VLN
05.04.2011
Manthey holt zum Saisonstart zwei Klassensiege
Der Saisonauftakt der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring war ein echter Leckerbissen für die Fans, und eine beeindruckende Demonstration für den hochkarätigen Breitensport, den die Serie seit Jahren bietet. Schon zum frühmorgendlichen Training zeigte sich Petrus gut gestimmt und beglückte 185 Fahrzeuge mit wolkenlosem Himmel. Es sollte jedoch bis zum Ende der Trainingssession dauern, bis auch die letzten Meter der Strecke vollständig abgetrocknet waren. In den letzten Minuten purzelten deshalb die Rundenzeiten heftig.
Am Ende fand sich die gelb-grüne Speerspitze von Manthey nur auf einem 16. Startplatz. Doch der schien Porsche-Werkspilot Timo Bernhard derart zu fuchsen, daß der Hobby-Rallyepilot mit einer gehörigen Portion Wut zum Rennstart hinter das Volant von Startnummer 11“ schlüpfte. Runde um Runde überholte Bernhard anschließend die vor ihm liegenden Topfahrzeuge bis er schließlich im Laufe des vierten Umlaufs auf Rang drei vorfuhr. Nach einer Stunde lagen die Top-3-Teams innerhalb nur einer Sekunde. Der Manthey-Porsche von Bernhard, Luhr und Klasen schien bestens gerüstet, um an die Erfolge aus der Saison 2010 anzuknüpfen, als ein technischer Defekt das Aus für den Dicken“ bedeutete: Klasen stand bereits fertig zum Fahrerwechsel in der Boxengasse, als ihm die Boxenmannschaft mitteilte, daß Bernhard den Wagen mit mangelndem Vortrieb hat ausrollen lassen. Tolles Wetter, ein Topauto, viele Zuschauer – es ist wirklich sehr schade, daß wir das Rennen nicht beenden konnten“, stellte Bernhard nach dem Rennen fest. Ich bin sicher, daß wir auf’s Gesamtpodium gefahren wären!“ Eine später in Meuspath vorgenommene Diagnose zeigte, daß die Antriebswellen für den Ausfall verantwortlich waren. Ich bin dennoch nicht unzufrieden“, kommentierte Teamchef Olaf Manthey die Vorstellung seines Spitzenautos. Zwar wären wir gerne ins Ziel gekommen, aber die Rundenzeiten des Dicken sind gut und haben bis zum Ausfall gezeigt, daß wir mit bei der Musik sind!“
Nur knapp über 18 Minuten dauerte der Renneinsatz des GT3-R im sogenannten Nadelstreifen-Look. Startfahrer Marc Gindorf touchierte im Zweikampf im Bereich der NGK-Schikane den rechten Reifenstapel, so daß das Lenkgetriebe einen Schlag abbekam. Eine Runde um den GP-Kurs zeigte dann, daß ein korrektes Lenken des Porsche mit der Startnummer 10“ nicht mehr möglich war. Aus Sicherheitsgründen beorderte Manthey den Wagen deshalb in die Box.
Bester Manthey-Porsche in der Klasse SP9 wurde am Samstag der HARIBO-Elfer! Mike Stursberg, Hans Guido Riegel und Doppelstarter Christian Menzel pilotierten den GT3-R im auffälligen Goldbärendesign auf den beachtenswerten sechsten Gesamtrang, wobei das Trio hauchdünn den Sprung auf das Klassenpodium verpaßte. Mit unserem Saisonauftakt bin ich zufrieden, schließlich sind wir heute schnellster Manthey-Porsche“, hielt Stursberg nach dem Rennen fest. Unglaublich aber, wieviel Schrott es heute auf der Strecke gegeben hat. Kaum eine Runde, in der nicht Gelb gewunken wurde.“
Zweitbester in Meuspath vorbereiteter Renner und Klassensieger in der SP7 wurde der Wochenspiegel-Porsche pilotiert von Michael Jacobs, Oliver Kainz und Georg Weiss! Der neunte Gesamtrang am Ende des VLN-Auftaktrennens war für die Nordschleifen-erfahrenen Amateure auch deshalb ein Erfolg, weil der Defektteufel gleich beim ersten Boxenstop zuschlug. Kaum war der Fahrerwechsel vollzogen und die Boxencrew mit dem Service fertig, sprang der Wagen nicht an und verharrte mit stehendem Motor in der Boxengasse. Wertvolle Zeit und einige Plazierungen gingen so verloren. Es gab ein Problem mit der Kraftstoffpumpe“, erklärte Olaf Manthey später. Das Umschalten auf Reserve durch den Fahrer dauerte in der Hektik des Augenblicks zu lange. Dann aber konnte der Wagen das Rennen problemlos zu Ende fahren“. Das eingespielte Wochenspiegel-Trio setzt in der Saison 2011 auf einen Elfer mit 4l-RSR-Motor und MR-Aerokit. Dazu meinte ein zufriedener Georg Weiss: Der von Manthey neu aufgebaute SP7-Porsche hat die Erwartungen voll erfüllt. Ich glaube, es ist die richtige Entscheidung in dieser Saison in dieser Klasse zu starten. Für uns Amateure wird die Luft und damit die Aussicht auf Podiums- bzw. Top-10-Plazierungen in der SP9 sehr dünn. Deshalb bleibt der Wochenspiegel-R erst einmal in der Garage“.
Einen fulminanten Start in die neue VLN-Saison erlebten Wolfgang Kohler, Frank Kräling und Doppelstarter Christian Menzel! Mit ihrem Cup-Porsche holte das Trio den zweiten Klassensieg des Wochenendes für Manthey-Racing! Von Anfang an zeigte das Trio der Cup-Konkurrenz die Zähne – mit tollen Rundenzeiten war man rundenlang unter den Top-10 des Gesamtfeldes zu finden. Ein loses Federbein sorgte dann für eine außerplanmäßige Standzeit an der Manthey-Box. In einem grandiosen Finish kam es dann zum knappsten Zieleinlauf in der Porsche Cup-Klasse, als Menzel kurz vor der Ziellinie den zweiten teilnehmenden Manthey-Cupelfer abfangen und mit nur 2,665 Sekunden Vorsprung das Duell der beiden Kundenteams von Manthey-Racing zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Der zweite Podiumsplatz in der Cup-Klasse ging so nach 26 Rennrunden an Rainer Holte, Arne Hoffmeister und Jochen Krumbach. Etwas undankbar, keine Frage, aber besser, daß uns ein Manthey-Porsche überholt als ein teamfremder Wettbewerber“, resümierte Hoffmeister später. Der Youngster, der erst 2010 seine ersten Kilometer überhaupt in einem Porsche abspulte und am Samstag die meisten Stints übernahm, erhielt aufgrund seiner fahrerischen und konditionellen Leistung ein Sonderlob vom Teamchef.
Eine 30-minütige Zusammenfassung vom Saisonauftakt zeigt der Sender Sport1 am 13. April um 17:30 Uhr.
Der zweite Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 30. April statt. Das 36. DMV 4-Stunden-Rennen der Renngemeinschaft Düren führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden.