Auf den dritten Rang fuhr das baugleiche Auto von Pfaff Motorsports mit Felipe Nasr (Brasilien) und Mathieu Jaminet (Frankreich). In der GTD-Kategorie waren der Amerikaner Ryan Hardwick und der Belgier Jan Heylen am Steuer des Neunelfers von Wright Motorsports auf Platz drei die schnellsten Porsche-Piloten. Die 60. Auflage des Langstrecken-Klassikers in Florida startet am kommenden Samstag, 29. Januar um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr MEZ).
Für die nordamerikanische Meisterschaft und die erfolgreichen Kundenteams von Porsche stellte das Qualifikationsrennen in Daytona eine Premiere dar. Erstmals fand ein Wettbewerb in der neuen Wertungsklassen-Struktur der IMSA statt. Die bisherige GTLM-Kategorie, in der der Porsche 911 RSR in den zurückliegenden Jahren unzählige Erfolge einfuhr, gibt es fortan nicht mehr. An ihre Stelle rückt die neue GTD-Pro-Klasse. Dort starten GT3-Fahrzeuge nach dem technischen Regelwerk der FIA – unter anderem auch der Porsche 911 GT3 R. In dieser Kategorie dürfen sich reine Profirennfahrer ein Auto teilen. Die GTD-Klasse indes bleibt bei der bisherigen Regelung: In jedem Rennen muss mindestens ein Amateur an Bord sein, bei den 24 Stunden von Daytona sogar zwei.
Im 100-minütigen Qualifikationslauf kamen nur zwei Piloten pro Fahrzeug zum Einsatz. Bei sonnigen und kühlen Bedingungen in Florida bestimmten gleich zwei 911 GT3 R die erste Rennhälfte an der Spitze der GTD-Pro-Klasse. Mathieu Jaminet setzte sich mit der Startnummer 9 in der ersten Runde gegen Alexandre Imperatori am Steuer des Pole-Fahrzeuges von KCMG durch. Fortan fuhr das Porsche-Duo bis zum fälligen Boxenstopp nach rund 50 Minuten auf den ersten beiden Plätzen. Während bei Pfaff Motorsports alles wunschgemäß verlief, floss beim Kundenteam aus Asien das Benzin zu langsam in den Tank. KCMG verlor dadurch rund eine Minute. Der Franzose Patrick Pilet brachte das Auto am Ende auf Platz zehn ins Ziel. Alessio Picariello kämpfte unterdessen in der finalen halbe Stunde um die Spitze, musste aber den später siegreichen Lamborghini ziehen lassen. Der Porsche 911 GT3 R von WeatherTech Racing kam auf Platz zwei ins Ziel, direkt vor dem über 500 PS starken Elfer von Pfaff Motorsports.
In der GTD-Kategorie zeigte Jan Heylen am Steuer des Autos von Wright Motorsports eine starke Aufholjagd. Der Belgier hatte das Steuer zur Halbzeit auf Platz zehn von Teamkollege Ryan Hardwick (USA) übernommen und sich anschließend bis auf den dritten Rang nach vorn gekämpft. Die 911 GT3 R der Teams Hardpoint, GMG Racing und TGM fuhren in einem Rennen ohne eine einzige Gelbphase auf die Plätze 14, 15 und 19.
„In Summe war es ein sehr erfolgreicher Auftakt. Das Ergebnis mit dem Doppelpodium in der GTD-Pro-Klasse und dem Podestplatz in der GTD-Kategorie bringt eine sehr positive Grundstimmung in die gesamte Porsche-Familie“, bilanziert Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Ein Großteil der Fahrpaarungen in Verbindung mit den Teams sind zum ersten Mal bei diesem Event in Daytona zusammengekommen. Es läuft bislang wirklich reibungslos, die Zusammenarbeit ist vorbildlich. Das ist eine sehr gute Basis für die kommende Woche, in der es um die Wurst geht.“
Fahrerstimmen zum Qualifyingrennen
Julien Andlauer (Porsche 911 GT3 R #79): „Wir sind von Platz 13 bis auf den zweiten Rang nach vorn gestürmt – nicht schlecht. Es hat viel Spaß gemacht. Das Auto hatte bei den kühlen Bedingungen eine tolle Balance. Bei aller Freude über das Ergebnis im Qualifyingrennen: Es bedeutet fast gar nichts. Wichtiger ist, wie wir am nächsten Wochenende aufgestellt sind. Dann geht es um die großen Pokale.“Felipe Nasr (Porsche 911 GT3 R #9): „Für mich war es eine großartige Erfahrung, denn es war mein erster Wettbewerbseinsatz im Porsche 911 GT3 R. Mathieu hat einen tollen Job gemacht und uns auf die erste Position gefahren. Da war sofort klar: Unser Auto Nummer 9 ist super ausbalanciert und hat das Zeug, ganz vorne zu fahren. Für mich war außerdem wichtig, alle Prozeduren kennenzulernen. Dinge wie beispielsweise die Fahrerwechsel beim Boxenstopp können oft und gut trainiert werden, aber sie müssen funktionieren, wenn es darauf ankommt. Das hat heute bestens geklappt – und das macht mich sehr glücklich.“
Patrick Pilet (Porsche 911 GT3 R #2): „Beim Boxenstopp ist beim Nachtanken das Benzin nicht planmäßig geströmt. Das hat uns weit zurückgeworfen. Allerdings bin ich froh, dass es im Qualifyingrennen passiert ist. Man stelle sich vor, so etwas tritt erst im 24-Stunden-Rennen auf. So gesehen bin ich geradezu glücklich darüber, dass dieser Defekt heute aufgetreten ist. Unser Auto lief ansonsten sehr gut. Wir waren während der gesamten Testwoche richtig schnell und konstant unterwegs und sind deshalb sehr gut er Dinge.“
Jan Heylen (Porsche 911 GT3 R #16): „Platz drei sieht gut aus, aber ich bin mir überhaupt nicht sicher, inwiefern wir das wahre Kräfteverhältnis gesehen haben. Es ist mir eigentlich viel zu leichtgefallen, durch das Feld zu stürmen. Da haben bestimmt einige Kollegen das Gaspedal nicht voll durchgedrückt. Aber okay, es ging ja auch um nicht allzu viel. Es war für uns ein sauberer Lauf mit vielen Überholmanövern. Es hat Freude gemacht.“