Rallye Allgemein
13.10.2023
Toyota-interner WM-Kampf in Marokko
55 Zähler sind noch zu vergeben – und neben den Spitzenreitern Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), die wie Al-Rajhi/Gottschalk einen Toyota Hilux steuern, ist die Zahl derer, die um Sieg und Platzierungen sowie Extrazähler für die Top-5-Platzierungen auf den fünf Etappen kämpfen, elefantesk.
Traditionell ist der abschließende Saisonlauf der Marathon-Rallye-Szene besetzt wie einen "Mini-Dakar": Neben der Toyota-Armada zählt die Werksmannschaft von Audi nebst mehrmaligen "Dakar"-Siegern zum Aufgebot, das Ford-Semi-Werksteam M-Sport feiert seine Premiere, und Prodrive schickt den Rekord-Rallye-Weltmeister ins Rennen. Die Trauben für eine maximale Punktausbeute, die Al-Rajhi/Gottschalk bei gleichzeitigem "Nuller" von Al-Attiyah/Baumel brauchen, hängen also hoch.
Und da wäre dann ja noch die Rallye selbst, die das ein oder andere Hindernis auf den Weg gebracht hat. Der ultimative "Dakar"-Test unter Wettbewerbsbedingungen dient den Teilnehmern als Standortbestimmung in Sachen Performance und die Teams nehmen noch einmal die Gelegenheit wahr, die internen Abläufe bei einer Marathon-Rallye zu erproben. Rund 1.500 Prüfungskilometer und rund 2.200 Kilometer Gesamtdistanz stehen an den fünf Etappen plus Prolog auf dem Programm: Dünenquerungen beispielsweise im Erg Chebbi, schnelle Sandpisten, aber auch steiniges Geläuf und technische Sektionen rund um Zagora und Merzouga stellen eine Marokko-typische Herausforderung dar.
Yazeed Al-Rajhi: „Solange wir eine rechnerische Chance auf den Titel haben, werden wir den Druck hochhalten – auch wenn unserem Gegner ein einziger Etappensieg zum Titelgewinn genügt. Gleichzeitig wollen wir auch Platz zwei in der WM weiter im Blick behalten und absichern. Wir freuen uns auf die Rallye Marokko, denn sie gehört zu den Klassikern unseres Sports – vor allem aber auf die Dünensektionen. Hier werden wir versuchen, zu attackieren.“
Timo Gottschalk: „Die Konkurrenz ist riesig, quasi eine 'Mini-Dakar'. Aber das gilt nicht nur für uns, sondern auch für Yazeeds WM-Gegner. Wir werden versuchen, unsere Hausaufgaben so perfekt wie möglich zu machen. Wenn das gelingt, sind wir aber weiterhin vom Pech anderer abhängig. Deswegen haben wir stets einen Blick auf den Kampf um WM-Rang zwei, in dem wir unseren Vorsprung ins Ziel retten wollen. Alles in allem keine leichte, aber eine reizvolle Aufgabe.“