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Porsche Club 996 Cup
30.04.2013

996 Cup-Piloten überzeugen im Regen

Nur drei Wochen nach dem Saisonauftakt ging es für die Piloten des PC 996 Cup erneut zum Hockenheimring. Am zweiten Rennwochenende in dieser Saison stand neben einem 30-Minuten-Rennen am Samstag zusätzlich ein Rennen über eine Stunde auf dem Zeitplan. Während Sebastian Glaser nach einem spannenden Kampf noch das erste Rennen für sich entschied, war Thorsten Rose am Sonntag nicht zu bezwingen.

Vor allem das 30-minütige erste Rennen hatte es an diesem Wochenende in sich. Das lag nicht nur am Dauerregen, sondern in erster Linie an den zwei Hauptdarstellern. Sebastian Glaser und Thorsten Rose lieferten sich auf der nassen Piste einen Schlagabtausch, der an beste Carrera Cup Zeiten erinnerte.

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Schon das Zeittraining war ein Krimi, wo Thorsten Rose gleich zu Beginn eine perfekte Runde erwischte. Da die Strecke danach mit Öl eingesaut war, konnte keiner der Konkurrenten noch einmal richtig kontern. Doch auch Thorsten Rose war nach einem heftigeren Abflug, der ihm danach noch in den Knochen steckte, während des restlichen Qualifyings zum Zuschauen verdammt. An die 2.04er Zeit kamen aber weder Glaser, noch Ioannis Inglessis im Porsche 996 GT3 RSR heran.

In nicht einmal fünf Stunden wurde der verunfallte Porsche vom Team von Chrzanowski Racing wieder geflickt und so stand Thorsten Rose gemeinsam mit Sebastian Glaser in der ersten Startreihe. Am Start hatte der lädierte 911er noch die Nase vorn, doch Glaser setzte sich noch im Verlauf der ersten Runde an die Spitze des Feldes. Für zwei Runden übernahm Rose noch einmal kurzzeitig die Führung, konnte diese aber nicht halten. Rasch stellte Glaser wieder die alte Ordnung her. „Nach der Parabolica kam in an Thorsten Rose vorbei und konnte mich deutlich absetzen. Dann habe ich mich in der Nordkurve gedreht, konnte aber auf dem Gas bleiben, wodurch ich nicht zu viel Zeit verloren hatte“, erklärte Sebastian Glaser, wie Rose die Spitze übernommen hatte.

Am Ende wurde es jedoch noch einmal richtig spannend. Während Glaser die Start- und Zielkurve in einer weiteren Linie fuhr, wählte Rose seine Linie weiter innen. Auf den letzten Metern attackierte Rose, Glaser leistete sich einen kurzen Quersteher, wodurch Rose beim Herausbeschleunigen die etwas besseren Karten hatte. Doch Glaser machte die Tür zu und diesmal war es Rose, dem das Heck fast verlorenging. Mit knapp einer halben Sekunden Vorsprung entschied Glaser schließlich das Rennen für sich. „Im ersten Rennen hatte ich meinen Unfall noch im Kopf und war schon etwas vorsichtiger. Das Rennen war natürlich sehr eng. Ich habe mich am Ende doch etwas zurückgehalten, um keinen Unfall zu riskieren“, schilderte Thorsten Rose die letzten Meter aus seiner Sicht.

Thorsten Rose dominiert das 1h-Rennen

Am Sonntag war die Angelegenheit für Thorsten Rose allerdings deutlich entspannter. Gleich vom Start weg lag der schwarz-grüne Porsche vor Sebastian Glaser in Front. Nur beim Boxenhalt konnte Sebastian Glaser kurz vorbei. Zwar kam gegen Rennende noch einmal Ioannis Inglessis gefährlich nahe, doch am zweiten Saisonsieg für Thorsten Rose konnte der Grieche nicht mehr rütteln. „Das Rennen ging von Anfang an gut. Das Auto war von Chrzanowski Racing gerade nach dem Crash sehr schnell wieder in einen guten Zustand gebracht worden. Heute konnte ich das Rennen kontrolliert zu Ende fahren und habe eigentlich auch die ganze Zeit über dominiert“, so Rose.

Nicht so richtig zufrieden zeigte Ioannis Inglessis, der sich im Vergleich zum Vortag um eine Position verbesserte. „Ich bin mit dem Verlauf und dem Ergebnis trotz des Gesamtpodests nicht zufrieden. Das Auto ist eigentlich ein Siegerauto. Aber ich habe heute zu viele Fehler gemacht, dazu einen Dreher. Das hat mich mehr als 20 Sekunden gekostet“, gab sich Inglessis selbstkritisch.

