Automobilsport
09.10.2012
Regenchaos kann HMSC-Piloten nicht stoppen
Für René Freisberg war es der zweite Gesamtsieg in diesem Jahr und der erste mit dem Audi RS3. Im ersten Qualifying hatte sich der Kelkheimer noch mit der vierten Startposition begnügen müssen. Ein Bombenstart katapultierte den Audi jedoch gleich auf Gesamtrang zwei.
Nur wenig später schnappte sich Freisberg die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. „Ich bin gestern das erste Mal mit dem Auto im Regen gefahren. Das Auto hat mit den gestern angefahrenen Reifen super gelegen. Für mich war das natürlich ein Vorteil, da mein Gegner am Anfang weniger Grip hatte“, erläuterte der Audi-Pilot den Schlüssel zum Sieg. Beim zweiten Heat entwickelte sich ein spannender Vierkampf um den Gesamtsieg. Zunächst auf Platz vier zurückgedrängt, quetschte sich Freisberg dabei an den leistungsstärkeren Porsche vorbei.
Nur Profi-Pilot Heiko Hammel bot dem schnellen Kelkheimer Paroli und verhinderte knapp den nächsten Gesamterfolg. „Wegen den neuen Reifen auf der Hinterachse, legte ich einen Drift über die Wiese in der noch nassen Mercedes-Arena hin. Ich hatte mich als Dritter wieder einsortiert, wurde aber von Stefan Nägler auf die Wiese gedrängt, sodass Heiko Hammel mit Slicks an uns beiden vorbeikam“, fasste René Freisberg die entscheidenden Szenen zusammen.
Genau wie René Freisberg zeigte sich Günter Göbel zufrieden mit seinem Rennwochenende. Der Mainzer landete im ersten Rennen nach tollem Zweikampf mit Markenkollege André Krumbach als Gesamtdritter auf dem Treppchen. „Ich bin mit dem dritten Platz sehr zufrieden, bei diesem Wetter sowieso. Ich hatte einen schönen Fight mit André Krumbach, während René schon zu weit weg war. Es war jedenfalls ein tolles Rennen, das viel Spaß gemacht hat“, freute sich der Porsche-Pilot. Im zweiten Heat fuhr Günter Göbel auf Semi-Slicks zu Gesamtplatz fünf.
Blindflug der Leon Piloten in Rennen eins
Gleich drei Seat Leon Supercopa hatte das HMSC Racing Team in der Eifel an den Start gebracht. Erstmals mit dabei war Pierre Bonhôte aus der Schweiz, der allerdings wegen den nicht vorhandenen Hankook-Reifen auf das Rennen verzichten musste. Mit den Startplätzen sieben und neun hinterließ der Schweizer aber dennoch einen guten Eindruck.
Im ersten Durchgang hatten die Seat-Piloten aber sowieso nicht gerade das Glück für sich gepachtet. Sowohl Walter Trachsel als auch Christian Ladurner mussten wegen beschlagener Scheiben an die Box kommen. „In der Einführungsrunde haben die Scheiben so stark beschlagen, dass ich gleich wieder rausfahren musste. Zum Glück ging es meinen Klassenkollegen auch nicht besser“, erklärte Christian Ladurner die Problematik. Ohne die Sichtprobleme wäre es für beide Piloten deutlich weiter nach vorne gegangen. „Danach ist es eigentlich gut gelaufen. Aber es war ein halber Blindflug, da sich die Scheiben wieder beschlagen haben. So war es eine wichtige Erfahrung, wie sich das Auto im Regen verhält. Mit den Reifen war ich nicht zufrieden, da wir keine neuen für unser Auto kaufen konnten. Das Ergebnis ist letztendlich in Ordnung“, so Ladurner.
Dagegen gelang bei den Fahrern im zweiten Rennen der Sprung unter die besten zehn im Gesamtklassement. Christian Ladurner konnte sich als knapp geschlagener Klassendritter vor Walter Trachsel halten.
