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24h Nürburgring
23.05.2013

Guter vierter Platz in der SP8 für Ahles Motorsport

„Unsere Premiere bei den ADAC 24 Stunden kann sich sehen lassen, das ist ein richtig gutes Ergebnis“, freute sich Thomas Ahles aus Unterschleißheim bei der Siegerehrung. Zusammen mit seinen Teamkollegen Andreas Winkler, Thomas Frank und Torsten Kratz lenkte der Teamchef den Ahles Motorsport-BMW E82 GTS auf den vierten Platz von zehn Startern bei den Specials bis 6.200 ccm.

Das Wetter bestimmte das längste Motorsportwochenende des Jahres. Freitagmorgen fiel der RCN-Lauf wegen Nebel aus, das erste Training der 24h musste gekürzt werden. Während des Top-40-Qualifyings und der Startphase gab es dann frühsommerliche Bedingungen. Kurz vor Ende der vierten Stunde setzte Regen ein, der immer heftiger wurde und die Rennleitung zwei Stunden später veranlasste, aufgrund der katastrophalen Sichtverhältnisse das Rennen zu unterbrechen.

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Nach neun Stunden Pause ging es morgens um 8:00 Uhr bei deutlich weniger Regen weiter und im Ziel war es dann sogar wieder trocken. „Das waren die verrücktesten 24 Stunden, die ich jemals mitgefahren bin“, sagte Frank, der mit jetzt neun Starts der Erfahrenste im Team war. „Ein großes Lob gilt unserem gesamten Team für die perfekten Boxenstopps bei teilweise sintflutartigen Regenfällen.“ Porsche-Instrukteur Kratz hatte im Verlauf des Wochenende die Fahrwerksabstimmung positiv beeinflusst und auch für die schnellsten Rundenzeiten des 1er-BMW gesorgt. „Das Auto macht unheimlich viel Spaß. Thomas Ahles ist mit seinem Projekt noch nicht am Ende der Entwicklungsphase. Es existieren vielfältige Ideen, die es umzusetzen gilt. Aber es ist unglaublich beeindruckend, was er mit seinem Team hier auf die Beine gestellt hat. Jedes Detail ist professionell durchdacht und umgesetzt. Ich habe ihn gerne mit meinen Erfahrungen unterstützt. Im Nassen brauchten wir zum Beispiel einen großen Heckflügel, um die Traktion zu verbessern. Auch in diesem Bereich hatte Ahles-Motorsport alles für zwei verschieden Abstimmungswege vorbereitet.“

Bis zur Rennunterbrechung lag der Ahles Motorsport-BMW auf einem hervorragenden vierten Platz in Klasse SP8. Beim Neustart pilotierte Andreas Winkler den V8-Boliden und konnte sich zunächst auf dieser Position behaupten. Unter weiterhin schwierigen Wetterbedingungen verlor er das Auto beim Herausbeschleunigen aus dem Streckenabschnitt Brünnchen. Winkler: „Beim Beschleunigen Richtung Eiskurve ist mir schlagartig das Heck ausgebrochen. Ich hatte keine Chance mehr den Einschlag zu vermeiden.“ Durch die notwendigen Reparaturen gingen nur rund 45 Minuten verloren. „Das war eine Top-Leistung unserer Mechaniker-Crew“, so Ahles nach dem Rennen.

Bei weiterhin nassen Bedingungen startete der Teamchef persönlich nun von Platz acht die Aufholjagd auf die verlorenen Positionen. Nach acht Runden übergab er das Lenkrad auf Position sieben liegend an Kratz – weiterhin auf Regenreifen. Nach vier Umläufen wechselte Kratz als einer der ersten des gesamten Feldes auf Slicks. „Es war zwar noch stellenweise feucht auf der Strecke, aber wir mussten pokern, um noch was zu erreichen.“ Nach weiteren neun Runden lag der Ahles Motorsport-BMW auf Position drei in der Klasse SP8 mit rund vier Minuten Vorsprung. Kratz übergab das Steuer an Thomas Frank und es begann ein dramatischer Kampf mit dem Aston Martin (#6) um den dritten Rang. Ohne Probleme spulte Frank seinen Stint ab und behauptete Rang drei mit 20 Sekunden Vorsprung.

Für den finalen Stint übernahm Thomas Ahles nochmals das Steuer. Auch die Räder wurden ein letztes Mal für den Finalspurt gewechselt. Leider ging beim Reifenwechsel etwas schief. Radbolzen und Felge wurden vorne rechts beschädigt. Der ganze Stop dauerte etwa 1:30 Minuten länger als geplant. Mit einem dicken Hals und mit fast vier Minuten Rückstand auf den Aston Martin ging Ahles auf die Strecke und knabberte Sekunde für Sekunde vom Rückstand ab. Noch war nichts verloren, da auch der Aston Martin noch einmal zum Stopp an die Box musste.

Fünf Runden vor Rennende absolvierte die Aston Martin-Mannschaft diesen Stopp ohne Probleme. Der Ahles BMW mit Ahles am Steuer lag nun – mit nur noch einer knappen Minute Rückstand – auf dem vierten Platz und holte weiter auf. 30 Minuten vor Rennende starben dann doch noch alle Hoffnungen auf einen Podiumsrang. Durch den Schaden beim verpatzten Räderwechsel traten deutliche Vibrationen auf, die einen weiteren Boxenstopp zur Reparatur erforderlich machten um die Zielankunft nicht zu gefährden.

Im Ziel fehlten auf den drittplatzierten Aston Martin lediglich 4:30 Minuten. Aber die Zielankunft und der vierte Platz in der Klasse SP8 ist ein riesiger Erfolg bei dem 24h-Premieren-Einsatz von Ahles Motorsport. Dieses weltweit einzigartige Projekt von Thomas Ahles zeigt damit erste Erfolge und man kann gespannt sein, wie diese Story weitergeht ...