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Formel 1
24.07.2013

Formel 1-Vorschau: Ungarn Grand Prix 2013

Bevor die Stars der Königsklasse in die wohlverdiente Sommerpause starten, steht ihnen die beliebte Hitzeschlacht in Ungarn bevor. Der Hungaroring stellt nicht nur für die Fahrer eine besondere Herausforderung dar, sondern belastetet auch die Reifen stark. Der 4,381 km lange Kurs in Budapest ist eine der beliebtesten Strecken im Fahrerlager.

Die Piloten lieben die einzigartigen Herausforderungen, die der Hungaroring mit sich bringt. Zu dem anspruchsvollem Streckenlayout und der typisch ungarischen Hitze kommt dieses Jahr eine weitere Belastung auf die Piloten zu: Pirelli bringt neue Reifen mit nach Ungarn. Wie auch in den bisherigen Rennen gilt daher: Wer die Reifen am besten zum Arbeiten bekommt, hat auch die besten Chancen auf den Rennsieg am Sonntag.

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Von besonderer Bedeutung ist in Ungarn eine gute Startposition. Trotz zweier DRS-Zonen ist das Überholen auf der beliebten Strecke nur schwerlich machbar. Doch aufgrund der physischen Herausforderung bedingt durch die extreme Hitze schleichen sich mitunter gegen Ende des Rennens bei einigen Piloten Fehler ein, die den Konkurrenten die Chance zum Angriff bieten. Vor allem die langgezogene Rechtskurve vor der Start- und Zielgeraden sowie der berüchtigte Linksknick in Kurve vier werden sicherlich für atemberaubende Momente sorgen. Im bisherigen Saisonverlauf zeigte sich allerdings bereits, dass einigen Piloten die hohen Temperaturen entgegenkommen. Mit Fernando Alonso (Ferrari) und Kimi Räikkönen (Lotus) sind die großen Hitze-Profiteure Sebastian Vettels (Red Bull) härteste Konkurrenten im Kampf um den Titel.

In erster Linie wird WM-Leader Vettel Lotus-Speerspitze Räikkönen fürchten müssen. Der schnelle Finne hat sich in den vergangenen WM-Läufen zum neuen „Reifenflüsterer“ der Formel 1 entwickelt und sein Reifenvorteil wird sich gepaart mit den hohen Temperaturen sicherlich im Resultat niederschlagen. Allerdings ist auch bekannt, dass Räikkönen im Qualifying im Vergleich zu den meisten anderen Top-Piloten schwächelt und häufig nicht über einen vierten Platz hinauskommt. Insbesondere auf dem Hungaroring kann sich dies negativ auswirken.

Auch der heißblütige Spanier in Ferrari-Diensten, Fernando Alonso, zeigt seine besten Performances, wenn die Streckentemperaturen hoch sind. Zudem ist Alonso in den meisten Rennen fehlerfrei unterwegs, was ihn zusätzlich zu einer Bedrohung macht. Doch wie gut wird der Ferrari in Ungarn laufen? Auch wenn Alonso mit einem nicht perfekten Auto generell sehr gute Ergebnisse erzielen kann, ist ein problembehafteter Ferrari eine zusätzliche Belastung für den Spanier.

Deutschland auf dem Vormarsch?

Sebastian Vettels Chancen auf einen Sieg in Ungarn sind trotz der extrem starken Konkurrenten hoch. Zum einen kommt der Heppenheimer nach seinem ersten Heimsieg am Nürburgring vor drei Wochen hoch motiviert nach Budapest. Zudem ist sein Red Bull auf nahezu allen Strecken schnell unterwegs und hat Vettel bisher immer hervorragende Startpositionen beschert, was in Ungarn einen extrem Vorteil mit sich bringt. Auch Mercedes wird – zumindest im Qualifying – wieder stark unterwegs sein. Schwerlich vorauszusehen ist lediglich, inwieweit die Stuttgarter die neuen Reifen zum Arbeiten bringen können. Nico Rosberg und Lewis Hamilton waren in den letzten Rennen im Qualifying geradezu unschlagbar und die fantastischen Startpositionen haben Rosberg bisher zwei Saisonsiege eingebracht. Die Chancen auf ein weiteres gutes Ergebnis für den Wiesbadener sind in Ungarn auf jeden Fall gegeben.

Nach einer schwachen Performance kurz nach Saisonbeginn geht es mittlerweile auch bei Force India-Piloten Adrian Sutil wieder bergauf. Mit Platz fünf als bisher bestes Resultat dieser Saison zeigt sich Sutil zwar nicht zufrieden, schaut allerdings erwartungsfroh in die Zukunft und auf die nächsten Rennen. Da auch Sutil zuletzt mit den Reifen gut haushalten konnte, liegt eine solide Top-Ten-Platzierung für den Force India-Piloten im Bereich des Möglichen. Hart zu Kämpfen hatte bisher der Sauber-Neuzugang Nico Hülkenberg. Seit seinem Wechsel zu dem Schweizer Team hat der Deutsche ständig mit Problemen zu kämpfen und konnte bisher nur selten punkten. Insgesamt hat Hülkenberg nach neun WM-Läufen lediglich sieben Punkte auf dem Konto. Der Deutsche hofft darauf, in Ungarn endlich den langersehnten Durchbruch zu erzielen.

Gewinnen möchte die Hitzeschlacht in Budapest jeder, insbesondere da nach dem WM-Lauf in Ungarn die Motoren in der Formel 1 für vier Wochen verstummen werden. Nach der Sommerpause geht es dann für die 22 Piloten im belgischen Spa-Francorchamps weiter.

Text: Antonia Grzelak – motorsport-xl.de