Tim Wüstefeld holte sich bei seinem zweiten Auftritt im Audi A4 Turbo hinter Meisterschaftsaspirant Sascha Faath Platz zwei in der Klasse. Ein defekter Unterboden hatte im ersten Rennen noch für das vorzeitige Aus gesorgt. Deutlich besser lief es dagegen im zweiten Rennen, wobei der Freudenberger gerade in der Anfangsphase auf Regenreifen sehr stark unterwegs war. „In den ersten beiden Runden konnte ich sogar die drei Supercopa und einen Porsche hinter mir lassen. Ab der fünften Runde wurden die Reifen aber so heiß, dass ich Tempo rausnehmen musste. Daher bin ich dann am Ende noch etwas weiter zurückgefallen. Trotzdem war es ein klasse Rennen“, zog der schnelle Youngster ein positives Resümee.
Dagegen musste Sven Schneider mit den bärenstarken Cup Porsche in einer Klasse kämpfen. Gerade bei trockenen Bedingungen waren die 911er nicht zu halten. Zwei Dreher am völlig verregneten Samstag warfen den Audi-Piloten zurück. Auch der Audi-Pilot klagte bei dem garstigen Eifelwetter über starke Sichtprobleme. „Im Rennen war das wie ein Blindflug. Die Scheibe hat sich ständig beschlagen und die Sicht war durch die aufwirbelnde Gischt stark beeinträchtigt“, schilderte der HMSC-Pilot die Schwierigkeiten. Am Ende reichte es zu Platz vier in der Klasse. Beim Sonntagsrennen ließ Sven Schneider als Klassenfünfter zudem einen weiteren Audi TT hinter sich.
Julien Schlenther bei den Junioren weiter vorne
Mit Titelchancen war Julien Schlenther in das Wochenende gestartet. Der junge Essener führt die Junioren-Wertung an und kann auch in der Gesamtmeisterschaft noch ein Wörtchen mitreden. Schon beim ersten Qualifying glänzte Clio-Pilot mit der Klassen-Pole. „Das erste Quali im Regen war natürlich optimal für uns. Wenn es beim Rennen nass wird, können wir ganz vorne in der Klasse mit dabei sein“, blickte Teamchef Reiner Schlenther dem ersten Rennen optimistisch entgegen.
Zu Platz eins hatte es dann nicht ganz gereicht. Aber mit zwei zweiten Plätzen in seiner Klasse sammelte der Youngster weiter wertvolle Punkte im Kampf um die Meisterschaft und die Juniorenwertung. „Im ersten Rennen lag ich bis zur letzten Runde auf Klassenplatz drei. Nach einem Verbremser meines Vordermannes nutzte ich die Situation aus und konnte vorbei gehen. Mit den beiden zweiten Plätzen bin ich letztendlich zufrieden, wobei im ersten Rennen vielleicht mehr drin gewesen wäre. Da war ich am Anfang etwas zu vorsichtig, nachdem sich doch einige Autos gedreht haben“, zog Schlenther dennoch ein positives Fazit.
Sehr zufrieden war auch Danny Hefermehl mit seinem Auftritt am Nürburgring. Erstmals im Regen mit dem Auto unterwegs, wurde der Fiesta Pilot immer schneller. Im zweiten Rennen mit Slicks unterwegs, hätte es fast noch zum Klassensieg gereicht. Doch auch zweimal Klassenplatz zwei konnte sich sehen lassen.
Ähnlich zufrieden äußerte sich Matthias Dreher zu seinem Rennwochenende. In seiner Klasse kämpfte der Gaggenauer mit dem zweiten Toyota Yaris um den Klassensieg und die Tücken des Regenrennens. „Es waren heute sehr schwierige Bedingungen und ich bin froh, dass ich das Auto gut durch das Rennen gebracht habe. Ich freue mich sehr über meinen Klassensieg“, berichtete Matthias Dreher, der sich einen harten Fight mit seinem Markenkollegen geliefert hatte. Dabei nutzte der Yaris-Pilot einen Fehler seines Vordermannes eiskalt aus. Tags darauf belegte Dreher in der nun zusammengelegten Klasse 13+14 den vierten Platz.
Im freien Training hatte sich mit Patrick Lendle ein weiterer Youngster des HMSC sehr achtbar geschlagen. Mit der Unterstützung von Günter Göbel wagte Patrick Lendle im grünen Citroen Saxo während des freien Trainings die ersten Schritte im Tourenwagenrennsport.
Für die Piloten des Hesse Motor Sports Club steht nun in zwei Wochen das Finale der Cup & Tourenwagen Trophy an, wobei erneut auf der GP-Strecke des Nürburgrings gefahren wird.