Der als Rallye 70 veranstaltete Cup-Lauf ist stationiert im bayrischen Jandelsbrunn, zwei der insgesamt sechs Wertungsprüfungen über 60,1 Kilometer finden im nahegelegenen Österreich statt. Dass der Veranstalter dabei fünf verschiedene WP im Angebot hat und nur eine doppelt absolviert wird, erhöht die Anforderungen an die Teams nochmals. Zusätzlicher Clou dabei: Die Wertungsprüfungen sind identisch mit denen der Teilnehmer des Deutschen Meisterschaftslaufes, nur dass das DRM-Feld noch einige zusätzliche Prüfungen absolviert. Das bietet den Cup-Teilnehmern die Chance, sich bei der gleichen Veranstaltung direkt an den Zeiten der DRM zu orientieren.
Für die Cup-Junioren besteht zudem die Möglichkeit, den Vergleich mit dem aktuellen HJS DRC-Förderpiloten zu suchen. Jonas Ertz startet mit Co-Pilotin Maresa Lade im Toyota GT86 CS-R3 im DRM-Feld. Zum Schluss bietet der Veranstalter den Cup-Teilnehmern noch ein ganz besonderes ‚Schmankerl‘. Die Teams der ‚kleinen‘ 3-Städte-Rallye fahren zuerst über die Zielrampe. Ihnen folgen dann die Sieger des DRM-Feldes.
HJS DRC Cup Süd: Wer nimmt die meisten Punkte mit ins Finale?
Für Oliver Bliss, dem Cup-Leader im Süden, ist der Premieren-Start bei der ‚3 Städte‘ etwas ganz Besonderes: „Mein Vater lebt schon sein 1977 in Deggendorf, fast direkt im Veranstaltungsgebiet. Daher wollte ich diese Veranstaltung immer schon mal fahren, sie ist so etwas wie meine zweite Heimrallye. Zudem haben mir meine Eltern mit ihren erfolgreichen Motorsport-Einsätzen mein Hobby direkt mit in die Wiege gelegt.“ Da zwei Fahrzeuge aus seiner Tuning-Schmiede beim DRM-Lauf starten, „sind wir quasi bei der kompletten Veranstaltung vertreten. Ganz besonders freut mich, dass Fabian Peter genesen ist und wieder an meiner Seite sitzt.“ Bliss führt im Mitsubishi Lancer die Tabelle mit 43,36 Punkten scheinbar deutlich an. Da jedoch nur die besten fünf der maximal sechs Resultate in die Wertung der Vorläufe eingehen, könnte der Rechenschieber zu einem begehrten Utensil am Ende der Veranstaltung werden. „Egal wie, wir sind gut vorbereitet und hoch motiviert und möchten ein ernstes Wörtchen bei der Vergabe der Podestplätze mitreden. Und vor allem: wir freuen uns auf das Wochenende“Im Gegensatz zu den anderen Cup-Teilnehmern kennt Tom Kässer die ‚3 Städte‘: „Dort bin ich 2017 im Opel Adam gestartet. Wir rechnen mit einer anspruchsvollen, wenn nicht sogar der anspruchsvollsten Rallye der Saison“, gibt er gemeinsam mit Co-Pilot Stephan Schneeweiß zu Protokoll. Mit Ihrem Honda Civic Type R starten sie in der Klasse NC3, die mit 12 Teams erneut die teilnehmerstärkste Klasse ist und somit die größte Punkteausbeute verspricht. „Wir haben das Potential, die Klasse zu gewinnen, auch wenn wie mit Hans Limpert starke Konkurrenten am Start sind. Dazu muss aber alles passen und es wird wichtig sein, einen guten Aufschrieb zu haben.“
Mit Blick auf den Antriebsstrang, die Achillesverse des Civic, sagt Kässer, „wir werden mit zwei Augen auf den Cup-Stand schauen und alles tun, um auf keinen Fall einen Ausfall zu riskieren.“ Er ergänzt: „Die Vorfreude ist riesig. Ganz am Ende schauen wir dann, mit welchem Punktestand wir zum Finale fahren.“
In der gleichen Klasse startet Hans Limpert zusammen mit Sohn Max im BMW 320is. Nachdem sie die ‚Wartburg‘ aufgrund einer Familienfeier auslassen mussten, gilt es nun bei der ‚3 Städte‘ die Ausgangslage fürs Finale zu verbessern. „Wir brauchen möglichst viele Punkte, um beim Finale noch eine Chance zu haben. Mit der jetzt etwas kürzeren Übersetzung sollten wir besser aus den Ecken rauskommen und zudem haben wir ganz weiche Reifen montiert. Bei den zu erwartenden kalten Temperaturen sollen die für den nötigen Grip sorgen.“ Limpert nutzt den Shakedown, einen letzten Test unter Wettbewerbs-Bedingungen, der 3-Städte bereits als Vorbereitung für das Cup-Finale. „Ich bin noch nie im Dunkeln eine WP gefahren und das Cup-Finale wird teilweise am Abend ausgetragen. Deshalb teste ich das hier beim Shakedown, dort wird es zum Ende hin ebenfalls dunkel.“