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STT
18.07.2012

Schnappt sich Pertti Kuismanen den nächsten Sieg?

In den belgischen Ardennen liegt eine der wohl schönsten Rennstrecken Europas. Spa-Francorchamps – mit knapp über sieben Kilometern eine der letzten Bastionen des Rennstreckeneinerleis in Europa. Somit steht den Piloten der Spezial Tourenwagen Trophy beim vierten Saisonlauf ein anspruchsvolles Wochenende bevor. Gerade der vierfache Saisonsieger Pertti Kuismanen hat mit der Ardennen-Achterbahn noch eine Rechnung offen.

Letztes Jahr zertrümmerte der Finne in Belgien nicht nur seine Chrysler Viper GTS-R, sondern auch seine Meisterschaftshoffnungen. Zwei Nullrunden waren trotz eines Streichresultats nicht mehr aufzuholen. Über den Winter wurde die bissige Schlange wieder gesund gepflegt. In den letzten zwei Läufen präsentierte sie sich bissig wie eh und jäh. Die Strecke mit ihren langen Geraden und schnellen Kurven ist für Pertti Kuismanen, der in Spa bisher vier STT-Gesamtsiege verbuchen konnte, eigentlich wie gemacht. In der Klasse 1 könnte aber zumindest René Snelder bärenstarken Viper gefährlich werden.

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Dessen Porsche 996 GT2 verfügt ebenfalls über eine gehörige Portion an Pferdestärken und der Niederländer kennt die kniffelige Strecke gut. Freuen könnte sich aber ein Dritter, denn Rüdiger Klos ist mit seiner Chrysler Viper GTS-Rimmer ein Kandidat für die vorderen Plätze. Dahin möchte auch Jörg Lorenz, dessen Porsche dp 935 nun endlich wieder einsatzbereit ist. Besonders zuverlässig und immer schneller ist Jan van Es unterwegs. Für den großgewachsenen Niederländer ist es die erste Saison in dem rund 425 PS starken Porsche 993 GT2. Für Ralf Karst scheint die Saison dagegen gelaufen. Nachdem ihm beim Anbremsen ein anderes Fahrzeug ins Heck gerauscht war, stellten sich die Schäden am GT2 Porsche größer dar, als zunächst gedacht. Dagegen greift mit Rolf Rummel der Rekordchampion der STT wieder ins Geschehen ein. Er tritt ebenso als Gaststarter in der Klasse 1 an wie Karl Heinz Dalemans im spektakulären Chevrolet Impala.

Auf Platz zwei abonniert

In der Klasse 2 gab bisher Ulrich Becker (Porsche 997 RSR) den Ton an. Der Marler scheint dieses Jahr zudem ein Abo auf den zweiten Gesamtplatz zu haben. Bei fünf Starts überquerte der Porsche fünfmal das Ziel als Zweiter. In Spa ist die Klasse 2 mit sieben Startern erneut gut besetzt. Während Jürgen Bode einen Porsche 997 GT3 4.3 an den Start bringt, vertrauen die Niederländer Ed van Heusden und Erik den Dekker auf zwei Porsche 944 Turbo. Louis Wagner könnte wieder mit seinem Ferrari 430 Challenge antreten, doch steht eine Option auf einen Cup 911er ebenfalls offen. Gil Linster ist mit seinen 18 Jahren der jüngste Fahrer im Starterfeld. Mit dem rund 340 PS starken Mustang kommt der Youngster immer besser zurecht, wobei der Luxemburger in der Junioren-Wertung derzeit auf dem zweiten Rang liegt. Als Gaststarter wird außerdem noch Ulf Ehninger im Audi RS4 erwartet.

Mit insgesamt zehn Fahrzeugen ist die Klasse 3 diesmal besonders stark besetzt. Hier konnten sich Michael Bäder und Tobias Hagenmeyer mit ihrem BMW Z4 V8 als Sieganwärter positionieren. Die beiden BMW-Piloten werden gleich von einem ganzen Porsche-Rudel gejagt. Während Reiner Lutz einen Porsche Cayman einsetzt, vertrauen die übrigen Fahrer auf verschiedene Cup 911er. Da diese Fahrzeuge alle eine relativ ähnliche Leistungsausbeute haben, lieferten sich Tjarco Jilesen, Jeannot Delvaux, Carlos Rivas und Romain Theissen in den letzten Rennen schon packende Positionskämpfe. In Spa kommt mit dem Belgier Patrick Lamster noch ein weiterer 997er Porsche dazu. Pit Backes und der holländische Gaststarter Joost Bömer setzten dagegen mit dem 996 GT3 Cup auf das etwas leistungsschwächere Vorgängermodell. Nach seinem Auftritt im letzten Jahr ist zudem wieder Berthold Gruhn mit seinem BMW M3 GT4 am Start.

Starke Seat-Flotte in der Klasse 4

In der Klasse 4 bis 3500 ccm könnte alles auf einen erneuten Sieg von Christian Franck (Seat Leon Supercopa) hindeuten. Aufgrund eines Bandscheibenvorfalls muss Joachim Duscher auf den Start verzichten, so dass vor allem die schnellen Leon um den Sieg kämpfen werden. Denn mit Pierre Bonhôte, Andreas Schmid und Marcel Norbart sind noch drei weitere der spanischen Markenpokal-Flitzer am Start. Dazu kommt mit dem VW Scirocco von Marzena Kwapisz ein Fahrzeug, das ebenfalls auf der bewährten Seat –Technik aufbaut. Zudem ist das STT Rookie Team mit den jungen Piloten Niklas Bauckhage und Sönke Glöde, sowie Jafeth Molenaar (Porsche 968) mit von der Partie.

In der Klasse 5 bis 2000 ccm wird Yannik Trautwein (BMW 320i E46) wieder auf Joachim Bunkus (Triumph Dolomite Sprint), Jochen Thissen (Opel Astra F) und Gerhard Füller (BMW 320i STW) treffen. Als Gaststarter ist Joelle Wiltgen aus Luxemburg mit einem Honda Civic Type R dabei. Die Klasse der luftgekühlten Porsche könnte diesmal besonders interessant werden. So trifft Tabellenführerin Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS) nicht nur auf Ralf Bender und Michael Irmgartz, sondern auch auf den finnischen Gaststarter Marko Viitala (alle Porsche 964). In der Klasse 11 sind die soundstarken V8 STAR unter sich. Eine PS-Spritze hat sich derweil Jörg Bernhard gegönnt, der so den einen oder anderen Porsche mehr hinter sich lassen will. Sven Fisch möchte dagegen sicherlich seinen Podestplatz aus dem letzten Jahr wiederholen, während Petra Kolic-Wiese weiter Erfahrung sammeln möchte.

Das erste Zeittraining startet am Freitag um 17.35 Uhr, während der zweite Trainingslauf am nächsten Tag um 9.35 Uhr auf dem Programm steht. Das Rennen findet am Samstag um 15.30 Uhr statt. Am Sonntag wird das zweite Rennen der STT um 11.30 Uhr gestartet.

Text: Patrick Holzer