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VLN
30.08.2011

ATM-Motorsport: Jacques schwimmt aufs Podium

Es ist der größte Erfolg, den das seit 2007 bestehende Team ATM-Motorsport beim 7. Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2011 herausgefahren hat. Jana Meiswinkel (Wilnsdorf), Ferdinand Baratella (Pulheim) und Ernst Berg (Prüm) trotzten dem launischen Eifelwetter und fuhren in der mit 27 Fahrzeugen besetzten Clio-Klasse auf einen sensationellen dritten Platz.

Die Gesichter sprechen Bände: Viele Unwägbarkeiten musste das Team ATM-Motorsport überstehen, nachdem es in diesem Jahr vom Ford Fiesta auf den Renault Clio gewechselt hat. Aber nach dem 6h-Ruhrpokal-Rennen, dem 7. Lauf zur Saison 2011, ist all das vergessen. Man liegt sich in den Armen, liefert sich einen Kampf ums breiteste Lächeln. Und bei dem einen oder anderen kullert sogar eine Freudenträne. Angesichts 26 direkter Klassengegner freut sich vor allem der Teamchef über Platz drei: „Das ist der absolute Wahnsinn, ich bin ordentlich stolz aufs ganze Team. Das hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet“, so Werner Meiswinkel.

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Vorangegangen waren fast sechs Stunden Rennaction, in denen sich das Eifelwetter von seiner besten Seite zeigte. Regen, kein Regen, Sonne, starker Regen. Und zwischendurch dann noch ein paar Schauer. „Die Slicks lagen schon parat, aber als ich in die Box fuhr, zog es aus Richtung der Dunlop-Kehre tiefschwarz zur Strecke herüber“, berichtet Startfahrer Ernst Berg. Als er in die Box fuhr, eigentlich um Slicks aufzufassen, entschied sich das Team zum Weiterfahren auf Regenreifen. Eine goldrichtige Entscheidung. Denn die Konkurrenz, die auf Slicks gewechselt hatte, musste nach erneut einsetzendem Regen schon den zweiten Reifenstopp machen und verlor zudem auf Slicks viel Zeit.

So konnte Berg bereits Position um Position gutmachen, bevor er an Jana Meiswinkel übergab. Ebenfalls mit Regenreifen ausgestattet hielt sie den Anschluss zu den Podiumsplätzen, nur diebesagten Pneus machten Probleme. „Die Vorderreifen waren total runter“, so Jana Meiswinkel, die früher als geplant zum zweiten Stopp an die Box fuhr, um an Ferdinand Baratella zu übergeben. Der fuhr das Rennen seines Lebens mit dem inzwischen slickbereiften Clio: „Ich bin gefahren wie ein Henker. Ich hatte den Überblick nur noch durch die Ansagen über den Boxenfunk und konnte so an einem Clio nach dem anderen vorbeifahren“, berichtet Baratella, der auch kurz vor Ende des Rennens noch einen kurzen Tankstopp einlegen musste. Der Lohn der Arbeit: Als das Rennen kurz vor Ablauf der sechs Stunden wegen erneut starker Regenfälle abgebrochen wurde, war der rote Clio „Jacques“ auf dem 48. Gesamtrang und Platz drei in der Cup3-Klasse notiert.

„Wir hatten schon einen dritten Klassenrang beim 24-Stunden-Rennen 2007, so ein 24h-Rennen ist natürlich viel intensiver. Aber sportlich ist das sicher unser größter Erfolg“, lässt ein immer noch sichtlich erfreuter Werner Meiswinkel verlauten. Und tatsächlich lief in diesem Rennen alles perfekt. „Ich hatte nur einen kleinen Ausrutscher nach der NGK-Schikane“, relativiert Ernst Berg mit einem harmlosen Fauxpas. Ernsthafte Verluste gab es aber keine zu beklagen. Nur die Abdeckung des Tankstutzens war irgendwann im Rennverlauf abhanden gekommen. Angesichts des tollen Ergebnisses, Jana Meiswinkel wurde sogar insgesamt beste Dame im Feld, durchaus verkraftbar.

Der 8. Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft 2011 findet am 24. September statt.
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