben wir das Wochenende noch optimal abgeschlossen.“
Engel bestimmt erste, Ammermüller zweite Rennhälfte
Rund 20 Minuten vor dem Sonntagsrennen sorgte ein starker Regenschauer für schwierige Bedingungen, alle Teams starteten auf Regenreifen. Pole-Setter Mathieu Jaminet blieb beim Start vorn, wurde jedoch schon in der zweiten Runde vom Safety-Car eingebremst: Lamborghini-Pilot Franck Perera (37/F, GRT Grasser Racing Team), Marvin Kirchhöfer (27/Luzern, Callaway Competition) in der Corvette C7 GT3-R und Audi-Fahrer Markus Winkelhock (40/Zdimerice, Car Collection Motorsport) waren von der Strecke gerutscht. Bereits kurz nach dem Restart in der vierten Runde verdrängte Maro Engel (35/Monte Carlo, Mercedes-AMG Team Toksport WRT) Jaminet von der Spitze und setzte sich dank schneller Rundenzeiten vom Franzosen ab. Engels Teamkollege Luca Stolz blieb auch nach dem Fahrerwechsel zur Rennmitte vorn und lag zwischenzeitlich mehr als zehn Sekunden in Führung. Jaminets Partner Ammermüller wechselte dagegen als einziger Fahrer aus der Spitzengruppe auf Slicks und fiel auf der noch nassen Strecke bis auf Platz fünf zurück. Doch nur wenige Runden später begann der Kurs abzutrocknen – und die große Aufholjagd Ammermüllers begann. Der Titelverteidiger fuhr pro Umlauf mehrere Sekunden schneller als die Spitze und machte Platz um Platz gut. In Runde 25 verdrängte er Stolz wieder von Platz eins und gewann schließlich mit 22,640 Sekunden Vorsprung.
Dass der Wechsel auf Slicks die richtige Wahl war, zeigte sich auch auf den weiteren Positionen. Die BMW-Werksfahrer Nick Yelloly und Jesse Krohn kämpften sich in der zweiten Rennhälfte vom 13. Startplatz bis auf Rang zwei nach vorn – zur Freude ihres in Oschersleben ansässigen Rennstalls. Maximilian Hackländer und Mick Wishofer machten mit ihrem Porsche sogar insgesamt 15 Plätze gut und holten als Dritte einen überraschenden Podestplatz. Wishofer sicherte sich zudem den Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung.
Igor Waliłko (23/PL) und Jules Gounon (26/F, beide Team Zakspeed Mobil Krankenkasse Racing) wurden im bestplatzierten Mercedes-AMG GT3 Evo Vierte vor Ricardo Feller (20/CH) und Christopher Mies (31/Heiligenhaus, beide Montaplast by Land-Motorsport) im Audi R8 LMS. Platz sechs ging an das Porsche-Duo Klaus Bachler (29/A) und Simona De Silvestro (32/CH, beide Precote Herberth Motorsport), dahinter folgten Luca Stolz und Maro Engel, die mit nachlassenden Regenreifen aus den Spitzenpositionen zurückgefallen waren. Drei weitere Porsche 911 GT3 R komplettierten die Top 10: Titelverteidiger Christian Engelhart (34/Starnberg) und Thomas Preining (22/A, beide Küs Team Bernhard) wurden Achte vor Robert Renauer (36/Vierkirchen) und Sven Müller (29/Bingen am Rhein, beide Precote Herberth Motorsport) und David Jahn (30/Leipzig) und Marco Holzer (32/Bobingen, beide Team Joos Sportwagentechnik).
Sieger in der Pirelli-Trophy-Wertung wurde Audi-Fahrer Elia Erhart (33/Röttenbach), der sich den R8 LMS von Rutronik Racing by Tece mit Pierre Kaffer teilte.
Stimmen der Sieger
Mathieu Jaminet: „Nach den mäßigen Ergebnissen gestern konnten wir heute ein Top-Qualifying und ein sehr gutes Rennen abliefern. Es war ein Risiko, so früh auf Slicks zu wechseln, am Ende war es aber doch die richtige Entscheidung. Wir freuen uns, wieder zurück zu sein.“
Michael Ammermüller: „Mathieu hat mit der Pole-Position den idealen Grundstein für das Rennen gelegt. Durch den Wechsel auf Trockenreifen konnten wir uns dann eine solide Führung herausfahren. Das Team hat heute eine sehr gute Leistung abgeliefert und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch am Red Bull Ring wieder vorne mitfahren werden.“