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Automobilsport
23.03.2011

David Hauser: Sturm auf Frankreichs Bergrennstrecken

Sein Einstand beim Eschdorfer Bergrennen am Wochenende des 01. Mai 2010 wird den Beobachtern der Bergrennszene noch lange in Erinnerung bleiben: auf nasser Strecke schaffte der junge Luxemburger am Lenkrad seines Dallara F-305/7 HWA Formel 3 das Kunststück, im ersten Rennlauf absolute Gesamtbestzeit zu fahren, dies vor solch renommierten Bergspezialisten wie dem viel zu früh verstorbenen Lionel Regal (F), sechsfachem Gesamtsieger auf dieser Strecke, dem zwölffachen belgischen Bergmeister Jean Schmits oder auch dem jungen Nachwuchstalent Billy Ritchen, allesamt in wesentlich PS-stärkeren, aber bei diesen Wetterbedingungen weniger handlichen F3000 unterwegs.

Am Ende wird der damals 20-Jährige (er wurde am 9. November 1989 geboren) mit einem beeindruckenden 4. Gesamtrang bei seiner allerersten Bergteilnahme abschliessen.

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Wenige Monate später in Holtz und erneut auf feuchter Strecke muss sich David Hauser nach hartem Kampf mit dem jungen belgischen Hoffnungsträger Jelle De Coninck (Norma-BMW 3L) nur knapp geschlagen geben und steigt beim erst zweiten Bergstart bereits auf den zweiten Podiumsplatz, dies vor dem neuen belgischen Bergmeister Jacques Marchal auf einem weiteren Norma-BMW 3L.

Nach sechs Saisons auf der Rundstrecke, die ihn vom belgischen Formel Renault 1600-Championnat (zwischen 2004 bis 2006 mit vor allem einigen Podiumsplätzen und dem 6. Tabellenschlussrang 2005 unter 24 Teilnehmern) über sporadische Einsätze in der Formel X Sport (ein vierter Platz am Nürburgring 2004 im zarten Alter von 14 Jahren) bis zum deutschen Formel 3 Cup (2007 bis 2009, mit einem sechsten Platz in der Rookie-Wertung 2008) führen, ist der Sohn von Christian Hauser nun auf den Geschmack jener Motorsportdisziplin gekommen, in der einst sein Vater grosse Erfolge feierte wie zahlreiche luxemburgische und belgische Meistertitel, unzählige Gesamtsiege, sowie den Sieg in der FIA-Euro-Challenge 1996: „Es gefällt mir im Bergrennsport, das Ambiente ist familiär und ich freue mich riesig drauf, neue Gegner kennenzulernen und mir unbekannte Strecken zu entdecken. Auch erlaubt mir der Bergrennsport, trotz meiner sehr intensiven Studien an derESTACA bei Paris weiterhin im Motorsport aktiv zu sein.“

In der anstehenden Saison werden der junge Luxemburger und sein Dallara F305/7 HWA von Racing Experience ein Grossteil der Rennen zur hochrangigen französischen Bergmeisterschaft in Angriff nehmen, darunter solch grosse Klassiker wie Col Saint-Pierre, Mont-Dore (beides zugleich auch Läufe zur Berg-Europameisterschaft) oder Turckheim im Elsass. Für Hauser, der im Challenge Espoirs TopMontagne (für junge Fahrer bis Jahrgang 1983) und im Challenge OPEN TopMontagne (für Fahrer, die nicht die komplette französische Meisterschaft bestreiten) eingeschrieben sein wird, geht es dabei vor allem darum, Erfahrung zu sammeln im Kampf gegen seine F3-Konkurrenz wie Raynald Thomas oder Vincent Créniault, wobei je nach Region starke Lokalmatadore wie Sebastien Pierre im Süden, Marcel Sapin im Grossraum Lyon oder auch Ludovic Cholley im Osten eine zusätzliche sportliche Herausforderung darstellen: „Von Rennen zu Rennen wird das Feld der Gegner unterschiedliche Formen annehmen, was einen zusätzlichen Reiz ausmacht. Mir brennt’s unter den Fingern, endlich wieder ins Cockpit meines Dallara zu steigen, obschon ich mir bewusst bin, dass eine sehr schwierige Aufgabe auf mich wartet.“

Selbstverständlich wird David Hauser auch bei den drei Luxemburger Bergrennen in Lorentzweiler (Ostermontag), Eschdorf (Wochenende des 7./8. Mai) und Holtz (21. August) an den Start gehen, um sich für die Bemühungen der einheimischen Veranstalter und seiner treuen Luxemburger Fans zu bedanken.
Daneben steht auch eine Teilnahme beim Lauf zum österreichischen F3-Cup am Wochenende des 10. bis 12. Juni auf dem Formel 1-Kurs von Spa-Francorchamps auf dem Programm, wo auch sein jüngerer, dann 19-jähriger Bruder Gary wieder ins Geschehen eingreifen wird, der dieses Jahr wegen seines Abiturs rennmässig kürzer treten muss, was es ihm erschwert, seine gerade erst erlangte Selektion im Elite-Kader des Luxemburger Olympischen Komitees verteidigen zu können.

Der Rennkalender von David Hauser :
  • 16./17. April : Bergrennen St Jean du Gard - Col St Pierre (Südfrankreich, nahe Alès), frz. Berg-MS und Berg-EM
  • 25. April : Bergrennen Lorentzweiler (Luxembourg)
  • 30. April/1. Mai : Bergrennen Abreschviller (im Nordosten Frankreichs am Fusse der Vogesen, nahe Sarrebourg), frz. Berg-MS
  • 7./8. Mai : Bergrennen Eschdorf (Luxembourg)
  • 10.-12. Juni : Spa-Francorchamps (Belgien), Austria F3 Cup (David und Gary Hauser)
  • 18./19. Juni : Bergrennen Beaujolais-Villages in Marchampt (nördlich von Lyon), frz. Berg-MS
  • 2./3. Juli : Bergrennen Vuillafans-Echevannes (Jura, nahe Ornans), frz. Berg-MS
  • 16./17. Juli : Bergrennen Dunières (Auvergne, nahe Sainte-Etienne), frz. Berg-MS
  • 6./7. August : Bergrennen Mont-Dore (Auvergne, nahe Clermont-Ferrand), frz. Berg-MS und Berg-EM
  • 21. August : Bergrennen Holtz (Luxembourg)
  • 27./28. August : Bergrennen Chamrousse (Alpen, nahe Grenoble), frz. Berg-MS
  • 3./4. September : Bergrennen Turckheim/Trois-Epis (Elsass, nahe Colmar), frz. Berg-MS
  • Reserve : 10./11. September : Bergrennen Limonest/Mont Verdun (nördlich von Lyon), frz. Berg-MS