Dienstag, 11. Februar 2025
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Le Mans Series
10.02.2025

Manthey sammelt in Dubai entscheidende Meisterschaftspunkte

Auch beim zweiten Rennwochenende der Asian Le Mans Series (ALMS) 2024/2025 präsentierte sich Manthey mit den beiden eingesetzten Porsche 911 GT3 R stark. Nach einer knapp einstündigen Rennunterbrechung im Samstagsrennen erzielten Ryan Hardwick (USA), Richard Lietz (Österreich) und Riccardo Pera (Italien) im Porsche mit der Startnummer 92 als Zweite ihren zweiten ALMS-Podiumsplatz, während das Schwesterauto wenige Runden vor Rennende durch einen unplanmäßigen Boxenstopp die Führung abgeben musste und schließlich als Fünfter die Zielflagge sah. Im zweiten Rennen auf dem 5,39 Kilometer langen Dubai Autodrome, das von zahlreichen Safety-Car-Phasen geprägt war, belegten die Startnummern 10 und 92 die Plätze vier und fünf. Mit den Gesamträngen zwei (#92) und vier (#10) in der GT-Wertung ist der Meisterschaftssieg für beide Fahrzeugbesatzungen vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi in greifbarer Nähe.

Podium für Manthey EMA im verkürzten Samstagsrennen auf dem Dubai Autodrome


Antares Au (Hongkong) und Ryan Hardwick starteten von den Positionen neun und 18 in das erste von zwei Vier-Stunden-Rennen des Wochenendes auf dem Dubai Autodrome. Hardwick machte bereits in der Startphase sieben Positionen gut und auch Au überzeugte auf dem Wüstenkurs. So lagen die beiden Bronzefahrer bereits zu Beginn der Safety-Car-Phase knapp eine Stunde nach Rennstart auf den Positionen sechs (#10) und sieben (#92). Die zwei Porsche 911 GT3 R kamen unter dem Safety-Car zu einem kurzen Tankstopp in die Boxengasse und lagen unmittelbar danach auf den Plätzen zehn (#10) und zwölf (#92), als wegen einer notwendigen Reparatur an der Streckenbegrenzung die rote Flagge geschwenkt wurde. Nachdem das Rennen mit einer Stunde und 55 Minuten auf der Uhr fortgesetzt wurde, übergaben Au und Hardwick das Steuer an Joel Sturm (Deutschland) und Riccardo Pera. Die Silberpiloten setzten alles daran, sich im wieder freigegebenen Feld weiter nach vorne zu arbeiten: Sturm übernahm mit der Startnummer 10 nach drei Stunden Renndistanz die Klassenführung und verteidigte diese bis zum letzten vorgeschriebenen Fahrerwechsel, Pera gab den blauen Manthey EMA Porsche nach 60 Runden auf Rang fünf ab. Mit Klaus Bachler (Österreich) und Richard Lietz im Cockpit schien für Manthey in der letzten Dreiviertelstunde des Rennens das Doppelpodium lange Zeit in Reichweite. Doch kurz nachdem Lietz den Drittplatzierten überholt hatte, zwang ein außerplanmäßiger Boxenstopp das führende Schwesterauto mit der Startnummer 10 zwei Runden vor Rennende erneut in die Pitlane. Grund dafür waren aus der Parkposition resultierende Tankprobleme beim letzten regulären Boxenstopp des Fahrzeugs. Somit übernahm die Besatzung der Startnummer 92 Rang zwei und erzielte ihren zweiten Podestplatz der Saison, während der Manthey-Porsche Nummer 10 nur als Fünfter die Ziellinie überquerte.

Top-Fünf Resultat in chaotischem zweitem Rennen in Dubai


Während Rennen zwei der Asian Le Mans Series in Dubai für die Startnummer 10 vom sechsten Rang begann, musste sich Ryan Hardwick in der Nummer 92 mit Startplatz 26 vom Ende des Grids vorkämpfen. Erneut nahm der Amerikaner die Herausforderung an und lag nach den ersten beiden Rennrunden zu Beginn einer Virtual-Safety-Car-Phase (VSC) aufgrund von Verschmutzungen auf der Strecke bereits zehn Positionen weiter vorne auf Rang 16. Auch im weiteren Rennverlauf wurde das GT-Feld durch mehrere Safety-Car-Phasen und die damit verbundenen unterschiedlichen Boxenstopp-Strategien der Teams immer wieder durcheinandergemischt. Bis zur Halbzeit - kurz bevor Au und Hardwick zum ersten Fahrerwechsel des Rennens an die Box kamen - lagen die beiden Porsche auf den Positionen elf (#10) und neun (#92). Trotz einer Zehn-Sekunden-Strafe wegen eines VSC-Verstoßes für die Startnummer 92 und weiteren 25 Minuten hinter dem Safety-Car konnten Sturm und Pera mit einer starken Leistung und taktisch gewählten Nachtankstopps nach rund einer Stunde Fahrzeit als Vierter (#10) und Fünfter (#92) aus dem Auto steigen. Klaus Bachler und Richard Lietz lieferten sich im Finale des Langstreckenrennens spannende Zweikämpfe mit der GT-Konkurrenz und sahen das Ende des Rennens auf dem Dubai Autodrome auf den von ihren Teamkollegen überreichten Positionen. Damit verbesserte sich die Startnummer 10 im Endergebnis um eine Position, während die Startnummer 92 beeindruckende 21 Positionen gegenüber ihrer Startposition gewann.

Beide Fahrzeugbesatzungen konnten mit den Resultaten der beiden Rennen in Dubai ihre Position in der Meisterschaft weiter verbessern. So belegen Ryan Hardwick, Richard Lietz und Riccardo Pera nun mit 15 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer den zweiten Platz in der Team- und Fahrerwertung (45 Punkte). Nur zwei Punkte hinter ihren Teamkollegen und gleichauf mit dem Drittplatzierten liegen Antares Au, Klaus Bachler und Joel Sturm in beiden Wertungen auf Rang vier (43 Punkte). Die Meisterschaftsentscheidung fällt in Abu Dhabi, wo in den letzten beiden Rennen noch insgesamt 50 Punkte zu vergeben sind.

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Das Saisonfinale der Asian Le Mans Series erwartet die Teams bereits am kommenden Wochenende (15.-16.02.2025) auf dem legendären Yas Marina Circuit.

Stimmen zu der ALMS in Dubai


Antares Au, Porsche 911 GT3 R #10: „Es war eine harte Woche in Dubai, aber wir haben das Beste daraus gemacht. Unser Team und unser Auto waren am Samstag sehr stark und führten das Feld bis in die Schlussminuten an. Leider hat uns ein Problem beim Tankvorgang den Sieg gekostet. Am Sonntag wurde es für uns schwieriger, denn die Streckenbedingungen änderten sich und wir hatten etwas mit unserem Auto zu kämpfen, was dazu führte, dass wir das Podium knapp verpassten. Es ist schade, dass wir unser Potenzial in der vergangenen Woche nicht voll ausschöpfen konnten, aber ich bin optimistisch, dass das Team das Zeug dazu hat, nächste Woche in Abu Dhabi alles rauszuholen.“

Klaus Bachler, Porsche 911 GT3 R #10: „Das zweite Wochenende der ALMS-Saison in Dubai ist vorbei. Wir hatten zwei tolle Rennen: Im ersten Rennen hätten wir ohne das Problem mit der Spritzufuhr beim Boxenstopp gewinnen können, so sind wir am Ende Fünfter geworden. Auch im zweiten Rennen haben wir uns stark zurückgekämpft, es war bis zum Schluss ein cooles Rennen mit harten Zweikämpfen und wir sind als Vierte knapp am Podium vorbeigeschrammt. Wir konnten viele Punkte für die Meisterschaft sammeln und sind vorne dabei - in Abu Dhabi erwartet uns ein harter Kampf um den Titel und wir werden alles daransetzen, gemeinsam mit Manthey die Meisterschaft in der GT-Klasse zu gewinnen.“

