Formel Renault NEC
16.10.2012
Gaststart von Lena Heun in der Formel Renault NEC
Neben der Gaststarterin Lena Heun ist lediglich ein weiterer Fahrer aus Deutschland vertreten. Lena Heun wurde vom Team Competition Inter Europol und Keese Motorsport zur Teilnahme an dieser Veranstaltung eingeladen.
Da es nahezu unmöglich ist sich in diesem Starterfeld ohne weiteres Training und den entsprechenden Erfahrungen in einem Formel Renault 2.0 erfolgreich durchzusetzen, reiste Lena Heun mit dem Ziel an, diese Veranstaltung als weiteren Test zu nutzen und ihre Erfahrung mit dem Fahrzeug weiter voranzutreiben. Es gab zunächst unerklärliche technische Probleme mit der Schaltelektrik. Das Team rund um Michael Keese setzte alles daran das Problem zu lösen und tauschte Sensoren und Verbindungen der Elektronik aus. Die Maßnahmen schienen erfolgreich, denn ein Probelauf in der Box verlief ohne weitere Probleme.
Im anschließenden ersten Rennen hatte der Fehler in der Elektrik jedoch fast fatale Folgen: Lena Heun befand sich im Hochgeschwindigkeitsbereich der Rennstrecke in Spa-Francorchamps, als durch einen Schaltfehler der Elektronik das Heck des Formel Boliden ausbrach und Heun mit einem Tempo von 180 km/h von der Strecke abflog. Ein harter Einschlag zerstörte große Teile des Fahrzeugs, zudem hatte der Unfall eine Safety-Car-Phase zur Folge, um das Fahrzeug von der Strecke zu bergen. Lena Heun blieb bei diesem Crash dank der mittlerweile sehr ausgeprägten Sicherheitstechnik ohne weitere Verletzungen.
Der Crash bedeutete für das Team jede Menge Stress und hektische Stunden, denn Teamchef Michael Keese entschied das fast Unmögliche möglich zu machen: Das schwer beschädigte Fahrzeug sollte für das zweite Rennen am Nachmittag erneut aufgebaut werden. Der Renault Fernsehsender berichtete derweil live, dass man Lena Heun wohl heute nicht mehr auf der Rennstrecke sehen würde. Weit gefehlt – das Team schaffte es. Fünf Minuten bevor der Vorstart für das zweite Rennen am Nachmitttag geöffnet wurde, wurde ein komplett instandgesetzter Formel Renault 2.0 aus der Box gerollt.
Das Rennen wurde zum Pokerspiel. Einsetzender Regen in der Startaufstellung verursachte Chaos – Slick oder Regenreifen? Mit der richtigen Entscheidung des Teams arbeitete sich Heun innerhalb weniger Runden im Regen von Platz 37 bis auf Platz 21 vor. Mit rasanten Bremsmanövern überholte sie einige der etablierten erfahrenen Rennfahrer. Leider traten in den letzten beiden Rennrunden wiederum Probleme mit der Schaltelektrik auf, welche sie leider wieder zurück auf Platz 26 fallen ließen. Dennoch bedeutete das eine Verbesserung um elf Positionen.
Ein großer Erfolg für Lena Heun, denn niemand hatte wirklich damit gerechnet, dass Lena Heun nach diesen wenigen Erfahrungen im Formel Renault überhaupt in diesem Starterfeld mithalten konnte.
Lena Heun zum Wochenende in Spa-Francorchamps: „Eine sehr eindrucksvolle Veranstaltung mit sehr starken Fahrern. Auch das Team hat wieder eine unglaubliche Leistung gebracht, wofür ich sehr dankbar bin. Ich habe mich super dort eingefunden. Teamchef Michael Keese plant für das kommende Jahr eine weitere Zusammenarbeit, um die komplette Saison in der NEC zu fahren."