Sonstiges
05.05.2013
Bosch testet automatisiertes Fahren im Straßenverkehr
„Der Erprobung der Versuchsträger im öffentlichen Straßenverkehr steht nichts mehr entgegen“, so das klare Fazit der schriftlichen Stellungnahme. Die Wichtigkeit dieser unabhängigen Prüfung unterstreicht der zuständige Bosch-Geschäftsführer Wolf-Henning Scheider: „Das Vier-Augen-Prinzip ist hier für uns Pflicht.“
Der erste Entwicklungsschritt ist das autonome Fahren auf Autobahnen. Denn auf den Schnellstraßen ist die Hürde am niedrigsten, weil es weder Quer- noch Gegenverkehr gibt und keine Fußgänger unterwegs sind. Ein Spurhalte-Assistent, eine Abstands- und Geschwindigkeitsregelung sowie ein Spurwechsel-Assistent steuern die Manöver des Autos. Die erforderlichen Informationen über die Fahrzeugumgebung erfassen Radar- und Videosensoren von Bosch. Die Erkenntnisse aus den Tests sollen in immer automatisiertere Fahrfunktionen münden, beispielsweise in einen Staupiloten, der bei niedrigen Geschwindigkeiten das Fahrzeug völlig selbsttätig steuert. Auf dem Weg dorthin liefern die Tests bereits wertvolle Erfahrungen, die beispielsweise die Entwicklung verbesserter Notbrems- oder Ausweichsysteme beschleunigen. „Die Untersuchungsergebnisse helfen, das Autofahren noch sicherer und entspannter zu machen“, so Scheider.
Auch wenn die Technik bereits für fast alle Situationen im Autobahnverkehr ausgelegt ist, sitzen speziell ausgebildete Fahrer am Steuer. Nur Mitarbeiter, die das Sicherheitskonzept verinnerlicht und eine spezielle Fahrausbildung absolviert haben, dürfen die Testfahrten begleiten. Beispielsweise müssen sie in potenziell kritischen Situationen besonders schnell reagieren können.
Gut 5.000 Ingenieure entwickeln bei Bosch immer leistungsfähigere Sicherheits- und Assistenzsysteme. Diese sind der Grundstein für das automatisierte Fahren. Das Ziel des verantwortlichen Projektteams ist es nun, die kommenden Funktionen mit Sensoren, Steuergeräten und Aktuatoren sicher ins Gesamtsystem Auto zu integrieren. Dies geschieht an zwei Orten: Im kalifornischen Palo Alto arbeiten Ingenieure an der Funktionsentwicklung, die Systemintegration erfolgt im schwäbischen Abstatt.