FIA WEC
28.02.2024
Erfolgreiche Testfahrten für Porsche und seine Kundenteams in Katar
Der ursprünglich für Samstag und Sonntag geplante Prolog der FIA WEC war aufgrund von Verzögerungen beim Transport des Materials verschoben und verkürzt worden. Die Verantwortlichen der Langstrecken-WM setzten kurzfristig vier Sessions am Montag und Dienstag an. Während sich die Kundenmannschaft Hertz Team Jota für eine Teilnahme an der ersten Trainingseinheit am Montagmittag entschied, gingen die Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport und Proton Competition sowie die Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA und Manthey PureRxcing erst ab der zweiten Session auf die Strecke.
Die Bilanz nach dem zweitägigen Prolog fällt äußerst positiv aus: In jeder der vier Sessions stand am Ende ein Porsche 963 an der Spitze der Zeitenliste. Insgesamt spulten die sieben Rennfahrzeuge aus Weissach 8.820 Kilometer ab und zeigten dabei auch über große Distanzen ein starkes Tempo. Die schnellste Rundenzeit des gesamten Tests markierte Werksfahrer Frédéric Makowiecki (Frankreich) am Steuer des Porsche 963 mit der Nummer 5 in 1:40,404 Minuten am Dienstagnachmittag. Die Startnummer 12 vom Hertz Team Jota war nur rund eine Zehntelsekunde langsamer.
„Die Resultate unseres Werksteams sahen am zweiten Tag deutlich besser aus am Montag. Dennoch darf man absolut nichts in die Zeitenlisten hineininterpretieren“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und strikt den umfangreichen Aufgabenplan abgearbeitet. Nur minimale Baustellen haben uns beschäftigt – alles kein Drama. Es war ein erfolgreicher Test, der uns kurz vor dem Saisonauftakt noch einmal in unserer Zuversicht bestärkt hat. Wir sind definitiv besser aussortiert als zu Beginn unseres Debütjahres 2023.“
„Der Prolog lief auf unserer Seite an beiden Tagen sehr sauber durch“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport fügt an: „Es war gar kein Vergleich zu dem, was wir im vergangenen Jahr beim Prolog in Sebring erlebt haben – ein erheblicher Fortschritt in allen Belangen. Wir sind gut in das Jahr in der FIA WEC gestartet und freuen uns nun auf den Beginn des ersten Rennwochenendes.“
Die ersten Glanzlichter während des Prologs setzte das Hertz Team Jota. Das britische Kundenteam spulte in den ersten beiden Trainingseinheiten zahlreiche Longruns ab und setzte sich mit dem Porsche 963 jeweils an die Spitze des Gesamtklassements. Die Mannschaft um den früheren Formel-1-Weltmeister Jenson Button aus Großbritannien absolvierte an beiden Tagen insgesamt 491 Runden und bereite sich konsequent auf das erste Saisonrennen der FIA WEC in Katar vor. Das baugleiche, 505 kW (687 PS) starke Hybridauto von Proton Competition nahm im Verlauf des Prologs immer mehr Tempo auf. Die beiden Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA und Manthey PureRxcing überzeugten mit konstanten Rundenzeiten und einer Laufleistung von 2.779 Kilometern. Die beiden bis zu 415 kW (565 PS) starken Neunelfer starten in der neuen LMGT3-Klasse.
Der Saisonauftakt unter dem Titel „Qatar 1812 km“ findet am kommenden Samstag ab 11:00 Uhr Ortszeit (9:00 Uhr MEZ) statt. Das Rennen über geplante 1.812 Kilometer geht über maximal zehn Stunden. Aufgrund der Länge des ersten Saisonlaufs werden die normalen WM-Punkte mit dem Faktor 1,5 multipliziert.
Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Wir haben zahlreiche Einstellungen ausprobiert und viele Erkenntnisse gewonnen. In Sachen Setup und Fahrzeugbalance sind uns spürbare Fortschritte gelungen. Das Auto fühlte sich bereits gut an, aber wir werden in den Freien Trainings noch an einigen Dingen weiterarbeiten.“
André Lotterer (Porsche 963 #6): „Wir sind viel gefahren und haben entsprechend reichlich Eindrücke und Daten gewonnen. Im Fokus stand das Verständnis für das Fahrzeugverhalten und die Reifen – alles im Sinne einer möglichst optimalen Rennvorbereitung. Die Ergebnisse beim Prolog waren positiv. Jetzt müssen wir für den Saisonauftakt alles noch weiter optimieren.“
Norman Nato (Porsche 963 #12): „Der Prolog verlief für uns richtig gut. Wir hatten keinerlei Sorgen mit dem Auto. Unser letzter Test lag schon einige Wochen zurück, entsprechend umfangreich war unser Arbeitsplan vor dem Saisonauftakt. Es war einfach schön, wieder im Porsche 963 zu fahren, um alles noch besser kennenzulernen. Wir haben einige Einstellmöglichkeiten der Systeme ausprobiert. Zudem ging es selbstverständlich darum, ein Setup für ein konstantes Tempo über große Distanzen zu finden. Der erste Saisonlauf geht über zehn Stunden. Es kommt dabei überhaupt nicht auf die absolut schnellste Rundenzeit an, sondern auf Fahrbarkeit und Konstanz. Wir fühlen uns gut vorbereitet.“
Oliver Rasmussen (Porsche 963 #38): „Ich war vor dem Prolog extrem gespannt, wie es laufen wird. Für mich persönlich ist der Schritt aus der LMP2-Klasse in den Porsche 963 sehr groß. Es lief aber alles tadellos. Beide Autos sind sauber sehr viele Runden gefahren. Es war gut und wichtig, dass wir auf der Strecke in Katar noch einmal reichlich Kilometer abgespult haben. Verglichen mit einem LMP2-Auto ist das Hypercar in langsamen und mittelschnellen Kurven erheblich besser. So muss sich ein Rennwagen anfühlen! Ich freue mich jetzt schon auf meine nächsten Fahrten. Ich muss noch viel lernen, aber das wird schon. Ich erwarte ein unterhaltsames Rennen am Samstag. Die Vorfreude ist sehr groß.“
Neel Jani (Porsche 963 #99): „Wir haben die Testzeit nicht ganz optimal ausnutzen können, denn wir standen häufiger an der Box. Das war nicht ideal. Vor allem, wenn wir in den Wettbewerb mit den Werksteams treten wollen, die auf dieser Strecke bereits getestet haben. Für uns ist alles neu. Wir versuchen, in möglichst kurzer Zeit maximale Lernerfolge zu erzielen. Eine andere Möglichkeit haben wir nicht. Für uns war der Prolog eine sehr wichtige Veranstaltung, denn wir konnten uns somit schon recht gut auf das Rennwochenende vorbereiten. Ich erwarte ein spannendes und stark von Strategie geprägtes Rennen.“
Yasser Shahin (Porsche 911 GT3 R #91): „Für uns waren es zwei exzellente Testtage in Katar. Beim Blick auf die Zeitenliste mag der Eindruck entstehen, dass es uns an Tempo fehlt. Das ist aber zweitrangig. Wichtig ist, dass das Fahrverhalten unseres Porsche 911 GT3 R sehr vorhersehbar ist. Das ist wichtig und gut für das Rennen. Innerhalb des Teams funktioniert das Zusammenspiel sehr gut, die Chemie stimmt. Ich fühle mich wohl und genieße dieses Umfeld.“
Joel Sturm (Porsche 911 GT3 R #92): „Wir haben noch ein paar Kleinigkeiten ausgemacht, an denen wir arbeiten müssen. Das werden wir bis zum Rennen aussortiert haben. Es hat den Anschein, als seien die Mitbewerber etwas schneller unterwegs. Allerdings werden wir noch einige Anpassungen am Setup vornehmen, um über die Distanz ein gutes Tempo zeigen zu können. Ich erwarte einen spannenden und engen Wettbewerb. Wir halten keine schlechten Karten in der Hand.“