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Rallye Allgemein
16.06.2014

Rallye Stemweder Berg: Zeltner nicht zu stoppen

Die 44. ADAC Rallye Stemweder Berg fand am vergangenen Wochenende respektive am Samstag, den 14. Juni 2014, mit Start und Ziel in Stemwede-Levern statt. Der veranstaltende ADAC Ostwestfalen-Lippe e.V. präsentierte in Zusammenarbeit mit dem AMC Stemweder-Berg den zahlreichen Zuschauern ein internationales Starterfeld und spannenden Rallye-Sport.

Die ADAC Rallye Stemweder Berg zählte zum ADAC Rallye Masters und zur Deutschen Rallye Meisterschaft sowie zum ADAC Opel Rallye Cup, zur Twingo R1 Deutschland Trophy und zum Norddeutschen ADAC Rallye Cup. Pünktlich um 8:01 Uhr schickte ADAC OWL-Vorsitzende Albert Löhr die Rallye-Teams auf die zwölf Wertungsprüfungen. An der Spitze des Feldes machten die favorisierten Porsche-Fahrer Ruben Zeltner und Maik Stölzel klar, dass der Sieg einem von Beiden gebühren wird.

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Mitfavorit Sönke Milon musste seinen Porsche bereits nach WP4 mit technischem Defekt abstellen. Kim Boisen im BMW M3 und Peter Corazza mit dem Allrad-Mitsubishi Lancer mussten die Spitze schon früh ziehen lassen. Zeltner dominierte in der Folge das Geschehen und musste nur die WP9 nach einem Dreher an Boisen abgeben. Elf von zwölf Bestzeiten bedeuteten mit 2:27,900 Minuten Vorsprung nicht nur einen überlegenen Gesamtsieg sondern auch die Übernahme der Führung im ADAC Rallye Masters. Somit geht der Geschäftsführer des Sachsenrings sowohl im ADAC Rallye Masters als auch in der Deutschen Rallye-Meisterschaft als Führender in die zweite Saisonhälfte.

Zeltner im Ziel: „Wir sind als Favorit in die Rallye gestartet, aber wir haben keine Spazierfahrt gemacht. Die komfortable Führung haben wir mit vollem Einsatz erfahren und bis auf den Dreher in WP9 ist alles auch gut gelaufen. Die Prüfungen sind nicht einfach, denn mit unserem breiten Boliden auf dem engen Straßen immer den richtigen Bremspunkt zu finden, erforderte volle Konzentration. Großartig waren die beiden Prüfungen Eggetal, die haben richtig Spaß gemacht.“ Ähnlich äußerte sich der zweitplatzierte Maik Stölzel, der den Porsche zwar auf Höchstgeschwindigkeit (max. 220 km/h) beschleunigen konnte, aber mit den Bremspunkten haderte. „Einmal mussten wir sogar in den Notausgang, aber gegen Ruben hatten wir heute keine Chance, der ist wirklich großartig gefahren“, so der Zwickauer.

Kim Boisen konnte dem Speed der beiden GT3-Porsche mit seinem leistungsmäßig unterlegenen BMW nicht mitgehen. „Aber wir haben Peter Corazza deutlich hinter uns gehalten und sind zum dritten Mal in Folge auf dem Podium. Ich fahre gerne in Stemwede und bin mit dem dritten Platz zufrieden“, so der Däne im Ziel.

Neben dem Sieg in der Twingo R1-Trophy machte Volker Kirschbaum im Rallye-Masters einen großen Satz nach vorne. Von der routinierten Bielefelderin Stefanie Fritzensmeier über die Wertungsprüfungen navigiert, holte sich das Team im Renault Twingo Gordini RS den Divisionssieg. Sie rückten so auf den achten Platz der Masters-Gesamtwertung vor und gehen als Führende der Division 6 in die zweite Saisonhälfte. Ebenfalls in der Division navigierte Dr. Bodo Kohring (Spenge) seinen Fahrer Max Beckmann im Toyoyta Yaris auf den zweiten Platz. Dahinter kamen die Bad Salzufler Thomas Jahnnhardt / Sascha Claus mit ihrem Suzuki Ignis ins Ziel.

