Automobilsport
27.09.2012
Peter Mücke im Interview: „Wir liegen gut im Rennen“
Der vorletzte Auftritt der Formel-3-Euroserie, ebenfalls mit den Rennen 22 bis 24 sowie das neunte Rennwochenende der FIA Formel-3-Europameisterschaft werden im spanischen Valencia ausgetragen, wo auch der vorletzte Lauf in der DTM mit dem früheren schottischen Formel-1-Piloten David Coulthard sowie dem Kanadier Robert Wickens (beide AMG Mercedes C-Coupé) für Mücke Motorsport am Steuer ansteht.
In der Formel-3-Euroserie und -Europameisterschaft schickt der Rennstall aus der deutschen Hauptstadt Felix Rosenqvist (Schweden) und Pascal Wehrlein (Worndorf/beide Dallara Mercedes), mit guten Aussichten auf vordere Platzierungen, in die Rennen. Im ADAC Formel Master sind es Jason Kremer (Bonn), wie Wehrlein Förderpilot von ADAC Stiftung Sport und Deutsche Post Speed Academy, der Israeli Roy Nissany sowie die Rookies Luca Caspari (Meerbusch), der Berliner Hendrik Grapp (ADAC Berlin-Brandenburg) und der Dresdner Florian Herzog – die drei Fahrer werden ebenfalls von der ADAC Stiftung Sport unterstützt.
Herr Mücke, Felix Rosenqvist mit seinem Sieg und Pascal Wehrlein mit zwei dritten Plätzen haben bei den letzten Rennen vor einem Monat, im niederländischen Zandvoort, für das bislang beste diesjährige Wochenende von Mücke Motorsport in der Formel 3 gesorgt. Was erwarten Sie in Valencia?
Peter Mücke: „Wir wollen an diese Erfolge anknüpfen. Plätze auf dem Podest, am liebsten ganz oben, sind auch diesmal unser Ziel. Ich denke, Pascal und Felix sowie unsere Ingenieure und Mechaniker und das ganze Team haben in dieser Saison bewiesen, dass wir dazu in der Lage sind. Und das wollen alle auch in Valencia zeigen.“
In der Gesamtwertung liegt Pascal Wehrlein auf Rang zwei, mit 25 Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter. Felix Rosenqvist ist Fünfter. Geht da noch etwas in Sachen Titelkampf?
Peter Mücke: „Für Pascal, der ja zudem die Rookie-Meisterschaft anführt, ist bei den sechs ausstehenden Rennen der Titel in greifbarer Nähe. Und auch Felix sollte man noch nicht abschreiben, denn es gibt ja insgesamt bis zum Finale in Hockenheim, in sechs Rennen, noch maximal 120 Punkte zu holen.“
Worauf wird es in Valencia ankommen, um vorn mitmischen zu können?
Peter Mücke: „Ganz wichtig ist auf es dieser Strecke, sich bereits einen vorderen Platz im Qualifying zu sichern. Denn das Überholen ist in Valencia äußerst schwierig.“
Noch ein Wort zur DTM: Welche Chancen sehen Sie für David Coulthard und Rookie Robert Wickens in Valencia?
Peter Mücke: „Sicher streben wir im vorletzten DTM-Rennen der Saison wieder die Punkteränge an. David ist dies bisher zwei Mal gelungen, Robert hat dies drei Mal geschafft und zuletzt aufsteigende Tendenz unter Beweis gestellt. Daran wollen wir anknüpfen. Und auch hier heißt die Devise, im Qualifying so weit wie möglich in die vorderen Regionen zu kommen.“
Auf dem Hockenheimring bestreiten Ihre fünf Fahrer das Saisonfinale im ADAC Formel Masters. Was trauen Sie dort Ihren Schützlingen zu?
Peter Mücke: „Sie sind alle in der Lage vorn mitzumischen. Das war im Laufe der Saison an jedem Rennwochenende zu sehen. Zwar sind bei unseren schon erfahrenen Piloten, Jason Kremer und Roy Nissany, nicht alle Pläne aufgegangen, doch für Rennsiege sind beide gute Kandidaten. Unsere Rookies Luca Caspari, Hendrik Grapp und Florian Herzog haben sich in ihrem Debütjahr im Formel-Rennsport sehr gut entwickelt und streben Podestplätze in Hockenheim an.“
Auf dem Lausitzring und auf dem Nürburgring hat sich an den vergangenen beiden Rennwochenenden mit dem Berliner Hendrik Grapp, der wie Ihr Team die Farben des ADAC Berlin-Brandenburg vertritt, ein Rookie hervorgetan ...
Peter Mücke: „Das ist richtig. Bei Hendrik scheint der Knoten geplatzt, was er mit seinen zwei Siegen und einem zweiten Platz endrucksvoll bewiesen hat. Und man darf nicht vergessen, dass er erst kurz vor Saisonbeginn zu uns gestoßen ist und damit von allen Fahrern im gesamten Feld wohl die wenigsten Testkilometer bestritten hat. Ich traue ihm in Hockenheim auch wieder vordere Platzierungen zu.“
Und die nächste Generation von Formel-Debütanten ist ja in Ihrem Team bereits auf dem Sprung für die kommende Saison.
Peter Mücke: „Stimmt. Wir haben in diesem Jahr bereits mehrere Fahrer unter unsere Fittiche genommen, um sie in einem umfangreichen und intensiven Testprogramm auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Dabei lernen sie, sich an das Formel-Auto zu gewöhnen und es zu verstehen, Aussagen über das Fahrverhalten zu treffen und selbst Veränderungen am Setup vorzuschlagen. Sicher werden wir einige von unseren jetzigen Testpiloten 2013 auf den Rennstrecken im Wettbewerb sehen. Und es sind bereits weitere Debütanten hinzugekommen, die im kommenden Jahr bei uns das Schulungsprogramm durchlaufen wollen.“