Formel 1
09.03.2011
F1-Teams testen Reifen für die ersten drei Rennen
Der fünftägige Test findet vom 8. bis zum 12. März statt. Allerdings wird jeder der zwölf Rennställe nur maximal vier Tage daran teilnehmen. Der Grund: Jedes Team verfügt über ein Kontingent von insgesamt 15 vorsaisonalen Testtagen. Und kein Team hat derzeit weniger als elf Testtage auf dem Konto. Pirelli gab kürzlich die Mischungen der P ZERO Reifen bekannt, die in den ersten drei GPRennen in Australien, Malaysia und China eingesetzt werden. Die harte Mischung ist dabei erste Wahl, die weiche Mischung als Option dabei. Folglich werden sich die Teams beim letzten Test in Barcelona auf diese beiden Mischungen konzentrieren.
35 Reifensätze pro Team transportiert der italienische Hersteller zum Austragungsort des spanischen Grand Prixs. Darüber hinaus erhält jedes Team fünf Sets Intermediates und zwei
Sätze Regenreifen. Für Bahrain waren ursprünglich nur zwei Sätze Intermediates und drei Sätze Regenreifen vorgesehen. Insgesamt liefert Pirelli 1.680 P ZERO Rennreifen nach
Barcelona.
Die Teams hoffen dieses Mal auf warmes Wetter. Denn der Test im Februar fand bei ungewöhnlich kalten Temperaturen statt und lieferte keine Bedingungen, wie sie während der Saison typisch sind. Dazu Paul Hembery, Motorsport Direktor bei Pirelli: „Bei unserem letzten Test in Barcelona hatten wir am Morgen nur sechs Grad. Das war nicht besonders hilfreich, um Grip aufzubauen und Informationen zu sammeln, die für die Basis-Strategie der Saison erforderlich sind. Wir hoffen nun auf höhere Temperaturen, wenn es auch kaum so warm werden wird wie beim ersten Rennen in Australien. Da wir Anfang des Jahres die Mischungen für die ersten Rennen bekannt gaben, werden sich die meisten Teams auf die harten und die weichen Reifen konzentrieren. Wir erwarten, dass sie vor allem längere Distanzen und Rennsimulationen fahren werden. Dabei sollten sich unsere Ergebnisse bestätigen, die wir vorab ermittelt haben: zwei oder bisweilen auch drei Boxenstopps pro Rennen."
Der harte P ZERO bietet eine gute Balance zwischen Performance und Haltbarkeit. Er ist deshalb für längere Distanzen bei warmen Bedingungen als Primärreifen die ideale Wahl. Die
weiche Mischung des P ZERO benötigt weniger Zeit, um auf Temperatur zu kommen, und sie ist für kurze Zeit schneller. Aber auch dieser Reifen wurde mit dem Ziel entwickelt, bei
Temperaturen von mehr als 15 Grad Bestleistung zu liefern. Die meisten Formel 1-Rennen werden bei solchen Temperaturen stattfinden.
Das Gros der Teams wird diese Woche daran arbeiten, das Setup zu beenden und die Balance zwischen den Boliden und den neuen P ZERO zu optimieren. Die Mischungen für Vorder- und Hinterachse sind gleich. Allerdings werden die hinteren Reifen schneller warm, da bei ihnen die Traktion wirkt. Das ist typisch für Fahrzeuge mit Heckantrieb. Die Vorderreifen benötigen mehr Zeit, um die Idealtemperatur zu erreichen. Daraus resultiert eine Balanceverlagerung, welche die Fahrer und Ingenieure mittels des Setups ausgleichen müssen.
Die Rennställe und Pirelli werden beim letzten Test des Jahres noch viele wichtige Daten erhalten. Er bietet den Teams die Chance, in letzter Minute ihre Spezifikationen zu definieren
und mit Neurungen zu experimentieren, bevor sie ihre Reise auf die andere Hälfte der Erdkugel antreten, um in Australien in die Formel 1-Saison 2011 zu starten.