FIA WEC
28.08.2012
Stefan Mücke Dritter in der GTE Pro-Klasse
Der Aston-Martin-Werksfahrer, der sich im Vantage das Cockpit mit seinem britischen Teamkollegen Darren Turner und dem Mexikaner Adrian Fernandez teilt, hatte zuvor in der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft schon dritte Plätze in der GTE Pro-Klasse zum Saisonstart Mitte März beim 12-Stunden-Rennen von Sebring (USA) und zuletzt bei den 24 Stunden von Le Mans Mitte Juni in Frankreich erreicht.
„Mit dem dritten Platz beim Aston-Martin-Heimrennen in Silverstone bin ich sehr zufrieden. Gegen die zwei Ferrari vor uns hatten wir keine Chance, da sie im Benzinverbrauch günstiger sind und dadurch weniger Boxenstopps absolvieren müssen. Aber es war ein sehr interessantes Rennen, vor allem in der letzten halben Stunde“, sagt Stefan Mücke. Der 30-Jährige hatte den letzten Stint auf dem vierten Platz in seiner Klasse in Angriff genommen, da zuvor Turner auf dem zweiten Platz fahrend mit einem defekten Frontsplitter in die Box kommen musste. Die Reparatur dauerte eineinhalb Minuten. Stefan Mücke fuhr mit gut 30 Sekunden Rückstand auf den dritten Rang wieder auf die Strecke.
Dann folgte eine halbe Stunde „Qualifying“ – wie Mücke es bezeichnete – mit einer schnellsten GTE-Rennrunde nach der anderen und der Berliner schaffte es tatsächlich, in der letzten Runde am Heck des Ferrari des Italieners Andrea Bertolini zu kleben.
„In der letzten Schikane vor dem Ziel waren wir parallel, ich fuhr außen und der andere Fahrer verlor den Ferrari auf der Bremse. Der Ferrari touchierte mein Auto leicht und beim Abflug ins Kiesbett traf er mich nochmal vorn rechts“, berichtet Stefan Mücke, der sich selbst mit Plattfuß, kaputtem Frontsplitter und qualmendem Auto ins Ziel rettete. Und nach diesem Fotofinish wurde er jubelnd von seinem Team Aston Martin Racing begrüßt – und bei dessen Heimrennen von den vielen Zuschauern, darunter viele Werksangehörige, gefeiert.
Das glückliche Ende war für den Berliner, der zu Beginn des Rennens in seinem ersten Stint sogar die Führung übernommen hatte, nachdem er den Vantage von Turner auf Platz zwei übernahm, „ein Highlight in meiner bisherigen Karriere. Kurz vor dem Ziel noch einen Podestplatz in solch einem Fotofinish zu holen, passiert nicht so oft.“
Bevor es mit dem Start in die zwei Saisonhälfte der Langstrecken-WM in drei Wochen mit den sechs Stunden im brasilianischen Sao Paulo (14./15. September) weitergeht, steht für Stefan Mücke wieder ein Einsatz als Renningenieur für den Youngtimer Ford Capri RS seines Vaters Peter Mücke an. Der Chef des in der DTM, Formel-3-Euroserie und Europameisterschaft sowie im ADAC Formel Masters engagierten Rennstalls sitzt nämlich am 8./9. September bei Läufen zum österreichischen Histo-Cup auf dem Salzburgring wieder selbst hinterm Lenkrad. Zuletzt hatte Peter Mücke im von seinem Sohn Stefan vorbereiteten Ford Capri zwei Youngtimer-Klassensiege auf dem Nürburgring eingefahren.