Automobilsport
18.09.2013
AvD race weekend – Großes Spektakel in Monza
Vor zwei Jahren waren die Boliden der BOSS GP schon einmal beim AvD race weekend in Monza zu Gast. Erstmals dort am Start ist dagegen die NASCAR Whelen Euro Series. Die Fahrzeuge ähneln äußerlich den amerikanischen NASCAR-Fahrzeugen, sind aber speziell auf die europäischen Rennstrecken zugeschnitten. So fahren sich die 400 PS starken Fahrzeuge auch eher wie GTs. Gleich vier Rennen wird die Serie bei ihrem Auftritt in Monza absolvieren. Mit Max Papis, der nicht weit von Monza in Como geboren wurde, tritt ein ehemaliger Formel 1- und aktueller NASCAR-Pilot bei seinem Heimspiel auf dem Autodromo an.
Aber schon der Samstag hat es in sich. Die Sports Car Challenge Austria eröffnet dabei den Reigen der hochkarätigen Rennserien im Königlichen Park von Monza. SCC – die drei Buchstaben stehen für die schnellste Breitensportserie Österreichs. Eingeteilt sind die offenen Sportprototypen in zwei Divisionen, wobei die Big Banger in der Division 1 antreten. Mit über 280 km/h fegen die rund 500 PS starken Boliden von Herstellern wie PRC, Ligier oder Norma über die langen Geraden. Nicht ganz so fix sind die Fahrzeuge der Division 2, deren 2-Liter-Triebwerke bis zu 280 Pferdestärken mobilisieren können. In der Meisterschaft liegt vor dem Finale in Monza derzeit ein Pilot aus der Division 2 an der Spitze. Mit 107,8 Punkte führt Gerhard Münch (Norma Honda) vor Andreas Fiedler (PRC Turbo) und Norbert Groer (PRC Honda) das Championat an.
Ähnlich spannend geht es in der Internationalen DMV TCC zu. Die GT- und Tourenwagenserie begeistert mit tollen Starterfeldern und actionreichem Motorsport. Rund 40 Fahrzeuge, darunter solch Traumsportwagen wie der Mercedes SLS AMG GT3, Ferrari 458 GT3 oder Audi R8 LMS Ultra, starten in den beiden Rennen. An der Spitze der Meisterschaft steht aber keiner der großen GT-Renner, sondern mit Markus Weege ein Fahrer aus der kleineren Klasse. Der BMW M3-Pilot ist dennoch meist unter den PS-Riesen zu finden, was ihn, dank einer fast weißen Weste, in der eigenen Wertungsklasse an die erste Stelle in der Meisterschaft katapultierte. Dahinter lauern aber schon die GT3-Piloten Jürgen Bender (Corvette GT3) und der Schweizer Bruno Stucky mit seinem Mercedes SLS AMG GT3.
Gleich mit drei Serien ist der Histo-Cup Austria in Italien vertreten. Im Histo-Cup nach Anhang K und STW treten die Fahrzeuge bis Baujahr 1981 an. Hier treffen kleine Fahrzeuge wie der Steyr Puch 650TR auf richtige Hubraumriesen aus Amerika. Doch nicht nur die großen V8 Monster sind hier interessant. So treten gleich drei BMW 320 Gruppe 5 bei den STW Fahrzeugen an. Vor dem Finale in Monza führt aber ein Mini die Tabelle an. Mit acht Zähler Vorsprung liegt derzeit Thomas Kaiser (Mini Cooper S) vor Thomas Kreiner (Alfasud Sprint) und Bernhard Deutsch (Steyr Puch 650TR) bei den Anhang K-Fahrzeugen vorne. Bei den STW-Fahrzeugen führt Robert Edenhofer (BMW 2002-16V) vor Alex Wechselberger (Alfasud Sprint) und Walter Spatt (VW Golf GTI).
Ebenfalls vom Histo-Cup Austria werden die BMW 325 Challenge und die Young-Timer Austria ausgerichtet. Wie in den letzten Jahren üblich treten die zwei Felder in zwei Startgruppen in einem Rennen an. Bei den 325er BMW hat sich nach 14 Rennen Dietmar Lackinger einen komfortablen Vorsprung auf Michael Winkler erarbeiten können. Bei den Young-Timern führt derzeit Gustav Engeljähringer, der schon im letzten Jahr mit seinem V8 STAR Jaguar in Monza mit von der Partie war. Leicht wird es aber beim Finale nicht werden, da sich in der Klasse über 4.000 ccm mit Alexander Wohlwart (V8 STAR Omega) starke Konkurrenz angekündigt hat. Somit könnte am Ende Werner Zegini (Ford Focus ST170) der Profiteur sein und den Titel holen.
Eine weitere Serie aus dem Histo-Cup-Paket ist die Formel Historic, die in Monza gemeinsam mit der HRA German Open antreten wird. Die beiden Serien versetzen den Zuschauer in den Formel Sport der 60er und 70er Jahre zurück. So kann man gerade hier beobachten, wie sich die Konstruktionen über die Jahre veränderten und die Aerodynamik eine immer wichtigere Rolle spielte. Mit der Formula Ford Racing ist noch eine weitere Formel-Serie am Start. Diese ist den zahlreichen Formel Ford-Fahrzeugen vorbehalten, in denen schon so manches Rennsport-Ass wie Michael Schumacher oder Ayrton Senna ihre ersten Sporen verdienten.
Porsche-Freunde kommen bei der Porsche Club Historic Challenge und dem PC 996 Cup auf ihre Kosten. Während die PCHC den Porsche-Typen bis zum Porsche 993 vorbehalten ist, gehen im PC 996 Cup ausschließlich Porsche-Fahrzeuge vom Typ 996 an den Start. In der PCHC kann man dabei gleich mehrere Generationenaus den Porsche-Markenpokalen gegeneinander kämpfen sehen. Vor dem Finale in Monza führt aber kein 911er-Pilot, sondern mit Thomas Hähner ein Fahrer, der auf das Transaxle-Konzept setzt. Im 996 Cup kann Thorsten Rose eigentlich nur noch ein Totalausfall den anvisierten Meistertitel kosten.
Wie immer findet am Sonntag zudem das Finale der 100 Meilen statt. Bei dieser interessanten Mischung aus GT- und Tourenwagen kommt echtes Le Mans-Feeling auf. Die Renndistanz beträgt bei der 100 Meilen Trophy Austria insgesamt 80 Minuten, einschließlich eines fünfminütigen Boxenstopps. Hierbei kann nachgetankt und der Fahrer gewechselt werden. Genaues Timing ist bei dem Boxenstopp gefragt. Steht man zu lange an der Box, verliert man wichtige Zeit. Wer allerdings zu kurz stoppt, bekommt eine Strafzeit aufgebrummt.
Los geht es am Freitag mit den verschiedenen Trainings- und Qualifyingdurchgängen. Gleich elf Rennen, darunter zwei NASCAR und ein BOSS GP Rennen, stehen am Samstag auf dem Programm. Weitere zehn Rennen warten dann am Sonntag auf die Besucher, sodass ein hochkarätiges Motorsportwochenende garantiert ist.