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ADAC GT Masters
11.06.2012

Peter Kox: „Wir hätten bei den Top 6 mitfahren können“

Die dritte Runde im ADAC GT Masters fand am vergangenen Wochenende auf dem 3,645km langen Sachsenring zeitgleich mit dem Auftakt der Fußball-Europameisterschaft statt. In den beiden freien Trainings am Freitag konnten die Protagonisten insgesamt 120 Minuten ihre Boliden auf der Strecke testen und die Setups anpassen.

Das InterNetX-Reiter Engineering Team war zu diesem Event nur mit einem Auto angereist, da die Mannschaft von Hans Reiter parallel mit zwei Lamborghini Gallardo LP600+ an der FIA GT1 auf dem Slowakiaring teilnimmt. So starteten beim GT Masters die beiden Niederländer Peter Kox und Denis Retera, der Marc A. Hayek an diesem Wochenende als Fahrer ersetzte.

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Beim zweiteiligen Qualifying am Freitagnachmittag herrschte Chaos. Die erste Session, in der Denis Retera am Steuer saß, wurde wegen des Abflugs eines Audi in die Leitplanken gestoppt. Die Reparaturen nahmen so viel Zeit in Anspruch, dass das gesamte Qualifying abgebrochen wurde. Retera lag zu diesem Zeitpunkt auf P2. Die Rennleitung entschied dann, das erste Qualifying nicht mehr fortzusetzen. Gemäß dem offiziellen Reglement bedeutete dies, dass die Startaufstellung im ersten Rennen nicht der Reihenfolge der besten Zeiten folgte, sondern dem aktuellen Stand der Gesamtwertung. Somit wanderte Denis Retera in sein em Gallardo weit nach hinten. Für das Team eine unschöne Lösung, die die Rennleitung bis zum Schluss diskutieren musste.

Im zweiten Qualifying führten zwei Rotphasen erneut zu einem Durcheinander. Die Fahrer hatten Schwierigkeiten, ihre Reifen auf Temperatur zu bringen und das Optimum herauszuholen. Peter Kox, der die zweite Session fuhr, holte P10 als Startplatz für das zweite Rennen am Sonntag.

Dunkle Wolken hingen zu Beginn des ersten Rennens am Samstag am Himmel, die sich dann aber rasch verzogen und keinen Regen brachten. Denis Retera musste wegen des unüblichen Ausgangs des ersten Qualifyings von P35 starten, einer Position, in der es bei diesem starken Fahrerfeld schwierig ist, die Punkteränge zu erreichen. Retera erwischte aber einen guten Start und lag nach der ersten Runde schon auf P27, den er zum Fahrerwechsel an Peter Kox übergab. Kox pushte und setzte sich vor bis auf P18, kam aber dann kurz von der Strecke, überquerte kurz die Wiese und hochfliegendes Gras verstopfte dabei die Luftzufuhr für den Motor, dessen Wassertemperatur als Folge nach oben ging. Der Pilot brachte den Wagen sofort an die Box, wo man sich entschied, das Rennen zu beenden.

Beim Start von Rennen zwei am Sonntag wurde das Fahrzeug von Peter Kox gleich zu Beginn hinten getroffen und die Heckschürze in Mitleidenschaft gezogen. Diese lockerte sich im Laufe des Rennens und beeinträchtigte das Fahrverhalten. Beim Fahrerwechsel entfernte das Team das defekte Teil und Denis Retera übernahm den Gallardo und holte am Ende einen nicht zufriedenstellenden P18.

Denis Retera: „Ich habe mich gefreut, dass mich das Team angerufen und gefragt hat, ob ich an diesem Wochenende dabei sein möchte. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Für mich war die Strecke neu und ich konnte beim freien Training den Sachsenring etwas ke nnenlernen. Im Qualifying hatte ich dann mit neuen Reifen ein gutes Gefühl im Auto, leider wurde das Qualifying dann wegen eines Unfalls komplett abgebrochen und wir erhielten eine sehr schlechte Startposition für das erste Rennen. Von dieser Position aus konnten wir dann nicht wirklich etwas erreichen. Im zweiten Rennen konnte Peter (Kox) gute Rundenzeiten fahren, hatte aber Probleme mit der hinteren Stoßstange, weil ihm einer reingefahren war. Ich habe dann noch gute Zeiten fahren können. Alles in allem war es kein so schlechtes Wochenende für uns, wenn man nicht nur die Endergebnisse betrachtet.“

Peter Kox: „Ich denke an diesem Wochenende lief unser Lamborghini von den bisherigen am besten. Beim ersten Rennen mussten wir von ganz hinten starten und da war nicht so viel drin. Ich kam dann in meinem Stint noch kurz von der Strecke und sammelte Gras auf, das die Kühlung des Motors stark bee inträchtigte. Um den Motor nicht zu überhitzen, stellte ich ihn kurz vor Schluss an der Box ab. Zum zweiten Rennen hatte ich einen guten Start, bekam dann aber von hinten einen Schlag und merkte während meines Stints, dass etwas nicht stimmte. Da ich und das Team nicht genau abschätzen konnten, ob es Folgeschäden geben konnte, fuhr ich etwas vorsichtiger. Denis (Retera) hat dann das Auto übernommen und noch eine gute und konstante Leistung gezeigt. Von den Rundenzeiten her hätten wir auf jeden Fall bei den Top sechs mitfahren können.“
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