ADAC Formel Masters
13.05.2014
Marvin Dienst siegt im Regen von Zandvoort
Mit großer Vorfreude reiste Marvin Dienst zu seiner Rennpremiere auf dem Dünenkurs in Zandvoort. Unmittelbar an der Nordsee gelegen hat die Strecke seinen eigenen Charme und gehört mit zu den traditionsreichsten Schauplätzen im Rennkalender des ADAC Formel Masters.
Doch nach den freien Trainings und dem Qualifying war die Laune bei dem 17-jährigen Südhessen sehr verhalten. Zweimal Startplatz neun waren nicht die erhoffte Ausgangsposition für die Rennen. „Damit kann ich nicht zufrieden sein“, ärgerte Dienst sich. „Ich hatte bisher keinen Testtag im Regen und zusätzlich fast keine freie Runde während des Zeittrainings, nun gilt es, das Beste aus der Situation herauszuholen“, fuhr der Schützlinge des Team kfzteile24 Mücke Motorsport fort. Das erste von drei Rennen am Samstagnachmittag nahm einen kuriosen Verlauf: Bei strömenden Regen und starken Windböen legte Dienst einen perfekten Start hin und schob sich auf Position fünf nach vorne. Dabei hatte Dienst aber großes Glück. Gleich sechs Autos kollidierten und Marvin musste seine Slalomkünste unter Beweis stellen. Die Start-Ziel-Gerade glich einem Autofriedhof und der Rennabbruch war die logische Schlussfolge.
Nach dem alles geräumt war, wurden die letzten fünf Minuten des Rennens gestartet. Bei starker Gicht riskierte Dienst nicht zu viel und wurde als Fünfter abgewinkt. „Am Ende sind wir nur zwei Runden unter Renntempo gefahren, da hast du wenige Möglichkeiten. Ich hatte Glück beim ersten Start und darf mit Position fünf zufrieden sein“, war der Junior aus der McLaren Performance Academy glücklich. Auch am Rennsonntag zeigte sich das Wetter von seiner schlechten Seite: Regen und Wind bestimmten weiter das Geschehen. Der Start zum zweiten Lauf am Morgen verlief diesmal unfallfrei – alle Youngsters aus der härtesten Formel-Nachwuchsschule Deutschlands überstanden schadlos die erste Runde. Marvin Dienst preschte erneut nach vorne und fand sich nach 25 Rennminuten auf Position fünf wieder – aber eigentlich wäre noch mehr möglich gewesen: „Wir hatten wieder zwei Safety-Car-Phasen, wodurch ich wichtige Zeit verloren habe. Der Speed passte und unter normalen Umständen wäre das Podium realistisch gewesen.“
Der letzte Wertungslauf des Tages startete in umgekehrter Reihenfolge. Aus dem vierten Platz holte Marvin schon auf den ersten Metern zwei Positionen auf und setzte den Führenden kräftig unter Druck. Nach einer Safety-Car-Phase nutzte Dienst seine Chance und übernahm die Führung. Bis zum Rennende ließ er sich auch durch zwei weitere Safety-Car-Phasen nicht mehr aus der Ruhe bringen und feierte seinen ersten Saisonsieg. „Endlich hat es geklappt“, jubelte Dienst im Ziel. „Das Rennen war nicht einfach. Die Gicht war teilweise sehr stark und man ist wie im Blindflug gefahren. Ein großer Dank an mein Team, Sponsoren und alle Personen die mich wieder bestmöglich unterstützt haben“, ergänzte Dienst weiter.
Schon in zwei Wochen wartet das nächste Rennen. Dann ist die Formelrennserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt zum dritten Saisonrennen auf dem Lausitzring zu Gast. Als derzeitiger Gesamtvierter möchte Marvin Dienst dort seinen Rückstand weiter verkürzen und peilt wieder ein Top-Ergebnis an.