VW Scirocco Cup
09.05.2012
F1-Weltmeister Damon Hill startet im Scirocco R-Cup
Beim dritten DTM-Wochenende des Jahres treten außerdem die ehemaligen Grand-Prix-Piloten Mark Blundell, Perry McCarthy, Julian Bailey, Martin Donnelly und David Brabham im umweltschonendsten Markenpokal der Welt an.
Mit Ausnahme von Brabham waren diese Piloten Mitglieder einer Fahrergruppe in den 1980er-Jahren, die es über die Formel Ford, die Formel 3 und die Formel 3000 bis in die Formel 1 geschafft hat und sich selbst den Namen "Rat Pack" gegeben hatte. Trotz der Rivalität auf den Rennstrecken sind die Piloten seitdem befreundet geblieben und können sich nun erneut im Rennwagen messen. Gleichzeitig fahren sie für einen guten Zweck und sammeln Geld für die von Damon Hill gegründete Wohltätigkeitsorganisation "Halow".
Perry McCarthy, der die Wiedervereinigung des "Rat Packs" initiierte, ist sich sicher, dass das Piloten-Sextett in Brands Hatch viel Spaß haben wird: "Wir sind wirklich gute Freunde und treffen uns regelmäßig", so der Brite. "Dieses Mal wird alles ein wenig ernster sein, aber wir freuen uns alle darauf. Ich habe seit acht Jahren in keinem Rennwagen gesessen, daher rechne ich nicht damit, dass ich ganz vorn mitfahren werde. Aber es wird sicher lustig und wir werden nach der Zieldurchfahrt ordentlich feiern."
Das Projekt "Halow" unterstützt Kinder und Jugendliche mit Lernbehinderung, um ihnen ein unabhängiges Leben zu ermöglichen. Die Organisation wurde nach fünf Kindern benannt. Eines davon ist Damon Hills ältester Sohn Oliver. Der Formel-1-Weltmeister von 1996 hat seit seinem Rücktritt 1999 kein Rennen mehr bestritten, aber die Möglichkeit im bis zu 285 PS starken Cup-Scirocco gegen seine alten Freunde anzutreten und gleichzeitig Spenden zu sammeln, wollte er sich nicht entgehen lassen. "Perry, Julian und ich kommen für dieses Renen aus dem Ruhestand", so Hill. "Wir werden sicher ein wenig eingerostet sein. Aber es wird sicher ein tolles Wochenende für uns und unsere Familien. Es ist eine tolle Möglichkeit, auf die Ziele der Organisation aufmerksam zu machen. Ich freue mich darauf."
Mark Blundell, Martin Donnelly und David Brabham sind immer noch als Rennfahrer aktiv. Blundell und Brabham starteten bereits in der Legenden-Wertung des Volkswagen Scirocco R-Cup. "Als ich gefragt wurde, ob ich mit dem Rat Pack ein Rennen fahren wolle, konnte ich nicht nein sagen", so Blundell, der 2010 in Brands Hatch im Rennen die Legenden-Wertung gewann und Gesamtdritter wurde. "Wir sind alle sehr gute Freunde, aber auf der Strecke werden wir es uns richtig geben."
Die sechs Piloten führen die Tradition namhafter Starter in der Legenden-Wertung des Volkswagen Scirocco R-Cup fort. Seit Beginn des Markenpokals im Jahr 2010 starteten bisher rund 30 Motorsportgrößen in der innovativen Serie, in der bis zu 285 PS starke mit Bio-Erdgas angetriebene Einheitsautos zum Einsatz kommen. Zu den bisherigen Legenden zählten unter anderem die Rallye-Weltmeister Juha Kankkunen und Carlos Sainz, der zweifache Indy-500-Sieger Arie Luyendyk, die Le-Mans-Gewinner Johnny Herbert, Frank Biela und Marco Werner sowie ehemalige DTM-Größen wie Harald Grohs, Klaus Niedzwiedz oder Kurt Thiim.
Damon Hill (geb.: 17. September 1960) wurde 1996 im Williams-Renault Formel-1-Weltmeister. Bereits sein Vater Graham Hill hatte zwei Mal die Königsklasse gewonnen. Nach Anfängen im Motorradsport wechselte Damon Hill 1984 in den Formelsport. 1992 gab er mit Brabham sein Formel-1-Debüt. Insgesamt bestritt er 115 Grands Prix, von denen er 22 gewann. Nach der Saison 1999 trat er vom aktiven Motorsport zurück.
Mark Blundell (geb.: 8. April 1966) bestritt von 1991 bis 1995 insgesamt 61 Grands Prix, drei Mal gelang ihm dabei ein Podestplatz. 1990 holte er die Pole-Position beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, drei Jahre später gewann er den französischen Langstreckenklassiker. Zudem siegte Blundell 1997 bei drei IndyCar-Rennen.
Perry McCarthy (geb.: 3. März 1961) schaffte 1992 den Sprung in die Formel 1, konnte sich aber mit dem unterlegenen Andrea Moda nicht für ein Rennen qualifizieren. Besser lief es für McCarthy bei Sportwagen-Rennen. Insgesamt fünf Mal startete er bei den 24 Stunden von Le Mans, darunter zwei Mal im Audi R8. Als "Stig" trat McCarthy in der britischen Fernsehsendung "Top Gear" auf.
Julian Bailey (geb.: 9. Oktober 1961) gewann 1987 als erster britischer Pilot ein Formel-3000-Rennen. 1988 und 1991 fuhr er für Tyrrell und Lotus in der Formel 1. Nach seiner Grand-Prix-Karriere fuhr er Tourenwagen- und Sportwagen-Rennen. Im Jahr 2000 gewann er die FIA GT-Meisterschaft.
Martin Donnelly (geb.: 26. März 1964) sorgte 1988 und 1989 mit drei Siegen in der Formel 3000 für Aufsehen. Beim Großen Preis von Frankreich 1989 gab er im Arrows sein Formel-1-Debüt, ein schwerer Unfall im Training zum Großen Preis von Spanien 1990 beendete jedoch die Grand-Prix-Karriere des Nordiren.
David Brabham (geb.: 5. September 1965) ist der Sohn des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Jack Brabham. 1990 und 1994 bestritt David Brabham 24 Rennen in der Königsklasse. Seine größten Erfolge feierte der Australier im Sportwagen: 2009 siegte er bei den 24 Stunden von Le Mans und gewann 2009 und 2010 die American Le Mans Series. Aktuell bestreitet er die FIA Langstrecken WM (WEC).