Hinter Inglessis wurde Frank Kunze, der sich mit dem Vizemeister aus der Vorsaison Michael Joos verstärkt hatte, Gesamtdritter. Am Samstag hatte Kunze noch vor Georg Schwittay und Reiner Sessler den vierten Platz belegt. Am Sonntag war der gelb-schwarze Porsche von Kunze allerdings zunächst hinter Reiner Sessler auf den fünften Platz zurückgefallen. Doch den Klasse 11 Porsche konnte Kunze nach sechs Umläufen knacken, sodass Michael Joos als Gesamtvierter das Volant übernahm.

Dieser konnte in der 26. Runde noch den Porsche von Sebastian Glaser und Albert Weinzierl von der Platzierung auf dem Treppchen verdrängen. Schon Glaser hatte in seinem Turn mit extrem nachlassenden Reifen zu kämpfen. Doch nach dem Fahrerwechsel kämpfte dieser nicht nur mit den Reifen, sondern auch mit einem falsch eingestellten Sitz. „Dann stürmte auch noch Michael Joos von hinten kommend vorbei“, berichtete Glaser.

Platz fünf ging an Reiner Sessler, der Georg Schwittay mit 0,5 Sekunden hinter sich halten konnte. „Ich bin mit dem Wochenende sehr zufrieden. Ich habe einen guten Coach, der mich und das Auto gut vorbereitet hat. Am Samstag fand ich es eigentlich sogar angenehmer, da ich im Regen sehr gerne fahre“, berichtete Sessler. Im ersten Heat hatte sich noch Schwittay den fünften Platz im Gesamtklassement gesichert, der damit erneut Vierter in der Klasse 10 wurde. „Die Bedingungen am Samstag waren alles andere als gut, vor allem beim Start. Das Langstreckenrennen hat dann aber richtig Spaß gemacht. Ich hatte eine ganze Reihe von Zwei- und sogar Dreikämpfen und das ganze Rennen war voller Spannung“, zog Schwittay ein positives Resümee. Dennis Taffener und Francesco Klein landeten jeweils einmal auf dem fünften bzw. sechsten Platz in der Klasse.

Köysüren und Flak gewinnen in der Klasse 9

Im Zeittraining zunächst mit alten Regenreifen unterwegs, knallte Haci Köysüren mit frischen Pneus in der aller letzten Runde eine Zeit in den Asphalt, die ihm die Klassenpole sicherte. Diese münzte Köysüren im ersten Heat in einen Sieg vor Martin Flak und Tomas Pfister um. „Mit dem Sieg in der Klasse habe ich das optimal erreicht“, so Köysüren. Gerade aber für das 1h-Rennen am Sonntag hatte sich der Vorjahresmeister viel vorgenommen. Akribisch hatte sich der Porsche-Pilot mit Ausdauer- und Krafttraining auf die Herausforderung, die er als Solist in Angriff genommen hatte, vorbereitet.

Umso bitterer war die Enttäuschung, als Köysüren in Führung liegend den fünften Gang nicht mehr herausbekam. Somit ging der Sieg an Martin Flak vor Tomas Pfister und dem Team Willy und Thomas Reichel. „An Sonntag lief es zunächst sehr gut und ich lag auf Kurs. Ich habe keinen Fahrerfehler gemacht. Doch dann bekam ich fünften Gang nicht mehr raus. Das ist natürlich schade, gerade nach drei Monaten Vorbereitung“, war Köysüren nach dem Rennen geknickt. Zufrieden war dagegen Martin Flak, der sich damit in seinem ersten Jahr im Porsche 996 GT3 Cup gleich den zweiten Klassensieg holen konnte. „Ich freue mich natürlich riesig, dass wir Klassensieger geworden sind. Damit meine ich mich und das Team. PEW Sportwagen hat ja dazu auch ordentlich beigetragen. Wir arbeiten aber weiter daran, vielleicht noch einige Zehntel zu verbessern“, freute sich Flak.

Nach zwei Rennläufen führt Thorsten Rose mit 98,2 Punkten die Wertung an. Dahinter liegen mit Martin Flak (97,7 Punkte) und Haci Köysüren (90,6 Punkte) zwei Piloten aus der Klasse 9.

Der dritte Saisonlauf findet nach einer kleineren Pause vom 31. Mai bis zum 2. Juni statt. Dann geht es auf den Nürburgring zum Euro Race, wo neben dem PC 996 Cup noch Toprennserien wie die International GT Open erwartet werden.