Joel Sturm, Porsche 911 GT3 R #10: „Dubai war für uns durchwachsen. Mit Platz vier im Sonntagsrennen haben wir das Maximum herausgeholt. Natürlich war es sehr schade, dass wir im dritten Lauf der ALMS in Führung liegend einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen mussten, nachdem es im letzten regulären Stopp nicht ganz nach Plan gelaufen war - so kurz vor Schluss den Sieg abzugeben, ist immer bitter. Trotzdem haben wir in Abu Dhabi noch alle Möglichkeiten und werden dort wieder angreifen, um die Meisterschaft hoffentlich noch zu unseren Gunsten zu entscheiden.“

Ryan Hardwick, Porsche 911 GT3 R #92: „Was für ein unglaubliches Rennwochenende hier in Dubai! Nach einem sehr enttäuschenden Qualifying, in dem ich einige Fehler gemacht habe, musste unser Team in beiden Rennen von den hinteren Plätzen starten. Dass wir uns durch das Feld gekämpft haben und im ersten Rennen Zweiter und im zweiten Rennen Fünfter geworden sind, zeigt, wie stark unser Team ist. Meine Teamkollegen Riccardo und Richie haben eine brillante fahrerische Leistung gezeigt, unsere Manthey-Ingenieure haben uns ein fantastisches Auto zum Fahren vorbereitet und unsere Crew war bei den Boxenstopps blitzschnell. Ich könnte nicht stolzer auf unser Team sein. Wir sind bereit, in Abu Dhabi, um die Meisterschaft zu kämpfen.“

Richard Lietz, Porsche 911 GT3 R #92: „Es war ein gutes Wochenende für uns hier in Dubai. Wir haben in beiden Rennen viele Punkte geholt, hatten spannende Zweikämpfe und wie immer ein tolles Auto von Manthey. In der Meisterschaft liegen wir nun auf Platz zwei, was die Erwartungen für die letzten beiden Rennen in der kommenden Woche noch einmal nach oben schraubt. Mit wichtigen Erkenntnissen im Gepäck liegt der Fokus nun voll auf dem anstehenden Finale und dem anschließenden Saisonauftakt der WEC.“

Riccardo Pera, Porsche 911 GT3 R #92: „Es war ein sehr gutes Wochenende für uns, mit einem Podiumsplatz und einem starken Top-Fünf-Ergebnis. Wenn man bedenkt, dass wir jeweils vom Ende des Feldes gestartet sind, haben wir einen guten Job gemacht und das ganze Wochenende eine starke Pace zeigen können. Der Kampf um die Meisterschaft ist weiterhin eng, daher werden die letzten beiden Läufe in Abu Dhabi entscheidend sein. Ein großes Lob an Ryan und Richie für ihren Einsatz und an Manthey für die erneut tolle Strategie.“

Patrick Arkenau, Geschäftsbereichsleiter Racing, Manthey Racing GmbH: „Das zweite Rennwochenende der ALMS 2024/2025 ist vorbei - mit einigen Höhen und Tiefen für uns. In Summe können wir mit den Ergebnissen zufrieden sein, wir haben es mit der 92 wieder auf das Podium geschafft und waren in beiden Rennen in den Top Fünf. Den sicher geglaubten Sieg der Startnummer 10 im ersten Rennen haben wir allerdings durch ein technisches Problem beim letzten Boxenstopp verloren, wo durch eine nicht perfekte Parkposition der Tankschlauch etwas zu kurz war, sich die Tankkupplung verklemmte und letztendlich der Kraftstofffluss reduziert wurde. Trotz des Versuchs, so viel Benzin wie möglich zu sparen, musste das Fahrzeug erneut die Box ansteuern und die Führung abgeben. Das sehr chaotische Sonntagsrennen mit vielen Gelb-, VSC- und Safety-Car-Phasen machte es uns schwer, unsere Vorteile über die Renndistanz voll auszuspielen. Trotzdem und trotz des strategischen Nachteils, den wir durch die VSC-Phasen gegenüber anderen Teams hatten, konnte sich die 92 in einer starken Aufholjagd vom letzten Platz bis auf den fünften Platz direkt hinter dem Schwesterauto vorkämpfen. Dies war nur durch die sauberen und sehr guten Leistungen aller unserer Fahrer möglich. Wir werden alles daran setzen, bei den letzten beiden Rennen in Abu Dhabi unseren ersten ALMS-Sieg einzufahren und auch in der Meisterschaft noch ein Wörtchen mitzureden.“
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