Dienstag, 26. November 2024
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FIA WEC
04.11.2023

Porsche 911 RSR verabschiedet sich mit Pole-Position aus der FIA WEC

Der beste Porsche 963 geht am Samstag aus der zweiten Startreihe in das Saisonfinale der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Werksfahrer Kévin Estre fuhr im Qualifying für das 8-Stunden-Rennen auf dem Bahrain International Circuit in 1:47,712 Minuten die viertschnellste Zeit. Der Franzose teilt sich den 514 kW (699 PS) starken Hybrid-Prototypen mit André Lotterer aus Deutschland und dem Belgier Laurens Vanthoor. Estres Porsche Penske Motorsport-Teamkollege und Landsmann Frédéric Makowiecki qualifizierte den Nummer-5-Porsche für den siebten Startplatz. Er bildet zusammen mit Dane Cameron (USA) und Michael Christensen aus Dänemark ein Team. Die beiden Kundenmannschaften Proton Competition und Hertz Team Jota gehen als Achte und Neunte ins Rennen. In der GTE-Am-Klasse steht der Porsche 911 RSR der Iron Dames dank der Bestzeit für die Belgierin Sarah Bovy auf der Pole-Position.

Das 15-minütige Qualifying der Hypercar-Klasse begann bei einsetzender Dunkelheit und weiterhin hohen Außentemperaturen von 29 Grad Celsius. Der trockene Asphalt hatte sich auf 33 Grad Celsius aufgeheizt. Beide Porsche 963 des Werksteams gingen auf den härteren Rennreifen von Michelin auf Zeitenjagd. Damit können sie diese Mischung auch beim Start in der mittäglichen Hitze von Bahrain einsetzen. Das Rennen beginnt um 14 Uhr Ortszeit und führt bis in die kühlere Nacht.

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Während Frédéric Makowiecki mit gut einminütiger Verzögerung auf die Strecke ging, wartete Kévin Estre sogar das erste Drittel des Qualifyings an der Box ab. Er setzte seine schnellste Zeit in seiner dritten fliegenden Runde. Makowiecki musste seinen ersten Anlauf abbrechen, weil er von einem Kontrahenten aufgehalten wurde. Dadurch reichte es für ihn nur zu Startplatz sieben.

„Startplatz vier und sieben ist nicht das Ergebnis, das wir erwartet haben“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Das ist bei einem 8-Stunden-Rennen nicht ganz so wichtig, aber es fuchst uns doch – wir wollen vor Cadillac stehen. Sie zu schlagen ist hier in Bahrain unser Ziel. Das Rennen ist lang und auch für die Fahrer hart, diesbezüglich sind wir gut aufgestellt. Bislang hatten weder wir noch unsere Kunden an diesem Wochenende ein technisches Problem, auch das stimmt uns zuversichtlich. Wenn wir keine Fehler machen und so wie in Fuji die richtigen Entscheidungen treffen, dann haben wir gute Chancen.“

„Bei diesem letzten Qualifying der Saison 2023 ging es insbesondere zwischen den Plätzen drei und sieben sehr eng zu: Die einzelnen Fahrern trennen jeweils nur wenige Zehntelsekunden“, betont Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Kévin Estre ist eine sehr gute Runde gelungen. Wir freuen uns somit über eine gute Ausgangslage fürs Rennen. Der Reifenverschleiß und die Reifen-Performance werden entscheidend sein. In diesen Punkten sehen wir uns sehr gut aufgestellt. Ein Podestplatz ist immer unser Ziel und wir hoffen, uns morgen nach vorn arbeiten zu können.“

Porsche-Werksfahrer Gianmaria Bruni qualifizierte den Porsche 963 des Kundenteams Proton Competition auf Rang acht. Der Italiener teilt sich das Cockpit mit dem Schweizer Neel Jani und dem Briten Harry Tincknell. Das Hertz Team Jota reiht sich am Samstag auf Rang neun für das Saisonfinale auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit auf: Der Brite William Stevens fuhr die schnellste Runde dieses LMDh-Prototypen kurz vor Ende des Qualifyings. Er löst sich im Cockpit mit dem Werksfahrer António Félix da Costa aus Portugal und Yifei Ye ab. Der Chinese wird von Porsche Motorsport Asia-Pazifik gefördert.

