Marijan Griebel gilt als Favorit
Die Tabellenführer Philip Geipel und seine Co-Pilotin Katrin Becker-Brugger mussten bei der Rallye Stemweder Berg im Skoda Fabia Rally2 Evo nach zwei Siegen ihre erste „Saisonniederlage“ in der DRM-Topklasse hinnehmen und belegten Platz drei. Bei der Rallye ADAC Mittelrhein sieht sich das Duo in der Außenseiterrolle. „Ich bin noch nie über die Weinberge an der Mosel gefahren und weiß von meinem Vater, dass es beim ersten Mal unheimlich schwer ist, sich dort zurechtzufinden. Marijan Griebel kennt sich hier als Lokalmatador bestens aus und ist für mich klar der Favorit. Wir wollen sauber durchkommen, Punkte mitnehmen, Spaß haben und das Ganze genießen. Mal sehen, wo wir am Ende stehen“, gibt sich der 35-Jährige aus Plauen zurückhaltend. Die Gesamtzweiten Julius Tannert und Frank Christian (VW Polo GTI R5) warten noch auf ihren ersten Saisonerfolg und fahren voll auf Sieg. „Ein Teil der Wertungsprüfungen besteht aus Abschnitten, die schon bei der damaligen ADAC Rallye Deutschland gefahren wurden. Bei der bin ich fünfmal gestartet. Allerdings hatte Marijan Griebel dort bestimmt mehr als doppelt so viele Einsätze und besitzt dementsprechend auch als Ortskundiger mehr Erfahrung. Das Problem ist, die richtige Linie zu finden und nicht die Orientierung zu verlieren. Aber wenn das mit der Meisterschaft noch etwas werden soll, ist langsam ein Sieg fällig“, gibt der 32-jährige Zwickauer die Marschroute aus.Der so gelobte aktuelle DRM-Champion Marijan Griebel, der hinter der Kombination Dominik Dinkel/Mayrhofer/Winklhofer (Ford Fiesta Rallye2) auf Rang vier liegt, gibt sich verhalten optimistisch. „Wir fahren nach unserem ersten Saisonsieg auf dem Stemweder Berg mit Aufwind zur Rallye am Mittelrhein. Ich bin dort bei der ADAC Rallye Deutschland bereits zehn oder elfmal gestartet, kenne die Besonderheiten und rechne uns gute Chancen aus, zumal wir vor den heimischen Fans antreten. Allerdings geht es nicht nur durch die Weinberge, sondern es gibt auch viele schnelle Einzelstrecken. Und die Konkurrenz ist sehr stark. Ein Sieg wäre für mich nach dem technischen Ausfall in Sulingen wichtig im Meisterschaftskampf, der Titel-Hattrick bleibt das Ziel“, so der zweifache Meister, der zusammen mit Tobias Braun im Cockpit eines Citroen C3 Rally2 sitzt und in Hahnweiler, knapp eine Autostunde von Wittlich entfernt, wohnt.
DRM2 mit Rekord-Starterfeld
Ein Rekord-Teilnehmerfeld mit 19 nicht allradangetriebenen Fahrzeugen ist in der Klasse DRM2 am Start. Dort hat Martin Christ nach seinem ersten Saisonsieg vor zwei Wochen die Spitzenposition erobert. Allerdings tritt er beim Debüt der Rallye ADAC Mittelrhein im Opel Corsa Rally4 ohne seine etatmäßige Co-Pilotin an. „Leider hat Heinke Möhrpahl keinen Urlaub bekommen, aber ich vertraue meinem neuen Beifahrer René Meier. Wir wollen mit dem Auto flott und vor allem heil durchkommen, haben aber überhaupt keine Erfahrung in den Weinbergen so wie einige andere Kollegen. Ein Platz unter den Top-Fünf wäre sehr gut“, erklärt Martin Christ, dessen Tabellenführung in Gefahr ist. Denn nur drei Punkte dahinter liegen die Markenkollegen René Noller und Stephan Kopczyk in Schlagdistanz und wollen an der Mosel einen Angriff auf die Spitze starten, ebenso wie die drittplatzierte Kombination Nico Knacker und Enrico Flores-Trigo im Renault Clio Rally4.Hart umkämpft sind auch die DRM Nationals, vormals ADAC Rallye Masters. Die Abstände an der Spitze sind minimal, die ersten fünf Teams liegen innerhalb von fünf Punkten. Die Tabellenführer Christopher Gerhard und Christian Frorath müssen hellwach sein, um die Spitzenposition im Mitsubishi Lancer Evo X behaupten zu können. Andreas Dahms und Paul Schubert (Porsche 911), Sebastian Wolf/Andreas Luther (Mitsubishi Evo X) oder Tarek Hamadeh-Spaniol im Citroën C2 Challenge warten nur auf eine Schwäche des Führungs-Duos.