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19.09.2013

Rennabbruch verwehrt Chance auf wichtige Punkte

Tourenwagen-Pilot Johannes Leidinger hat sich neu verliebt: In den Slovakiaring. Doch auch wenn ihm das Layout und die Beschaffenheit mehr als nur gut zugesagt haben, so kann er mit dem Rennwochenende in der Slowakei nicht zufrieden sein: Das erste Rennen wurde nach einem Rennabbruch wegen einer zu geringen Renndistanz nicht gewertet.

Eine gute Basis für ein erfolgreiches vorletztes Rennwochenende hatte Johannes Leidinger sich bereits zugelegt: Er konnte auf einige Daten aus dem WTCC-Rennen auf gleicher Strecke zurückgreifen und hatte bereits zu Beginn des Jahres die Möglichkeit, auf der Rennstrecke – wenn auch unter ganz anderen Witterungsbedingungen – zu testen.

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Nach einem ersten zufriedenstellenden freien Training, das eine Richtung des Setups vorgab, folgte das zweite vollkommen verregnete Training am Samstag Vormittag. „Die Setup-Änderungen, die wir über Nacht vorgenommen hatten, konnten wir somit nicht mehr testen, aber zumindest einige Regen-Daten sprangen dabei heraus“, so Leidinger. Auf abtrocknender Strecke ging er als bis dahin immer Schnellster ins Zeittraining, zunächst nur als Funktionstest. „Danach konnte ich mit einem gebrauchten Satz Reifen eine erste Zeit setzen und war dann auf dem Weg zu einer weiteren schnellen Zeit, doch mir unterlief am Ende ein Fehler, der mich im Kies rutschen ließ. Ärgerlich, aber im Qualifying immer noch leichter zu verkraften, als im Rennen – zumal meine bis dahin schnellste Zeit Bestand hatte“, fasste er zusammen.

Mit den, wenn auch nicht absichtlich, gesparten Neureifen ging der BMW-Pilot von der Pole-Position ins erste Rennen. Leidinger: „Am Start musste ich mich kurz gegen Jens Weimann wehre, der mir ziemlich nah kam, konnte mich aber dann gleich etwas absetzen und nach meinem eigenen Rhythmus fahren.“ Und der passte offensichtlich zur Strecke: Lediglich auf den langen Geraden gelang es Weimann, wieder etwas aufzuschließen. Doch wie so oft in diesem Jahr folgte auf etwas Positivem etwas Negatives: Nach einem Unfall eines anderen Piloten musste das Rennen nach drei gefahrenen Runden mit der roten Flagge unterbrochen und konnte nicht wieder fortgesetzt werden. „Somit war die perfekte Arbeit meines Teams bis zum ersten Rennen erst einmal dahin. Zusätzlich gab es für die drei gefahrenen Runden keine Punkte, sodass ich nicht einmal die Chance hatte, meinen Rückstand in der Meisterschaft zu verringern“, erklärte Leidinger.

Im zweiten Rennen demonstrierte Leidinger dann aber, wofür ihm im ersten Rennen die Zeit fehlte: Er war an diesem Wochenende der schnellste Pilot auf der Strecke. Nach einem nicht ganz optimalen Start ging zwar zunächst Gaststarter Tim Schrick in Führung, doch bereits in der ersten Kurve konnte konterte Leidinger und setzte sich kontinuierlich und Runde für Runde vom Feld ab. „Knappe zwei Sekunden war ich zwischenzeitlich schneller als meine Konkurrenten, was vor allem für ein super abgestimmtes Auto spricht“, lobt Leidinger sein Team von Engstler Motorsport.

Beim finalen Rennwochenende in Hockenheim vom 27. bis 29. September 2013 will Leidinger ein letzten Mal alles geben, denn jeder, der ihn kennt, der weiß, dass er nicht aufgeben wird, so lange er eine rechnerisch Chance auf den Titel hat.