Nach dem letzten Qualifying der GTE-Am-Klasse in der Langstrecken-WM startet der schnellste Porsche 911 RSR von der Pole-Position: Sarah Bovy setzte mit dem rund 378 kW (515 PS) starken Neunelfer der Iron Dames in 1:58,692 Minuten die Bestzeit. Die Belgierin fuhr dabei einen Vorsprung von fast 0,3 Sekunden heraus. Sie teilt sich das Auto mit der Dänin Michelle Gatting und Rahel Frey aus der Schweiz. Ab dem kommenden Jahr treten Rennwagen nach FIA GT3-Reglement an die Stelle der aktuellen GTE-Fahrzeuge. Christian Ried setzte mit dem Porsche seines Teams Dempsey-Proton Racing die achtschnellste Zeit. Der Deutsche wird das achtstündige Rennen dementsprechend aus der vierten GTE-Am-Startreihe in Angriff nehmen. Weitere 911 RSR der Kundenteams Project1-AO, GR Racing und Iron Lynx belegten mit den Fahrern PJ Hyett (USA), Michael Wainwright (Großbritannien) und Claudio Schiavoni (Italien) die Ränge zehn bis zwölf. Im Qualifying dieser Kategorie greifen jeweils die Amateure mit Bronze-Fahrerstatus ins Lenkrad.

Der siebte und letzte Lauf der diesjährigen FIA WEC startet auf dem Bahrain International Circuit bereits am Samstag um 14:00 Uhr Ortszeit (12:00 Uhr MEZ). Das Rennen auf dem Grand-Prix-Kurs des Inselstaats im Persischen Golf führt über acht Stunden.

Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Das war ein gutes Qualifying für uns. Ich habe relativ lange in der Box gewartet, bevor ich auf die Strecke gefahren bin. Nach zwei Warm-up-Runden konnte ich dann attackieren. Weil mir dabei aber ein paar kleine Fehler unterlaufen sind, habe ich diese Runde abgebrochen und noch einmal neu angegriffen. Das war die richtige Entscheidung, aber auch eine heiße Sache: Ich hatte nur diesen einen Versuch. Aber es hat geklappt, darüber bin ich froh.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 963 #5): „Ich bin über das Ergebnis ziemlich enttäuscht, wir hatten uns eine bessere Platzierung ausgerechnet. Ich wurde aber auf meiner schnellen Runde von einem Konkurrenten aufgehalten, das hat mich entscheidende Zeit und damit einen viel besseren Startplatz gekostet. Aber so etwas passiert im Motorsport eben manchmal.“

Gianmaria Bruni (Porsche 963 #99): „Wir verbessern uns zusammen als Team immer weiter. Das Qualifying hat gezeigt, dass wir Schritt für Schritt näher herankommen – obwohl uns hier Testkilometer fehlen. Ausgerechnet auf meiner schnellsten Runde hat vor mir ein Konkurrent leider einen Fehler gemacht und ist auf der Strecke einfach weitergefahren, ohne mir Platz zu machen.“

Will Stevens (Porsche 963 #38): „Wegen der wechselhaften Bedingungen während der Freien Trainings hat dieses Qualifying einen Schritt ins Ungewisse dargestellt. Wir haben uns in den vergangenen Tagen vornehmlich auf die Rennabstimmung konzentriert, das Qualifying genoss daher nicht die höchste Priorität. In der Session hatte ich Probleme mit der Bremsbalance, die Vorderräder blockierten sehr leicht. Das hat die Angelegenheit zusätzlich erschwert. Dennoch sehe ich uns für das Rennen gut aufgestellt und freue mich auf morgen.“

Sarah Bovy (Porsche 911 RSR #85): „Für Porsche die letzte Pole-Position der GTE Am-Ära in der Langstrecken-WM gesichert zu haben, bedeutet mir viel – das ist ein sehr emotionaler Moment, in der Auslaufrunde musste ich unter meinem Helm sogar eine Träne verdrücken. In Bahrain ist es immer sehr schwierig, die richtige Balance zwischen Performance und Reifenverschleiß zu finden. Wir wussten, dass wir wahrscheinlich nur eine Runde haben, in der alles passen muss. Mein Team hat mir dafür das perfekte Auto hingestellt.“

Ergebnisse Qualifying

Hypercar-Klasse:
1. Buemi/Hartley/Hirakawa (CH/NZ/J), Toyota #8, 1:46,564 Minuten
2. Conway/Kobayashi/Lopez (UK/J/ARG), Toyota #7, 1:47,053 Minuten
3. Bamber/Lynn/Westbrook (NZ/UK/UK), Cadillac #2, 1:47,265 Minuten

GTE-Am-Klasse:
1. Bovy/Gatting/Frey (B/DK/CH), Porsche 911 RSR #85, 1:58,692 Minuten
2. Talbot/Stevenson/Fujii (AUS/UK/J), Aston Martin #777, 1:58,982 Minuten
3. Al Harthy/Dinan/Eastwood (OMN/USA/IRL), Aston Martin #25, 1:59,161 Minuten