Für die heimischen Teams gab es im ADAC Opel Rallye Cup Licht und Schatten. Emil Bergkvist (Rheda-Wiedenbrück) konnte seine Cup-Führung nach einem Ausrutscher in den Graben auf WP2 abhaken. Gut 50 Minuten dauerte es, bis der Audex-Pilot die Fahrt fortsetzen konnte. Trotz einiger Top-Zeiten erreichte er mit 37 Minuten Rückstand als Letzter das Ziel und erntete nur magere 13 Punkte. Marcel Wendt, der Youngster vom AMC Stemweder Berg, legte eine gute Fahrt hin und war zunächst zufrieden mit seinem Heimspiel. Allerdings wurde er nach der technischen Kontrolle seines Opel Adam wegen einer kleinen Abweichung zum Reglement aus der Wertung genommen.

Niklas Stötefalke aus Bad Oeynhausen freute sich über Platz acht. „Wir hatten recht früh Probleme beim Runterschalten in den zweiten bzw. ersten Gang. Dadurch haben wir Zeit verloren, sind aber trotzdem gut durchgekommen. Die für diese Saison von Michelin neu entwickelten Reifen boten auf den schnellen Strecken unheimlich viel Grip und das haben wir gut umgesetzt.“ Somit rückte das von Opel Buschmann unterstützte Team auf Platz acht der Cup-Gesamtwertung vor. Cup-Neuling Phillip Musholt (Herzebrock) holte 16 Punkte und rückte auf Platz zehn vor. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf meiner zweiten Rallye im Opel Adam und Platz zehn ist ein tolles Ergebnis. Es ist ein noch ein Lernprozess, ich gewöhne mich immer besser an den Adam und das hat hier in Stemwede richtig Spaß gemacht.“

Einen Platz hinter Musholt erreiche Oscar Johannsson (Rheda-Wiedenbrück) das Ziel und liegt bei Punktegleichstand wie Musholt ebenfalls auf Platz zehn. An der Spitze des Cups setzte sich der Däne Jacob Madsen durch und übernahm mit seinem Sieg auch die Führung in der Gesamtwertung.

Die 24 Teams der ADAC Rallye Stemweder Berg Retro sorgten mit ihren schönen Old- und Youngtimer-Fahrzeugen für gute Unterhaltung der Zuschauer. Die Aufgabe, die je Wertungsprüfung vorgegebene Sollzeit auf die Hundertstelsekunde einzuhalten, gelang dem Team Manfred Adolfs / Rainer Adolfs im Porsche 911T am Besten. Minimale 1,43 Strafpunkte (-Sekunden) nach 109 Kilometern sind sehr bemerkenswert. Mit 0,19 Strafpunkten Rückstand wurden Hans-Jürgen und Katrin Pfohe (Opel Corsa Gsi) Zweite. Platz drei ging mit 0,22 Strafpunkten Rückstand an Bernd Lutz / Julian Harbauer im VW Gollf 1 GTI. Die Salzkottener Johannes Deeke / Karl Lünne wurden als Gesamtvierte im BMW 1802 bestes ostwestfälisches Team vor Hartmut Schwaemmle (Höxter) / Tobias Mehler (Vellmar) im Fiat 127.

Die monatelange, intensive Vorbereitung des Organisationsteams rund um Rallye-Leiter Günter Möller hat sich ausgezahlt. Schon nach dem Abfahren der Strecken gab es Lob für die neue Wertungsprüfung Eggetal und die reibungslose Organisation, was auch nach der Rallye im Ziel von den Teilnehmern bestätigt wurde. Nach der Rallye ist vor der Rallye, somit werden bald die Pläne für die 45. Auflage geschmiedet und es bleibt zu hoffen, dass die enormen Anstrengungen im Jahr 2015 mit einem größeren Teilnehmerfeld belohnt werden.
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