Bei aller Enttäuschung über die frustrierende Schlussphase des Rennens blickt BMW M Motorsport auf ein sehr starkes Rennwochenende in Daytona zurück. Sowohl der BMW M Hybrid V8 als auch der BMW M4 GT3 EVO bewiesen ihr enorm großes Potenzial und drückten dem Geschehen auf der Strecke ihren Stempel auf. Vanthoor fuhr als Startfahrer der Nummer 24 von der Poleposition – der ersten für das LMDh-Projekt von BMW M Motorsport – in seinem ersten Doppelstint 25 Sekunden Vorsprung heraus. Dieser wurde zwar durch zahlreiche Gelbphasen nivelliert, unterstrich aber die Stärke des Fahrzeugs. Gleiches gilt für die schnellste Rennrunde, die Sheldon van der Linde (RSA) in 1:35,868 Minuten im #25 BMW M Hybrid V8 fuhr. Dieses Fahrzeug zeigte ebenfalls beeindruckenden Speed, fiel aber durch mehrere Zwischenfälle zurück. Am Ende stand Platz sieben zu Buche. Beide BMW M Hybrid V8 hatten keinerlei technische Probleme.
In der GTD-PRO-Klasse spielte Paul Miller Racing mehrere Hauptrollen. Der #48 BMW M4 GT3 EVO führte das Rennen bis in den Abend hinein an, wurde dann jedoch bei einer Massenkollision von einem Gegner getroffen. Das stark beschädigte Fahrzeug konnte dank großartigen Einsatzes der Mechaniker repariert werden, verlor aber viele Runden und überquerte die Ziellinie auf Rang zwölf. Das Schwesterfahrzeug mit der Nummer 1 sprang in die Bresche, holte vom 13. Startplatz auf und kämpfte seinerseits bis kurz vor Schluss um den Sieg. Kelvin van der Linde hatte das Podium bei seiner Rennpremiere für BMW M Motorsport vor Augen, bis er von einem Gegner in einen Dreher gezwungen wurde und auf Platz vier zurückfiel. In der GTD-Klasse zeigte Turner Motorsport ebenfalls eine starke Leistung und beendete das Rennen mit dem #96 BMW M4 GT3 EVO auf Platz fünf.
Stimmen nach den 24h Daytona
Franciscus van Meel (Geschäftsführer der BMW M GmbH): „Das Wochenende in Daytona hatten wir uns am Ende doch etwas anders vorgestellt. 50 Minuten vor Schluss waren wir in allen Kategorien ganz vorne dabei. Alle konnten sehen, wie schnell und zuverlässig unsere Autos sind. Die Fahrer und die Teams waren gut drauf und haben keine Fehler gemacht. Aber: So ist Racing.“Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Ein großer Dank an das ganze Team. Leider liegt ein Wochenende mit Höhen und Tiefen hinter uns. Wenn wir nur auf das Rennergebnis schauen, können wir mit den vierten Plätzen in der GTP- und der GTD-PRO-Klasse nicht zufrieden sein. Wir sind gut in das Wochenende gestartet, haben sowohl in den Freien Trainings als auch im Qualifying – mit der GTP-Poleposition von Dries Vanthoor und Rang drei von Dan Harper in der GTD PRO – sehr gute Ergebnisse erzielt. Das war sehr vielversprechend. Auch über weite Strecken des Rennens konnten wir um die Klassensiege und auch den Gesamtsieg fahren. Das ist das Schöne, das wir mitnehmen wollen. Wenn man in einem 24-Stunden-Rennen so lange um die Spitzenpositionen kämpft, ist es am Ende aber traurig und schade für die Teams und Fahrer, die viel Arbeit investiert haben, um dorthin zu kommen. Es wäre verdient gewesen, mindestens eine Trophäe, wenn nicht sogar den Siegerpokal zu gewinnen. Dennoch müssen wir das Positive mitnehmen: Der starke Trend aus 2024 setzt sich eindeutig fort, wir konnten darauf aufbauen und hier ein siegfähiges Auto in der GTP-Klasse aufbieten. Der BMW M4 GT3 EVO hat auch im dritten Rennen gezeigt, dass er – auch in der IWSC – gegen die härteste Konkurrenz bestehen kann.“
Dries Vanthoor (#24 BMW M Hybrid V8, BMW M Team RLL, 4. Platz): „Ich möchte meinem Bruder ganz herzlich gratulieren. Wenn ich nicht gewinne, soll er derjenige sein, der den Sieg holt. In den zurückliegenden Rennen und Jahren läuft es sehr gut bei ihm, und ich freue mich sehr für ihn. Ich bin natürlich unheimlich enttäuscht über unser Ergebnis. Wir haben eine starke Pace gezeigt und bewiesen, dass das Auto zu allem in der Lage ist. Natürlich ist Platz vier in einem 24-Stunden-Rennen nicht das Ende der Welt, aber am Ende ist es sehr schade, wenn man 22 Stunden lang um den Sieg kämpft und ohne Podium nach Hause fährt. Das hatten wir verdient. Es tut mir leid für das Team, das so hart gearbeitet hat, und meine Teamkollegen. Ich hätte sie gerne mit etwas beschenkt. Das Wichtigste ist aber, dass wir gezeigt haben, dass wir stark sind und kämpfen können. Wir werden zurückkommen und dieses Rennen gewinnen.“
