Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
FIA WEC
06.10.2012

Vorfreude bei Audi auf Japan-Premiere

Nach dem fünften Saisonsieg in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC reist Audi mit großer Vorfreude nach Japan. Beim siebten von acht Saisonläufen am 14. Oktober feiert das Werksteam seine Rennsport-Premiere in dem asiatischen Inselstaat. Der anspruchsvolle Kurs von Fuji südwestlich von Tokio ist Austragungsort für den nächsten Schlagabtausch der fünf Audi-Werksfahrer, die um die Fahrerwertung kämpfen.

Die Le-Mans-Sieger Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer vergrößerten beim Hitzerennen in Bahrain ihren Tabellenvorsprung auf Tom Kristensen/Allan McNish um sechs auf 13,5 Punkte. Eine Titelentscheidung wäre damit bereits in Japan möglich, erscheint bei 52 noch zu vergebenden Punkten bis zum Saisonfinale in Schanghai allerdings unwahrscheinlich.

Anzeige
Nach mehr als 35 Grad Außentemperatur in der Wüste von Sakhir erwarten das Fahrerquintett Mitte Oktober in Sichtweite zum Mount Fuji eher unberechenbare Wetterbedingungen: Regen und deutlich niedrigere Temperaturen stehen zu dieser Jahreszeit in der Region häufig auf der Tagesordnung. Mit seinen ungewöhnlich abfallenden Kurven und eher unüblichen Radien stellt der 4,563 Kilometer lange Kurs eine besondere Herausforderung dar. Am besten sind André Lotterer und Benoît Tréluyer mit der Strecke von Fuji vertraut: Der Deutsche hat seine Karriere 2003 nach Japan verlagert, der Franzose bereits zwölf Jahre seines Rennfahrerlebens im Fernen Osten verbracht. Auch Tom Kristensen fuhr in den Neunzigerjahren mehrere Saisons im Land der aufgehenden Sonne. Allan McNish absolvierte dort ebenfalls schon viele Test- und Rennkilometer. Einzig Marcel Fässler war noch nie in Japan.

Beide Mannschaften vertrauen erneut auf den Audi R18 e-tron quattro. Die Hitze in Bahrain galt als ultimativer thermischer Test für den ersten Hybrid-Sportwagen von Audi. Der dritte Saisonsieg des innovativen Prototyps vor einer Woche unterstreicht die Qualitäten der Konstruktion deutlich.

Zur Freude vieler Sportwagen-Fans hat sich Toyota seit Juni zu einem besonders starken Gegner in der Langstrecken-Weltmeisterschaft entwickelt, der in Fuji auf der Heimstrecke antritt. Dagegen war Audi werksseitig noch nie in Japan am Start. Dennoch erfreut sich die Marke mit den Vier Ringen wachsender Unterstützung japanischer Rennsport-Fans. Sie begleiteten ein Rennen des Privatteams Goh in Suzuka in der Saison 2002 mit dem legendären LMP-Sportprototyp Audi R8 sowie kundenseitige Einsätze des GT3-Sportwagens Audi R8 LMS seit der vergangenen Saison.

Im Fernsehen können die Fans die letzten 90 Minuten des Rennens sonntags ab 8.30 Uhr auf Eurosport verfolgen. Den Zuschauern zu Hause bietet Audi wie bei allen WEC-Läufen eine umfassende Berichterstattung: www.audi-liveracing.com überträgt das Rennen im Internet sechs Stunden lang und bietet dabei Cockpit-Kameraperspektiven, Telemetriedaten und Zusammenschnitte des Rennens.

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Wir freuen uns auf das Rennen in Fuji. Es wird unter ganz anderen Bedingungen ablaufen als der vergangene Lauf. Statt der hohen Temperaturen und Wüstensonne erwarte ich gut zehn Grad weniger und wechselhafte Bedingungen. Zwei unserer Fahrer – André Lotterer und Benoît Tréluyer – haben extrem viel Erfahrung in Fuji. Ich hoffe, dass uns in Japan eine ähnlich starke Leistung gelingt wie in Bahrain.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer kommen mit einem relativ komfortablen Vorsprung nach Japan. Wäre der Zieleinlauf in Bahrain für unsere Autos umgekehrt gewesen, dann wären unsere beiden Fahrermannschaften nur durch einen halben Punkt getrennt. Der Kampf bleibt spannend. André und Benoît kennen die Strecke gut, weil sie viele Jahre Erfahrung in Japan haben. Ich freue mich auf einen schönen Kampf unserer Autos und einen harten Wettbewerb mit Toyota.“