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Rallye WM
20.06.2013

Gute Startpositionen für VW bei der Rallye Italien

Auftakt nach Maß: Volkswagen hat sich eine herausragende Ausgangslage für die Rallye Italien erarbeitet. Beim siebten Saisonlauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) sicherten sich die drei Werksduos mit ihren Polo R WRC im Zeittraining jeweils das Recht, eine gute Startposition für den Start der Rallye am Freitag zu wählen.

Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila (FIN / FIN), zuletzt bei der Rallye Griechenland siegreich, sicherten sich die Bestzeit im Qualifying und wählten die 13. und letzte Startposition. Die Tabellenführer Sébastien Ogier / Julien Ingrassia (F / F) erzielten die drittbeste Zeit und wählten die elfte Position auf der Strecke.

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Ihre Teamkollegen Andreas Mikkelsen / Mikko Markkula (N / FIN) wurden Achte und gehen als sechstes Team an den Start. Bei der Rallye Italien auf Sardinien gilt die Position im Feld der World Rally Cars als ein echter Erfolgsfaktor. Auf dem Schotter sorgt zu Beginn der Wertungsprüfungen eine Sandauflage für rutschige Bedingungen. Ist die einmal „weggefegt“, verbessert sich der Grip deutlich. Volkswagen ist dank des Ergebnisses im Zeittraining und der Startplatzwahl der Werksduos bestens für die Rallye Italien aufgestellt.

Stimmen nach der Qualifikation zur Rallye Italien

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7: „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit der Bestzeit, wir haben damit eine sehr gute Ausgangsposition. Nachdem ich am Morgen bereits die weichen Reifen ausprobiert hatte, hatte ich ein gutes Gefühl für das Qualifying. Angesichts des heißen und trockenen Wetters ist die Entscheidung, mit unserem Polo R WRC als letztes World Rally Car zu starten, sehr leicht gefallen. Wir müssen morgen versuchen, immer auf dem sauberen Teil der Strecke zu bleiben. Die Pisten sind sehr schmal und am Rand warten viele große Steine und Felsbrocken. Unser Ziel ist und bleibt das Podium – wir müssen abwarten, wie sich die Rallye entwickelt, denn sie ist für Fahrer und Beifahrer, Auto und Reifen sehr anstrengend.“

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8: „Ich bin ganz zufrieden mit dem Zeittraining. Die Top Drei waren mein Ziel, das habe ich erreicht. Hier auf Sardinien als Erster auf die Schotterstrecke zu gehen ist nie einfach, weil man immer etwas Zeit einbüßt. Es war also wichtig, hier im Qualifying vorn dabei zu sein, um eine hintere Startposition zu wählen. Kompliment an Jari-Matti Latvala, er hat einen tollen Job gemacht. Was den Rest der Rallye betrifft: Wir müssen hier sehr konzentriert zu Werke gehen, denn die schmalen Schotterpisten verzeihen keinen Fehler. Eine Sache stimmt auf jeden Fall, denn der Polo läuft gut. Hoffentlich kommt auch mein Glück wieder zurück.“

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9: „Rang acht – da wäre durchaus mehr drin gewesen. Im Freien Training habe ich harte Reifen gewählt und bin erst zum Zeittraining auf die weichen umgestiegen. Ich hätte nicht gedacht, dass der Unterschied so groß ist, aber tatsächlich hat sich das Auto mit den weichen ganz anders angefühlt. Zudem wäre mir in einer Haarnadelkurve beinahe der Motor abgestorben. Das hat nicht viel Zeit gekostet, aber genug, um in diesem engen Feld ein paar Positionen zurückzufallen. Dennoch: Die Ausgangslage für morgen ist nicht so schlecht. Mal sehen, was wir daraus machen können.“

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: „Steiniger Untergrund, weiche Sandauflage – hier in Italien ist eine hintere Startposition enorm wichtig. Deshalb sind wir mit Platz eins, drei und acht im Qualifying natürlich sehr zufrieden. Alle drei Fahrer/Beifahrer-Paarungen haben heute zur rechten Zeit eine Top-Leistung abgerufen. Jari-Matti Latvala hat mit der Bestzeit das Tüpfelchen auf das i gesetzt, Sébastien Ogier ist in diesem unglaublich engen Feld als Dritter ebenfalls vorn dabei. Sie werden morgen jeweils von guten Startplätzen in die Rallye gehen, um auf den Wertungsprüfungen eine saubere Linie zu haben. Wie dicht es an der Spitze zugeht und wieviel ein Mini-Fehler ausmacht, hat Andreas Mikkelsen heute erfahren – er wurde durch eine Winzigkeit ein paar Positionen zurückgereicht. Dennoch: Seine Ausgangslage ist immer noch gut. Alles in allem haben wir heute als Team eine geschlossene Leistung gezeigt.“

Und da war dann noch ...

... der Rallye-Ausflug in die Vergangenheit. Jari-Matti Latvala wird bei der historischen Rallye Estonia einen historischen Audi steuern. 1981 debütierte das Fahrzeug der Volkswagen Konzern-Marke Audi bei der Rallye Monte Carlo. Parallele zum Premieren-Einsatz des Polo R WRC in dieser Saison? Wie der Ur-quattro sicherte sich der Polo R WRC in der allerersten Wertungsprüfung die Bestzeit. Weitere Parallele? Bei der jeweils zweiten Rallye in Schweden siegten der 1981er-Audi und der Polo R WRC, Generation 2013. Wie bei Volkswagen wurden die beiden Werksautos von Audi von einem französischen und einem finnischen Duo gesteuert.

Für Latvala erfüllt sich mit dem Start im Audi quattro ein kleiner Traum: „Ich bin zuvor noch nie mit einem Allradler der ersten Generation gefahren. Ich wollte schon immer ein solches Fahrzeug mit einem aktuellen World Rally Car wie dem Polo vergleichen. Die Gelegenheit habe ich jetzt.“
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