Sheldon van der Linde (#25 BMW M Hybrid V8, BMW M Team RLL, 7. Platz): „Es war ein sehr enttäuschendes Rennen für uns. Wir hatten ein sehr gutes Paket, um um den Sieg zu kämpfen. Das haben wir die ganze Woche über gezeigt. Daher waren wir vor dem Rennen zuversichtlich. Leider hatten wir ein kleines Problem beim Boxenstopp mit dem Bremsenwechsel, das uns drei Runden gekostet hat. Wir haben es nie wirklich geschafft, das wieder aufzuholen. Das war nicht der Lohn für alle Leute im Team, die über den Winter hart gearbeitet haben, um uns ein schnelles und siegfähiges Auto zu geben. Aber wir werden viele Dinge vom Rennwochenende mitnehmen, versuchen, uns Richtung Sebring weiter zu verbessern, und das Podium nach Hause zu bringen.“
Kelvin van der Linde (#1 BMW M4 GT3 EVO, Paul Miller Racing, 4. Platz GTD PRO): „Ich bin stolz darauf, dass wir das gesamte Rennen um den Sieg kämpfen konnten. Ich habe viele Kilometer sammeln können, um das Auto kennenzulernen. Dass wir nur so knapp am Sieg vorbeigeschrammt sind, ist mehr, als ich mir zuvor erhofft hatte. Es war wirklich unglücklich: Wir haben das Rennen zwei Stunden vor Schluss angeführt, haben beim letzten Boxenstopp aber Positionen verloren und konnten in der Folge nicht mehr wirklich überholen. Und der Rest ist dann Geschichte. Aber wir werden zurückkommen und es beim nächsten Mal wieder versuchen.“
Max Hesse (#48 BMW M4 GT3 EVO, Paul Miller Racing, 12. Platz GTD PRO): „Erstmal möchte ich einen Riesendank an BMW M Motorsport und Paul Miller Racing aussprechen. Es war das erste Mal, dass ich hier an den Start gehen durfte. Es ist ein sehr geiles Event, und es ist weiterhin mein Traum, hier mal zu gewinnen. In diesem Jahr hatten wir sicher das Paket dazu. Leider waren wir in einen Massencrash verwickelt, für den wir nichts konnten. Ich wurde von meinem Team zwar sehr gut vorgewarnt, unsere Kontrahenten dahinter leider nicht. Das gehört dazu. Unser Auto lief top. Die Mechaniker haben einen großartigen Job absolviert, um uns wieder auf die Strecke zu bekommen. Ich denke, wir haben für Sebring gute Erfahrungen gesammelt – und da versuchen wir wieder, voll zu attackieren.“
Augusto Farfus (#48 BMW M4 GT3 EVO, Paul Miller Racing, 12. Platz GTD PRO): „Die Situation mit der Corvette und unserem Schwesterfahrzeug war sehr schwierig. Meine Intention war, meinen Teamkollegen im Kampf um den Sieg zu unterstützen. Mir war klar, dass es hartes Racing war. Die Situation, die zur Kollision zwischen der Corvette und Connor De Phillippi geführt hat, war sehr unglücklich – aber ich hatte damit nicht direkt etwas zu tun. Ich bin auf meiner Innenlinie geblieben.“
Jens Klingmann (#96 BMW M4 GT3 EVO, Turner Motorsport, 5. Platz GTD): „Nur das Resultat betrachtet, war Rang fünf für Turner Motorsport das beste 24-Stunden-Rennen in Daytona. Auf der anderen Seite sind wir angetreten, um zu gewinnen. Insofern sind wir sehr frustriert. Eine halbe Stunde vor Rennende lagen wir auf Rang zwei und haben bis dato eigentlich vieles richtig gemacht. Wenn man dann auf Rang fünf ins Ziel kommt, sieht man im ersten Moment erstmal eher das Negative. Aber wir haben alles gegeben, und im Gesamtpaket war nicht mehr drin. Ich bin dennoch stolz: Nachdem der BMW M4 GT3 EVO in seinen ersten beiden Rennen in Dubai und Abu Dhabi schon siegfähig war, hatten wir auch hier die Autos lange in Führung und haben erneut unter Beweis gestellt, dass das Auto das Potenzial hat, Rennen zu gewinnen. Das stimmt mich positiv, das nehmen wir mit nach Hause, arbeiten weiter, und dann denke ich, wird es dennoch eine sehr erfolgreiche Saison.“